Mangelernährung – Klassifikation
Im Jahr 2019 wurde von der Global Leadership Initiative on Malnutrition (GLIM) eine neue Definition der Mangelernährung erarbeitet [1].
Bei dieser Definition werden phänotypische und ätiologische Kriterien unterschieden. Zum Vorliegen einer Mangelernährung müssen zunächst ein typischer Screeningtest auffällig und dann zumindest ein phänotypisches und ein ätiologisches Kriterium erfüllt sein.
Phänotypische Kriterien (Erscheinungsbild)
Phänotypische Kriterien (Erscheinungsbild)
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unfreiwilliger Gewichtsverlust (von zumindest 5 % in 6 Monaten),
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niedriger Körpermasseindex (BMI < 20 kg/m2, bei Alter über 70 Jahre: < 22 kg/m2),
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verminderte Muskelmasse (gemessen mit einem validierten Untersuchungsverfahren).
Ätiologische Kriterien (ursächlich)
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verminderte Nahrungsaufnahme (< 50 % für 1 Woche) oder chronische Malabsorption (unzureichende Aufnahme von Nährstoffen),
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akute oder chronische systemische Inflammation (Entzündung).
Weitere Kriterien
- Hautfaltendicke am M. Trizeps [< 10. Perzentile: Hinweis auf Mangelernährung]
Literatur
- Jensen GL et al.: GLIM criteria for the diagnosis of malnutrition: A consensus report from the global clinical nutrition community. JPEN J Parenter Enteral Nutr 2019;43(1):32-40