Parodontitis – Symptome – Beschwerden

Folgende Symptome und Beschwerden können auf Parodontitis hinweisen:

Leitsymptome
Diese Leitsymptome lenken den Verdacht auf Parodontitis und werden oft zuerst bemerkt:

  • Schmerzen beim Zähneputzen: Häufiges Frühzeichen
  • Taschenbildung: Vertiefungen zwischen Zahn und Zahnfleisch (70-80 %)
  • Zahnfleischbluten: Besonders beim Zähneputzen oder bei Berührung (60-70 %)
  • Zahnfleischrückgang: Sichtbare Veränderungen durch Freilegung der Zahnhälse (50-60 %)
  • Entzündete Zahnfleischtaschen: Mit Rötung, Schwellung und Eiterbildung (40-50 %)
  • Süßlicher Mundgeruch: Tritt bei etwa 30-40 % der Patienten auf
  • Zahnlockerung: Fortgeschrittenes Zeichen, häufig mit Entzündung der umgebenden Strukturen

Hauptsymptome (primäre Symptome)
Diese Hauptsymptome prägen das klinische Bild einer Parodontitis:

  • Freiliegende Zahnhälse: Sichtbare Rückbildung des Zahnfleischs (50-60 %)
  • Rötung und Schwellung des Zahnfleischs: Zeichen einer aktiven Entzündung (50-60 %)
  • Druckempfindlichkeit des Zahnfleischs: Typisches Anzeichen für die aktive Erkrankung (40-50 %)

Spätsymptome
Diese Symptome treten in fortgeschrittenen Stadien der Parodontitis auf:

  • Zahnbeweglichkeit und Zahnlockerung: Zeichen des fortschreitenden Gewebeabbaus (40-60 %)
  • Zahnwanderung: Fehlstellung der Zähne aufgrund der Lockerung (20-30 %)
  • Zahnverlust: Endstadium bei fortgeschrittener Parodontitis (10-20 %)

Unspezifische Symptome
Diese unspezifischen Symptome treten bei vielen Erkrankungen auf und tragen weniger zur Diagnose bei:

  • Mundtrockenheit: Begleitend bei schlechter Speichelproduktion (20-30 %)
  • Allgemeines Krankheitsgefühl (bei 10-20 %)

Die Gingiva (Zahnfleisch) betreffenden Symptome

Leitsymptome
Diese Leitsymptome lenken den Verdacht auf Erkrankungen der Gingiva (Zahnfleisch) und werden oft zuerst bemerkt:

  • Süßlicher Mundgeruch: Hinweis auf Taschenbildung und Bakterienvermehrung (40-50 %)
  • Nicht mehr straff und girlandenförmig am Zahn angelagert

Hauptsymptome (primäre Symptome)
Diese Hauptsymptome prägen das klinische Bild von Gingiva-Erkrankungen:

  • Rötliche, geschwollene, leicht blutende Schleimhautareale (bei 50-70 %)
  • Keine blass rosa Farbe und Stippelung: Typisch für entzündliche Veränderungen (40-50 %)
  • Blutige bzw. eitrig-blutige Sekretion aus dem Zahnfleischsaum: Zeichen einer aktiven Entzündung oder Infektion (30-40 %)
  • Mc Call’sche Girlanden: Fibröse Verdickungen der Gingiva im Rezessionsbereich (20-30 %)

Begleitsymptome (sekundäre Symptome)
Diese Begleitsymptome sind weniger charakteristisch und können auf Komplikationen hinweisen:

  • Hyperplasien: Vergrößerung des Zahnfleischgewebes (20-30 %)
  • Stillman-Spalte: Spaltförmiger Rückgang des Zahnfleischs (10-20 %)
  • Abszessbildung: Lokalisierte Eiteransammlung im Zahnfleisch (10-15 %)

Unspezifische Symptome
Diese unspezifischen Symptome treten bei vielen Erkrankungen auf und tragen weniger zur Diagnose bei:

  • Keine homogene Oberfläche: Begleitendes Zeichen bei entzündlichen Prozessen (20-30 %)
  • Entzündungsfreier Zahnfleischschwund: Kann bei Parodontitis oder systemischen Erkrankungen auftreten (10-20 %)
  • Akute, eitrige Prozesse: Zeichen einer aggressiven Entzündung (10-15 %)

Beachte: Eine ausgeprägte Parodontitis kann eine Wundfläche von bis 8-20 cm2 einnehmen [1]. Dieses erklärt das Ausmaß einer dadurch bewirkten systemischen Immunreaktion (chronische Inflammation).

Literatur

  1. Nesse W et al.: Periodontal inflamed surface area: Quantifying inflammatory burden. J Clin Periodontol 2008 Aug;35(8):668-73. doi: 10.1111/j.1600-051X.2008.01249.x. Epub 2008 Jun 28.