Karies – Medizingerätediagnostik
Zur Diagnostik von Karies, insbesondere von Interdentalkaries (Karies zwischen den Zähnen), werden verschiedene Medizingeräte und bildgebende Verfahren eingesetzt. Diese Techniken ermöglichen die frühzeitige Erkennung und präzise Beurteilung von kariösen Läsionen.
Bildgebende Verfahren
- Röntgenaufnahmen
- Bissflügelaufnahmen – Eine spezielle Röntgentechnik, die besonders zur Diagnostik von Interdentalkaries geeignet ist.
- Zahnfilmaufnahmen – Lokalisierte Röntgenbilder einzelner Zähne zur genauen Darstellung von Karies oder anderen Defekten.
Einteilung der Karies anhand der Bissflügelaufnahmen:
- D0 – Keine Karies.
- D1 – Radioluzenz (durch Röntgen erkennbare Aufhellung) in der äußeren Schmelzhälfte.
- D2 – Radioluzenz bis zur inneren Schmelzhälfte.
- D3 – Radioluzenz bis zur äußeren Dentinhälfte.
- D4 – Radioluzenz bis zur inneren Dentinhälfte.
Nachteil der Röntgendiagnostik:
Die Verwendung von ionisierenden Strahlen birgt ein gewisses Risiko. Außerdem werden kariöse Läsionen oft erst erkannt, wenn bereits eine Dentinschädigung vorliegt.
Weitere Diagnoseverfahren
- Elektrische Widerstandsmessung
- Verfahren zur Diagnostik der Fissurenkaries (Karies in den Grübchen und Rillen der Kauflächen). Die elektrische Leitfähigkeit des Zahnes gibt Hinweise auf die Beschaffenheit der Zahnhartsubstanz.
- Sonographie (Ultraschalluntersuchung)
- Ultraschall kann als nicht-invasive Methode zur Erkennung von Zahndefekten eingesetzt werden. Die Nutzung bleibt jedoch auf experimentelle Anwendungen beschränkt.
- Fiberoptische Transillumination (FOTI)
- Durchleuchtung des Zahnes zur Erkennung von Hartsubstanzveränderungen – Dentin- oder Schmelzkavitationen (lat. cavitare = aushöhlen) im Approximalbereich (Bereich der Nachbarzahnkontakte).
- Neuerdings gibt es sogenannte DIFOTI-Geräte (Digital Imaging Fiber-Optic Transillumination), die eine Weiterentwicklung der FOTI-Technik darstellen und ermöglichen, den approximalen Raum besser zu applizieren. Das Verfahren hat eine höhere Sensitivität für die Detektion von frühen Läsionen, die nicht röntgensichtbar sind [1].
- Laserfluoreszenz
- Mit Laserlicht (655 nm) wird die Zahnhartsubstanz beleuchtet. Gesunde Hartsubstanz zeigt eine höhere Fluoreszenzintensität als kariöse Bereiche.
- Anwendung:
- Diagnostik der initialen Schmelzkaries (frühe kariöse Veränderungen im Zahnschmelz).
- Einschätzung der Läsionstiefe ohne Strahlenbelastung.
Literatur
- Bin-Shuwaish M, Yaman P, Dennison J, Neiva G: The correlation of DIFOTI to clinical and radiographic images in class II carious lesions. J Am Dent Assoc 2008;139(10):1374-1381