Leukoplakie der Mundschleimhaut – Labordiagnostik

Die Diagnose der Leukoplakie der Mundschleimhaut wird zunächst anhand der Anamnese und der klinischen Untersuchung gestellt. Eine zuverlässige Interpretation kann nur anhand einer Biopsie (Gewebeprobe) erfolgen.

Beachte: Alle Leukoplakien, die über mehrere Wochen nach Beseitigung auslösender Faktoren weiter bestehen, müssen per Biopsie abgeklärt werden.

Laborparameter 1. Ordnung – obligate Laboruntersuchungen

  • Biopsie – vollständige diagnostische Exzision (chirurgische Entfernen des Gewebes), wenn Inzisionsbiopsie (Goldstandard) nicht repräsentativ für die gesamte Läsion ist.
  • Bürstenbiopsie (brush biopsy) als Alternative zur Stanzbiopsie, wenn diese nicht möglich ist.
    • zur Verlaufskontrolle von Läsionen ohne Indikation einer Biopsie, aber mit Restunsicherheit
    • zur Gewinnung mittlerer und tieferer Zellschichten
    • DNA-Zytometrie
    • CDx-Verfahren (Computer-assistierte Diagnostik)

Laborparameter 2. Ordnung – in Abhängigkeit von den Ergebnissen der Anamnese, körperlichen Untersuchung etc. – zur differentialdiagnostischen Abklärung

  • Intravitalfärbung mit Toluidinblau
    • in begründeten Einzelfällen
    • kein Biopsie-Ersatz
  • Exfoliativ-Zytologie – sollte nicht angewendet werden, denn sie erfasst nur oberflächliche Zellschichten, wodurch die Malignität (Bösartigkeit) einer Läsion nicht sicher auszuschließen ist.
  • Genetische Untersuchungen – zur Voraussage maligner (bösartiger) Transformation:
    • keine "Marker" für verlässliche Voraussage
    • DNA-Ploidie
    • Verlust der Heterozygosität (genetische Variabilität)

Histologische (feingewebliche) Merkmale einer Leukoplakie [1]:

Epithelhyperplasie Epitheldysplasie (Abweichung der Gewebestruktur vom normalen Bild)
Hyperkeratose Dyskeratose
Orthokeratose Basalzellhyperplasie
Parakeratose Zellpolymorphie
Akanthose Vermehrung der Mitosen
  Störung der Epithelschichtung

Literatur

  1. Schwenzer N, Ehrenfeld M (Hrsg.): Zahnärztliche Chirurgie. Zahn-, Mund-,-Kieferheilkunde Bd. 3. Georg Thieme Verlag 2000: 243