Kwashiorkor – Anamnese

Die Anamnese (Krankengeschichte) stellt einen wichtigen Baustein in der Diagnostik des Kwashiorkor dar.

Familienanamnese

Soziale Anamnese

Aktuelle Anamnese/Systemanamnese (somatische und psychische Beschwerden)

  • Zeigt sich ein auffälliger Gewichtsverlust?
  • Ist ein "Hungerbauch" sichtbar?
  • Liegt eine verringerte Muskelmasse vor? Dieses ist vor allem sichtbar an den Schläfen und den Oberarmen.
  • Besteht eine verminderte Leistungsfähigkeit?

Vegetative Anamnese inkl. Ernährungsanamnese

  • Wie hat sich Ihr Gewicht in der letzten Zeit verändert? Geben Sie bitte uns Ihr Körpergewicht (in kg) und Ihre Körpergröße (in cm) an.
  • Wie ernährt sich der Patient?
  • Wie viele Mahlzeiten haben Sie täglich? Woraus bestehen diese Mahlzeiten? (proteinarme Mahlzeiten?)
  • Trinken Sie ausreichend? Wie viel täglich? Welche Getränke?
  • Wie ist Ihr Appetit?
  • Bewegen Sie sich täglich ausreichend?

Eigenanamnese inkl. Medikamentenanamnese

  • Vorerkrankungen (Infektionen; Magen- und Darmerkrankungen)
  • Operationen
  • Allergien
  • Medikamentenanamnese

Mangelernährungs-Test

Durch die Beantwortung der folgenden sieben Fragen lässt sich häufig schon eine gute Aussage über die Ernährungssituation erreichen:

  • Ist ein ungewollter Gewichtsverlust festzustellen? Geben Sie bitte uns Ihr Körpergewicht (in kg) und Ihre Körpergröße (in cm) an.
  • Wird das Essen oft nicht aufgegessen?
  • Fällt das Kauen und schlucken schwer?
  • Wird weniger als 1,5 l Flüssigkeit pro Tag getrunken?
  • Kommt es häufig zu Durchfall (mehr als dreimal pro Woche)?
  • Liegen Wundheilungsstörungen vor?
  • Liegt der Body-Mass Index (BMI) im roten Bereich?

Wenn bei keiner Frage mit JA geantwortet wurde, liegt kein Risiko für eine Mangelernährung vor.

Wenn bei einer Frage mit JA geantwortet wurde, so sollte der Verlauf genau beobachtet werden, Wunschkost bereitgestellt werden und/oder eine Diätberatung durchgeführt werden.

Wenn zweimal mit JA geantwortet wurde, so besteht die Gefahr der Mangelernährung. Es sollte eine gezielte Hilfe zur Nahrungsaufnahme begeben werden und/oder Nahrungsergänzungsmittel angeboten werden.

Wenn drei- oder mehrmals mit JA geantwortet wurde, so liegt eine Mangelernährung vor.