Stress – Stress-Test
Im allgemeinen Sprachgebrauch werden die Stressreaktionen als Stress bezeichnet. Die Stressreaktionen sind die eigentlichen Symptome und Beschwerden. Verursacht werden sie durch Belastungen oder sogenannte "Stressoren".
Entscheidend für das Auftreten von Belastungsfolgen bei Dauerstress ist die individuelle Verarbeitung der verschiedenen Stressoren – Coping-Verhalten, Anpassungs-Verhalten.
Die häufigsten Belastungsfolgen des Stresses sind
- Depression
- Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Koronare Herzerkrankung (KHK), Myokardinfarkt (Herzinfarkt) und Schlaganfall (Apoplex)
- Osteoporose
- Magen-Darmbeschwerden
- Rücken- und Nackenschmerzen
- Vertigo (Schwindel), Tinnitus, Migräne
- Somatoforme Beschwerden und Schmerzen – Funktionelle Schmerzsyndrome, vor allem Kopfschmerzen
Symptome und Beschwerden
Die vielfältigen Stressoren, die auf uns einwirken können, führen zu einem bestimmten Muster von Symptomen – „Stressreaktionen“. Die Stress-Symptome werden zunächst als die eigentlichen Beschwerden wahrgenommen.Stressreaktionen können sich auf drei Ebenen zeigen
- Auf der körperlichen Ebene
- Auf der Verhaltensebene
- Auf der Ebene der Gedanken und Gefühle – „kognitiv-emotionale Ebene“.
Die Symptome auf der Verhaltensebene sind auch für den Außenstehenden sichtbar, ganz im Gegensatz zu den Symptomen der verdeckten Ebene der Gedanken und Gefühle, die der Betroffene nur selbst empfinden kann.
Die Stress-Symptome spielen sich häufig zunächst auf der körperlichen Ebene ab – zum Beispiel Kopfschmerzen, Schwindel. Ein besonders wichtiges Symptom ist das Erschöpfungsgefühl, das ganz dominant werden kann, wenn die Stressoren zu lange anhalten; es steht im Mittelpunkt bei einer speziellen Form des Dauerstresses, dem Burnout-Syndrom.
Diagnostik
Dauerstress und schwere Lebensereignisse sind die wichtigsten Ursachen für eine Depression. Umso wichtiger ist die Stress-Diagnostik und die daraus resultierende Stressbewältigung.
Der Stress-Test ist Bestandteil aller medizinischen Checks im Rahmen Ihrer Gesundheitsvorsorge und -pflege.
Mit dem Stress-Test wird Ihr Arzt bei vorhandenen Symptomen beziehungsweise Erkrankungen die notwendigen Untersuchungen durchführen.
Der Test wurde von Prof. Dr. med. Otto Benkert – ehemaliger Direktor der Psychiatrischen Klinik der Universität Mainz – und Priv. Doz. Dr. med. Dipl. psych. M.J.M. Müller entwickelt.
Die Stress-Test dient der Bestimmung Ihres individuellen Stress-Risikos.
Test | Indikation / Komorbiditäten | |
Erkrankungen | Beschwerden/Symptome | |
Stress
|
Alkoholabusus, Depression, Dysmenorrhoe, Dyspareunie, Dysurie, Herzneurose, Hypertonie, Immuninsuffizienz, Lumbales Vertebralsyndrom |
Erektile Dysfunktion, Libidostörung, Arbeitslosigkeit, Rückenschmerzen etc. |
Vorgehensweise
Im ersten Schritt werden die Belastungen/Stress besprochen.Folgende Fragen werden dabei besprochen:
- Gibt es kritische Lebensereignisse?
- Gibt es alltägliche Belastungen?
- Was stört in der Arbeitswelt?
- Gibt es Hinweise für Mobbing?
- Gibt es Hinweise für ein Burnout-Syndrom?
- Gibt es in der letzten Zeit Sorgen um eigene körperliche und psychische Erkrankungen, die so stark sind, dass sie das Wohlbefinden schmälern?
- Gibt es positive oder negative Aspekte in der Lebensführung, zum Beispiel Ernährung, Sport, Alkohol?
Im zweiten Schritt werden die Belastungsfolgen besprochen.
Folgende Fragen werden dabei besprochen:
- Wo gibt es Einschränkungen in der Lebensqualität oder im Wohlbefinden?
- Welche körperlichen oder seelischen Störungen sind am schwerwiegendsten?
Folgende Themen werden dabei besprochen:
- Es wird auf die positiven Ressourcen aus dem Bereich "Emotionale Intelligenz" und "Soziale Unterstützung" aufmerksam gemacht.
- Das Potential der Pufferzonen wird betont.
- Positive Copingstrategien werden ausgeführt
- Wenn vorhanden, wird auf die Risiken der negativen Copingstrategien und der negativen Persönlichkeitszüge, wie Perfektionismus eingegangen.
Therapie
Unterschieden werden muss- Selbsthilfe
- Hilfe durch einen Arzt oder Psychologen
Es gibt viele Selbsthilfe-Möglichkeiten zur Prävention von Dauerstress
- Zäsuren in den Alltag setzten – zum Beispiel Mittagsschlaf
- Richtiges Zeitmanagement
- Entspannungsübungen
- Einstellungen konstruktiv und positiv ändern
- Sportliche Betätigung
- Richtige Ernährung
- Mikronährstofftherapie
- Genießen lernen
Unter fachspezifischer Beratung hat sich vor allem die Stressbewältigung, die sich auf die kognitive Verhaltenstherapie stützt, bewährt.
Ihr Nutzen
Wir helfen Ihnen, eine neue Balance in Ihren Lebensbereichen aufzubauen.
So bringen Sie Missverhältnisse zwischen inneren und äußeren Anforderungen einerseits und Bewältigungsmöglichkeiten andererseits wieder ins Gleichgewicht – Ihre Konzentration und Leistungsfähigkeit werden sich verbessern.