Unterernährung – Symptome – Beschwerden

Folgende Symptome und Beschwerden können gemeinsam mit einer Unterernährung auftreten:

Leitsymptome
Diese Leitsymptome lenken den Verdacht auf eine Unterernährung und werden oft zuerst bemerkt:

  • Verringerte Muskelmasse: Besonders an den Schläfen und Oberarmen erkennbar (50-70 %)
  • Gewichtsverlust: Auffälliges Merkmal, das auf Energie- und Nährstoffmangel hinweist (40-60 %)
  • Verminderte Leistungsfähigkeit: Reduziert die körperliche und geistige Aktivität (40-60 %)
  • Blässe: Häufig durch Anämie bedingt (30-50 %)

Hauptsymptome (primäre Symptome)
Diese Hauptsymptome prägen das klinische Bild einer Unterernährung:

  • Anämie (Blutarmut): Durch Eisen- oder Vitamin-B12-Mangel (30-50 %)
  • Gedächtnislücken: Typisch für Vitamin-B12- oder Thiamin-Mangel (20-30 %)
  • Gangstörung: Durch Muskelschwäche und neurologische Defizite (15-25 %)
  • Periphere Neuropathie: Mit Kribbeln, Schmerzen und Lähmungen (15-25 %)
  • Nachtblindheit: Typisch für Vitamin-A-Mangel (10-15 %)
  • Periphere Ödeme (Wassereinlagerungen): Vor allem an den Unterschenkeln (10-15 %)

Begleitsymptome (sekundäre Symptome)
Diese Begleitsymptome sind weniger charakteristisch und können auf Komplikationen hinweisen:

  • Alopecia (Haarausfall): Anzeichen für Protein- oder Zinkmangel (20-30 %)
  • Cheilosis (schmerzhafte Rötung und Schwellung der Lippen mit Einrissen) (20-30 %)
  • Dermatitis (entzündliche Hauterkrankung) (20-30 %)
  • Fehlorientieren: Neurologisches Symptom bei Vitamin-B12-Mangel (15-25 %)
  • Gingivitis (Zahnfleischbluten): Häufig bei Vitamin-C-Mangel (15-25 %)
  • Glossitis (Zungenentzündung) (15-25 %)
  • Konzentrationsschwäche: Typisch bei Mangelzuständen (15-25 %)
  • Ekchymosen (kleinflächige Hautblutungen) (10-20 %)
  • Fleckige Hautzeichnung: Hinweis auf mangelnde Durchblutung oder Vitamindefizite (15-20 %)
  • Generalisierte Ödeme (Wassereinlagerungen): Durch Eiweißmangel (15-20 %)
  • Seborrhoe (Überproduktion von Hautfetten durch die Talgdrüsen) (15-20 %)
  • Vermindertes Geschmacksempfinden: Typisch bei Zinkmangel (15-20 %)
  • Herzrhythmusstörungen: Durch Elektrolyt- oder Vitaminmangel (10-20 %)
  • Keratosis pilaris ("Reibeisenhaut"): Verhornungsstörung (10-20 %)
  • Risse in den Fingernägeln: Typisch bei Zinkmangel (10-20 %)
  • Stomatitis (entzündete Mundschleimhaut): Häufig bei B-Vitamin-Mangel (10-20 %)
  • Verlust von Vibrationsempfinden und Lagesinn: Bei Vitamin-B12-Mangel (10-20 %)
  • Bitot-Flecke (weißliche Flecke auf der Hornhaut): Durch Vitamin-A-Mangel bedingt (10-15 %)
  • Hautblutungen: Ein Anzeichen für Vitamin-K- oder C-Mangel (10-15 %)
  • Hyperpigmentierung (dunkle Hautveränderungen) (10-15 %)
  • Nystagmus (unwillkürliche Pupillenbewegungen): Bei neurologischen Defiziten (10-15 %)
  • Pellagra (Vitamin-B3-Mangelerkrankung): Mit Symptomen wie Diarrhoe (Durchfall), Dermatitis (entzündliche Hauterkrankung) und Demenz (10-15 %)

Unspezifische Symptome
Diese unspezifischen Symptome treten bei vielen Erkrankungen auf und tragen weniger zur Diagnose bei:

  • Müdigkeit und Abgeschlagenheit (30-50 %)
  • Frieren: Durch Energiemangel und Verlust von Unterhautfettgewebe (20-30 %)