Zahnfleischentzündung (Gingivitis) – Medikamentöse Therapie
Therapieziel
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Das Hauptziel der medikamentösen Therapie bei Gingivitis ist die vollständige Ausheilung der Zahnfleischentzündung. Dies wird durch die Reduktion von Plaque, die Kontrolle entzündlicher Prozesse und die Behandlung zugrunde liegender Ursachen erreicht.
Therapieempfehlungen
- Behandlung der Grunderkrankung
- Liegt der Gingivitis eine systemische Erkrankung oder Infektion zugrunde (z. B. durch Bakterien, Viren oder Pilze), muss diese kausal behandelt werden.
- Beispiele:
- Bakterielle Infektionen: Antibiotika wie Amoxicillin oder Metronidazol, bei schweren Fällen in Kombination.
- Virale Infektionen (z. B. Herpesviren): Antivirale Medikamente wie Aciclovir.
- Pilzinfektionen (z. B. Candida): Antimykotika wie Nystatin oder Fluconazol.
- Eine effektive Behandlung der Grunderkrankung ist essenziell für die Heilung des Zahnfleisches.
- Lokale Therapie der Gingivitis
- Chemische Plaquekontrolle (Biofilmkontrolle):
- Mundspüllösungen mit antiseptischen Wirkstoffen:
- Chlorhexidin (0,1-0,2 %) – wirksam gegen bakterielle Plaque, Anwendung über maximal 2 Wochen zur Vermeidung von Verfärbungen und Geschmacksveränderungen.
- Triclosan: Antibakteriell und entzündungshemmend, oft in Zahnpasten enthalten.
- Metallionen:
- Zinnfluorid – hemmt Plaque und unterstützt die Remineralisierung.
- Zinkcitrat – reduziert bakterielle Aktivität und Plaquebildung.
- Mundspüllösungen mit antiseptischen Wirkstoffen:
- Mechanische Plaquekontrolle:
- Tägliches Zähneputzen mit Zahnbürsten (manuell oder elektrisch).
- Verwendung von Zahnseide und Interdentalbürsten zur Reinigung der Zahnzwischenräume.
- Regelmäßige professionelle Zahnreinigung (PZR) – Entfernung harter und weicher Beläge.
- Chemische Plaquekontrolle (Biofilmkontrolle):
- Beachtung von Nebenwirkungen
- Chlorhexidin: Obwohl wirksam, kann es in seltenen Fällen eine anaphylaktische Reaktion hervorrufen [1].
- Langfristige Anwendung von chemischen Plaquehemmern sollte vermieden werden, um Nebenwirkungen wie Zahnverfärbungen zu reduzieren.
Supplemente (Nahrungsergänzungsmittel; Vitalstoffe)
Geeignete Nahrungsergänzungsmittel für den Energiestoffwechsel sollten die folgenden Vitalstoffe enthalten:
- Vitamine (C, E, D3, B1, B2, Niacin (Vitamin B3), Pantothensäure (Vitamin B5), B6, B12, Biotin)
- Mineralstoffe (Kalium, Magnesium)
- Spurenelemente (Kupfer, Mangan, Selen, Zink)
- Fettsäuren (Omega-3-Fettsäuren: Eicosapentaensäure (EPA) und Docosahexaensäure (DHA))
- Weitere Vitalstoffe (Coenzym Q10 (CoQ10), L-Carnitin, Fruchtsäuren – Citrat (gebunden in Magnesiumcitrat und Kaliumcitrat))
Beachte: Die aufgeführten Vitalstoffe sind kein Ersatz für eine medikamentöse Therapie. Nahrungsergänzungsmittel sind dazu bestimmt, die allgemeine Ernährung in der jeweiligen Lebenssituation zu ergänzen.
Für Fragen zum Thema Nahrungsergänzungsmittel stehen wir Ihnen gerne kostenfrei zur Verfügung.
Nehmen Sie bei Fragen dazu bitte per E-Mail – info@docmedicus.de – Kontakt mit uns auf, und teilen Sie uns dabei Ihre Telefonnummer mit und wann wir Sie am besten erreichen können.
Literatur
- FDA Drug Safety Communication: FDA warns about rare but serious allergic reactions with the skin antiseptic chlorhexidine gluconate. FDA 02/02/2017
Leitlinien
- S3-Leitlinie: Häusliches chemisches Biofilmmanagement in der Prävention und Therapie der Gingivitis. (AWMF-Registernummer: 083 - 016), August 2018 Kurzfassung Langfassung