Appetitlosigkeit (Anorexie) – Symptome – Beschwerden

Folgende Symptome und Beschwerden können gemeinsam mit Anorexie (Appetitlosigkeit) auftreten:

Pathognomonisch (für eine Krankheit beweisend)
Diese Symptome sind typisch und fast ausschließlich bei Anorexie (Appetitlosigkeit) anzutreffen.

  • Anhaltend fehlendes Verlangen nach Nahrung: Nicht durch äußere Faktoren wie Diäten oder bewusste Entscheidungen bedingt. Dies ist das zentrale Symptom, das typisch für Anorexie ist und in der Regel den Verdacht auf diese Erkrankung lenkt.

Hauptsymptome (primäre Symptome)
Diese Hauptsymptome prägen das klinische Bild der Erkrankungen, die mit Anorexie assoziiert sind:

  • Bauchschmerzen (Abdominalschmerzen): Können durch die Appetitlosigkeit und damit verbundene Verdauungsstörungen verstärkt werden (Häufigkeit 30-40 %)
  • Kopfschmerzen (Cephalgie): Können durch Dehydration oder Nährstoffmangel bedingt sein (Häufigkeit 20-30 %)
  • Übelkeit (Nausea): Tritt in Verbindung mit der Appetitlosigkeit auf(Häufigkeit 30-40 %)
  • Ungewollter Gewichtsverlust: Wird durch die anhaltende Appetitlosigkeit und unzureichende Nahrungsaufnahme verursacht (Häufigkeit > 50 %)

Begleitsymptome (sekundäre Symptome)
Diese Begleitsymptome sind weniger charakteristisch und können auf Komplikationen hinweisen:

  • Gelenkschmerzen (Arthralgie): Werden oft durch den allgemeinen körperlichen Zustand und Nährstoffmangel verstärkt (Häufigkeit 20-30 %)
  • Durchfall (Diarrhoe): Verdauungsbeschwerden, die gelegentlich auftreten können, insbesondere wenn die Anorexie mit anderen Erkrankungen verbunden ist (Häufigkeit 20-30 %)
  • Atemnot (Dyspnoe): Atembeschwerden, die in Verbindung mit einem allgemeinen Krankheitsgefühl oder einer zugrunde liegenden Erkrankung auftreten können (Häufigkeit 10-20 %)
  • Erbrechen (Emesis): Übelkeit und gelegentliches Erbrechen, die in Zusammenhang mit der Appetitlosigkeit auftreten können (Häufigkeit 20-30 %)
  • Fieber: Eine erhöhte Körpertemperatur, die oft auf eine zugrunde liegende Infektion oder Entzündung hinweist (Häufigkeit 10-20 %)
  • Gewichtszunahme (selten): Selten, aber möglich durch Wassereinlagerungen, insbesondere bei zugrundeliegenden Erkrankungen wie Hypothyreose oder Herzinsuffizienz (Häufigkeit < 10 %)
  • Halsschmerzen: Entzündung des Rachens, die in Verbindung mit einer zugrunde liegenden Infektion oder durch Erbrechen auftreten kann (Häufigkeit 10-20 %)
  • Husten: Trockener oder produktiver Husten, der bei begleitenden Atemwegserkrankungen auftreten kann (Häufigkeit 10-20 %)
  • Krankheitsgefühl: Ein allgemeines Gefühl von Unwohlsein oder Schwäche, das häufig mit Appetitlosigkeit verbunden ist (Häufigkeit 30-40 %)
  • Müdigkeit: Erhöhte Müdigkeit und Erschöpfung, oft bedingt durch den Nährstoffmangel und die allgemeine Schwächung des Körpers (Häufigkeit 40-50 %)
  • Nierenkoliken: Schmerzen in der Nierengegend, die durch die Appetitlosigkeit und begleitende Dehydration verschärft werden können (Häufigkeit 10-20 %)
  • Verstopfung (Obstipation): Wird durch den Nahrungsmangel und die daraus resultierenden Verdauungsstörungen verursacht (Häufigkeit 20-30 %)
  • Schmerzen: Können in verschiedenen Körperregionen auftreten, oft im Zusammenhang mit dem allgemeinen Zustand und den Begleiterkrankungen (Häufigkeit 20-30 %)

Unspezifische Symptome
Diese unspezifischen Symptome treten bei vielen Erkrankungen auf und tragen weniger zur Diagnose bei:

  • Blässe: Verursacht durch eine mögliche Anämie infolge des Nährstoffmangels (Häufigkeit 20-30 %)
  • Schwindel: Insbesondere beim Aufstehen oder bei körperlicher Anstrengung, der durch Dehydration oder Nährstoffmangel bedingt sein kann (Häufigkeit 20-30 %)
  • Konzentrationsstörungen: Oft bedingt durch die allgemeine Schwächung des Körpers und Nährstoffmangel (Häufigkeit 20-30 %)

Warnzeichen (red flags)

  • Appetitlosigkeit mit einhergehender abnormer Gewichtsabnahme (Gewichtsverlust > 5 % des Körpergewichts innerhalb von sechs Monaten)
    • Folgende Begleitsymptome sprechen in diesem Zusammenhang für eine organische Ursache:
      • respiratorische Symptome (Atmung)
      • kardiale Symptome (Herz)
      • gastrointestinale Symptome (Magen-Darm-Trakt)
    • Folgende Symptome sind in diesem Zusammenhang ein möglicher Hinweis auf eine Tumorerkrankung:
      • Anämie (Blutarmut)
      • Chronische Schmerzen unklarer Genese
      • Fieber, ggf. Nachtschweiß (nächtliches Schwitzen)
      • Leistungsabfall
      • Müdigkeit
      • Lymphadenopathie (Lymphknotenvergrößerung): Hals, axillär (in der Achselregion), inguinal (in der Leistenregion) etc.
    • Hier muss auch an eine psychische Erkrankung gedacht werden. Eine leichte Depression wird schnell übersehen.
  • Akut bedrohlich wird es, wenn folgende weitere Symptome/Beschwerden auftreten (umgehend den Notarzt rufen!):
    • Bewusstseinsstörungen
    • hohes Fieber
    • Störungen des Gleichgewichtes
    • verminderte Urinausscheidung