Erweiterte Krebsvorsorge – Frau

Die erweiterte Krebsvorsorge beinhaltet ein Paket von Einzeluntersuchungen, die der Früherkennung von Krebs bei einer Frau dienen.

Die Verfahren

Cervixkarzinom-Screening: Gesetzlich verankert ist der zytologische Abstrich (Pap-Test) einmal im Jahr ab dem 20. Lebensjahr; von 2018 an sollen Frauen im Rahmen der Krebsfrüherkennungsmaßnahmen (KFEM) wie folgt getestet werden.

Cervixkarzinom-Screening soll wie folgt geschehen:

  • ≥ 20. Lebensjahr: jährliche gynäkologische Tastuntersuchung
  • 20. - 34. Lebensjahr: jährlicher Pap-Abstrich (zytologische Untersuchung nach Papanicolaou; Cervixabstrich/Zellabstrich vom Gebärmutterhals)
  • ≥ 35. Lebensjahr: alle 3 Jahre Kombinationsuntersuchung: 
    • Test auf genitale Infektionen mit humanen Papillomaviren (HPV) 
    • Pap-Abstrich 

Brustkrebs-Screening: Dieses soll wie folgt geschehen:

  • ≥ 30 Jahre; jährlich Inspektion (Betrachten) und Abtasten der Brust sowie der regionären Lymphknoten inkl. der ärztlichen Anleitung zur Selbstuntersuchung
  • 50.-69. Jahre: alle 2 Jahre Mammographie-Screening

Darmkrebs-Screening

  • Anspruchsalter
    • 50.-54. Lebensjahren: 
      • Bei Frauen ab 50 kann der Okkultbluttest eingesetzt werden.
      • Bis 54 kann er jährlich, danach alle zwei Jahre zulasten der Kassen erfolgen.
    • ab  ≥ 55 Lebensjahren besteht für Frauen die Wahlmöglichkeit: 
      • Alle 2 Jahre Untersuchung auf okkultes ("verstecktes") Blut im Stuhl
      • Maximal 2 Koloskopien (Darmspiegelungen), im Abstand von 10 Jahren

Um eine optimale Krebsvorsorge zu gewährleisten, sollte eine Reihe weiterer Untersuchungen durchgeführt werden, damit bei einer Erkrankung eine rechtzeitige Therapie und erfolgreiche Heilung möglich ist.

Zu diesen Untersuchungen zählen unterschiedliche Ultraschalluntersuchungen wie der transvaginale Ultraschall (Synonym: vaginaler Ultraschall, vaginale Sonographie) zur Früherkennung von Gebärmutterhöhlenkrebs (Corpuskarzinom) und Eierstockkrebs (Ovarialkarzinom) und der Brustultraschall (Mammasonographie) zur Früherkennung von Brustkrebs.

Chlamydien-Screening: Weiterhin kann ein Labortest auf die schwer zu entdeckenden Chlamydien durchgeführt werden. Bei Chlamydien (Synonyme: Chlamydia; Chlamydia trachomatis; Chlamydieninfektion; Chlamydiose) handelt es sich um Bakterien, von denen der Untertyp Chlamydia trachomatis verschiedene Erkrankungen auslösen kann. Der Chlamydientest dient zur Sicherung der Fertilität (Fruchtbarkeit), zum Schutz vor Früh- oder Fehlgeburten und Myokardinfarkt (Herzinfarkt).

Unter dem Chlamydien-Screening versteht man die Untersuchung einer Urinprobe mittels eines Nukleinsäure-amplifizierenden Tests (NAT). 
Dieses erfolgt in Deutschland im Rahmen der Schwangerschaftsvorsorge und vor Interruptiones (Schwangerschaftsabbrüchen). Des Weiteren hat jede Frau unter 25 Jahren seit dem Beschluss des G-BA im Jahr 2008 Anspruch auf eine Untersuchung pro Jahr.

Eine umfassende Urinuntersuchung gehört ebenso zur Krebsvorsorge. So ist zum Beispiel Blut im Urin nicht unbedingt sichtbar, kann aber ein wichtiger Hinweis für ein Blasen-, Harnleiter- oder Nierenkarzinom (Krebs) sein.

Weitere Vorsorgeuntersuchungen können im Rahmen der Gesundheitsprävention vorgenommen werden und sinnvoll sein wie zum Beispiel die Knochendichtemessung (Osteodensitometrie) als Osteoporose-Screening.

Ihr Nutzen

Durch die verschiedenen Einzeluntersuchungen im Rahmen der erweiterten Krebsvorsorge wird Ihnen eine frühzeitige Erkennung von Krebs und anderen Erkrankungen ermöglicht.

Ihre Heilungschancen steigen dadurch um ein Vielfaches und Sie werden sich nach dieser Untersuchung sicherer fühlen.

Die erweiterte Krebsvorsorge dient Ihrem Rundumschutz für ein gesundes und langes Leben.