Urologische Komplettvorsorge – Mann
Die urologische Komplettvorsorgeuntersuchung umfasst verschiedene Einzeluntersuchungen, die der Früherkennung von Krebserkrankungen bei Männern dienen. Angesichts neuer Leitlinien und Erkenntnisse wurde die Bedeutung der Verfahren überarbeitet, um eine frühzeitigere und effektivere Diagnostik zu gewährleisten.
Der gesetzliche Rahmen
Die gesetzliche Krebsvorsorge beim Mann beginnt ab dem 45. Lebensjahr und umfasst derzeit jährlich:
- Inspektion (Betrachten) und Palpation (Abtasten) des äußeren Genitales
- Digitale rektale Untersuchung (DRU; Abtastung der Prostata durch den Enddarm)
- Tastuntersuchung der regionären Lymphknoten
Diese Tastuntersuchungen können jedoch meist nur fortgeschrittene Stadien eines Tumors erkennen. Daher wird empfohlen, die gesetzliche Vorsorge um weitere diagnostische Verfahren zu erweitern.
Aktualisierte Empfehlung für eine umfassende Vorsorge
Um eine effektive und frühzeitige Krebsvorsorge zu ermöglichen, sollten folgende Untersuchungen zusätzlich durchgeführt werden:
Bildgebende Diagnostik
- Ultraschalluntersuchungen:
- Nierensonographie (Ultraschall der Nieren)
- Ultraschall der Harnblase
- Transrektale Prostatasonographie (TRUS) – gezielte Untersuchung der Prostata durch den Enddarm
- Untersuchung von Hoden, Penis und Harnleiter
- Magnetresonanztomografie (MRT):
- Als präzises diagnostisches Werkzeug insbesondere bei Verdacht auf Prostatakrebs empfohlen.
Laboruntersuchungen
- PSA-Test:Der prostataspezifische Antigenwert (PSA) wird durch eine Blutabnahme bestimmt. Er dient als wichtiger Marker, ist jedoch kein spezifischer Tumorindikator. Eine dynamische Veränderung des PSA-Werts ist besonders bedeutsam.
- Urinanalyse:
- Nachweis von nicht sichtbarem Blut im Urin, um Hinweise auf Blasen-, Harnleiter- oder Nierenkrebs zu erhalten.
- Weitere spezifische Tests, wie der NMP22 Harnblasenkrebs-Test, können bei bestimmten Risikogruppen sinnvoll sein.
Erweiterte Untersuchungen
- i.v. Pyelogramm (Urographie):
- Röntgenkontrastdarstellung der Harnwege (Nieren, Harnleiter, Harnblase).
Zusammenfassung und klinische Relevanz
Die urologische Komplettvorsorgeuntersuchung sollte neben der gesetzlichen Basisvorsorge eine Kombination aus PSA-Bluttest und moderner Bildgebung beinhalten. Die digitale rektale Untersuchung (DRU) hat gemäß neuer Leitlinien einen ergänzenden Stellenwert. Eine erweiterte Vorsorge ist entscheidend, um Tumorerkrankungen frühzeitig zu erkennen und die Heilungschancen zu verbessern.
Empfehlung:
Die urologische Komplettvorsorge sollte jährlich ab dem 45. Lebensjahr durchgeführt werden, insbesondere bei familiärer Vorbelastung oder individuellen Risikofaktoren.
Ihr Nutzen
Durch die verschiedenen Einzeluntersuchungen im Rahmen der urologischen Komplettvorsorgeuntersuchung wird Ihnen eine frühzeitige Erkennung von Krebs und anderen Erkrankungen ermöglicht.
Ihre Heilungschancen steigen dadurch um ein Vielfaches und Sie werden sich nach der urologischen Komplettvorsorgeuntersuchung sicherer fühlen.
Durch die urologische Komplettvorsorgeuntersuchung sichern Sie sich den Erhalt Ihrer Gesundheit und Vitalität.
Leitlinien
- S3-Leitlinie: Prostatakarzinom. (AWMF-Registernummer: 043 - 022OL), Mai 2024 Kurzfassung Langfassung