Gedeihstörung – Symptome – Beschwerden
Folgende Symptome und Beschwerden können auf eine Gedeihstörung hinweisen:
Leitsymptome
Diese Leitsymptome lenken den Verdacht auf eine Gedeihstörung und werden oft zuerst bemerkt:
- Gewicht < 3. Perzentile und/oder Gewichtsverlust mit Abfall > 2 Hauptperzentilen
- Wachstumsretardierung > 2 Hauptperzentilen, Längensollgewicht für Alter < 89 %
- Körperliches Zurückbleiben: Auffälligkeiten in Gewicht, Größe und Kopfumfang im Vergleich zu altersentsprechenden Normwerten
Hauptsymptome (primäre Symptome)
Diese Hauptsymptome prägen das klinische Bild einer Gedeihstörung:
- Verlust von bzw. fehlendes Unterhautfettgewebe (bei 70-80 %)
- Schlecht entwickelte Muskulatur: Insbesondere an den Extremitäten (60-70 %)
- Großer Bauch bei Malabsorption: Typisch bei chronischen Resorptionsstörungen (40-50 %)
Begleitsymptome (sekundäre Symptome)
Diese Begleitsymptome sind weniger charakteristisch und können auf Komplikationen hinweisen:
- Hautblässe: Durch Mangelernährung oder Anämie (50-60 %)
- Spärlicher Haarwuchs: Oft ein Zeichen für Protein- oder Mikronährstoffmangel (40-50 %)
- Trockene, rissige Haut: Häufig ein Hinweis auf Dehydratation oder Vitaminmangel (30-40 %)
- Klinische Hinweise auf Vitaminmangel: Z. B. Rachitis bei Vitamin-D-Mangel (20-30 %)
Unspezifische Symptome
Diese unspezifischen Symptome treten bei vielen Erkrankungen auf und tragen weniger zur Diagnose bei:
- Allgemeine Schwäche und Müdigkeit (20-30 %)
- Infektanfälligkeit: Oft durch geschwächtes Immunsystem bedingt (20-30 %)
Warnzeichen (Red flags)
- Häufig spielt in der Entstehung der Gedeihstörung ein psychosozialer Faktor eine Rolle.
- Je kränker und je jünger ein Kind mit Gedeihstörungen ist, desto schneller muss eine Diagnostik erfolgen.
- Organische Ursache der Gedeihstörung ausgeschlossen → denken an: schwer gestörte Eltern-Kind-Beziehung
- Gedeihstörung tritt im ersten Lebensjahr auf und eine organische Ursache wurde ausgeschlossen → denken an: Kindesmisshandlung