Mangelernährung – Symptome – Beschwerden

Folgende Symptome und Beschwerden können gemeinsam mit einer Mangelernährung auftreten:

Leitsymptome
Diese Leitsymptome lenken den Verdacht auf eine Mangelernährung und werden oft zuerst bemerkt:

  • Gewichtsverlust: Deutlicher Verlust von Körperfett und Muskelmasse (70-90 %)
  • Blässe: Hinweis auf Anämie oder Mikronährstoffmangel (60-80 %)
  • Verminderte Leistungsfähigkeit: Reduzierte körperliche und geistige Belastbarkeit (60-80 %)
  • Verringerte Muskelmasse: Besonders an den Schläfen und Oberarmen sichtbar (50-70 %)

Hauptsymptome (primäre Symptome)
Diese Hauptsymptome prägen das klinische Bild einer Mangelernährung:

  • Trockene, rissige Haut: Oft bei Vitamin- oder Fettsäuremangel (40-50 %)
  • Ödeme (Wassereinlagerungen): Durch Albuminmangel bedingt (30-40 %)
  • Cheilosis (schmerzhafte Rötung und Schwellung der Lippen mit Einrissen) (20-30 %)
  • Dermatitis (entzündliche Hauterkrankung): Häufig bei Vitaminmangel (20-30 %)
  • Ekchymosen (kleinflächige, fleckenförmige Hautblutungen): Durch Vitamin-C-Mangel verursacht (20-30 %)
  • Glossitis (Zungenentzündung): Typisch bei Vitamin-B-Mangel (20-30 %)
  • Stomatitis (Mundschleimhautentzündung): Oft bei Vitamin-B-Mangel (20-30 %)
  • Perifollikuläre Einblutungen: Einblutungen um den Haarfollikel herum; häufig bei Vitamin-C-Mangel (15-25 %)

Begleitsymptome (sekundäre Symptome)
Diese Begleitsymptome sind weniger charakteristisch und können auf Komplikationen hinweisen:

  • Alopecia (Haarausfall): Häufig bei Protein- oder Mikronährstoffmangel (30-40 %)
  • Konzentrationsschwäche und Müdigkeit: Typisch bei allgemeinem Energie- oder Nährstoffmangel (30-40 %)
  • Gingivitis (Zahnfleischbluten): Oft bei Vitamin-C-Mangel (20-30 %)
  • Hyperpigmentierung und fleckige Hautzeichnung: Durch Vitamin-B-Mangel (20-30 %)
  • Osteoporose (Knochenschwund): Bei Kalzium- oder Vitamin-D-Mangel (20-30 %)
  • Periphere Neuropathie (Erkrankung der peripheren Nerven): Begleitet von Kribbeln, Schmerzen und Paresen (Lähmungen) (20-30 %)
  • Fehlorientieren: Hinweis auf neurologische Beteiligung (15-25 %)
  • Gangstörungen: Hinweis auf Vitamin-B12-Mangel (15-25 %)
  • Risse in den Fingernägeln: Oft bei Zinkmangel (15-25 %)
  • Bitot-Flecke: Weißliche Hornhautflecken durch Vitamin-A-Mangel (10-20 %)
  • Herzrhythmusstörungen: Durch Elektrolytstörungen oder Vitamin-Mangel verursacht (10-20 %)
  • Nachtblindheit: Typisch bei Vitamin-A-Mangel (10-20 %)
  • Nystagmus (schnelle unwillkürliche Pupillenbewegungen): Typisch bei neurologischen Störungen (10-20 %)
  • Pellagra (Vitamin-B3-Mangelerkrankung): In der Regel begleitet von Diarrhoe (Durchfall), Dermatitis (entzündliche Hauterkrankung) und Demenz (10-15 %)

Unspezifische Symptome
Diese unspezifischen Symptome treten bei vielen Erkrankungen auf und tragen weniger zur Diagnose bei:

  • Frieren und niedrige Körpertemperatur: Durch reduzierten Energieumsatz (20-30 %)
  • Vermindertes Geschmacksempfinden: Häufig bei Zinkmangel (20-30 %)
  • Gedächtnislücken, Verwirrtheit: Hinweis auf neurologische Beteiligung (15-25 %)
  • Keratosis pilaris** („Reibeisenhaut“): Verhornungsstörung; bei Vitamin-A-Mangel (10-20 %)
  • Seborrhoe** („Talgfluss“): Überproduktion von Hautfetten durch die Talgdrüsen; bei Vitamin-A-Mangel (10-20 %)
  • Verlust von Vibrationsempfinden und Lagesinn: Typisch bei neurologischer Beteiligung durch Vitamin-B12-Mangel (10-20 %)

Mangelernährung und Tumorerkrankungen

  • In frühen Tumorstadien können auch Kau-, Schluck- und Verdauungsstörungen zu Gewichtsverlust führen.
  • Eine Kachexie kann auch bei übergewichtigen Patienten auftreten!