Umweltfaktoren – Wasser

Unter normalen beziehungsweise natürlichen Umständen ist unser Grundwasser ein ideales Trinkwasser. Durch Eingriffe des Menschen in die Natur sinkt jedoch der Grundwasserspiegel, sodass das Trinkwasser nicht mehr nur aus Grundwasser, sondern auch aus Oberflächenwasser besteht.

Oberflächenwasser und Landwirtschaft

Oberflächenwasser enthält Rückstände aus der Landwirtschaft – Nitrate aus Düngemitteln, Pflanzenschutzmittel wie Pestizide, Tierarzneimittel –, Schwermetalle (Blei, Cadmium, Quecksilber) sowie persistente Chlorkohlenwasserstoffe etc. aus der Umwelt. Ebenso kann das Oberflächenwasser durch den „Sauren Regen“ (Schwefel- und Salpetersäure) stark verunreinigt werden.

Trinkwasser und Rohrleitungen

Weiterhin gelangen Metallionen – wie Blei oder Kupfer – aus alten Rohrleitungen in das Trinkwasser. Daher verwendet man heute keine Bleirohre mehr. In älteren Gebäuden sind sie jedoch noch zu finden. Das Wasser in öffentlichen Bädern kann Krankheiten übertragen. Dazu zählen Fußpilz, Warzen oder gar Bindehautentzündungen der Augen.

Abwasserbelastung

Abwasser enthält neben schadstoffbelastetem Regenwasser (Autowäsche) auch häusliche Abwässer mit Fäkalien, Speiseresten, Desinfektions- sowie Spül- und Reinigungsmittel mit häufig schwer abbaubaren Bestandteilen. Kommt der Mensch in Kontakt mit Abwässern, können Infektionen mit Typhus, Paratyphus, Bakterienruhr und Cholera übertragen werden. In den Industrieländern treten solche Erkrankungen jedoch sehr selten auf. In Ländern, die weniger gut entwickelt sind und das Wasser vor der erneuten Nutzung nicht von allen Schadstoffen befreien, sollte auch das Leitungswasser nicht getrunken werden.

Autoverkehr und Wasserqualität

Der Straßenverkehr stellt eine Umweltbelastung für die Wasserqualität dar.
Über den Abrieb von Bremsbelägen und Reifen gelangen jedes Jahr 932 Tonnen Kupfer, 2078 Tonnen Zink und 80 Tonnen Blei in die Umwelt. Bei der Wasserqualität sind an über der Hälfte der Messstellen die Grenzwerte für Kupfer und Blei überschritten [1].

Wasser kann demzufolge sowohl mit landwirtschaftlich bedingten Rückständen, Umweltschadstoffen und Schwermetallen als auch mit organischen Lösungsmitteln, chlorierten Kohlenwasserstoffen und Tensiden kontaminiert sein. Deswegen kommt es häufig bei Kontakt mit mehr oder weniger verschmutztem Wasser zu Beschwerden, die die Gesundheit beeinträchtigen können.


Verunreinigungen im Wasser
mögliche Beschwerden und Erkrankungen:

  • Fußpilz
  • Warzen
  • Bindehautentzündungen
  • Typhus, Paratyphus
  • Bakterienruhr
  • Cholera
  • etc.

Schwimmbäder

Chloriertes Wasser in Schwimmbädern erhöht das Risiko für eine allergische Rhinitis (Heuschnupfen) und kann bei Disposition die Anfallshäufigkeit bei Asthma bronchiale erhöhen.
Die Ursache dafür ist wahrscheinlich, dass Chlorverbindungen die Barriere des Lungenepithels schädigen und dadurch das Eindringen von Allergenen erleichtern.
Seit 1980 darf das Wasser in Schwimmbädern nach DIN-Norm höchstens 0,3 bis 0,6 mg/l freies und 0,2 mg/l gebundenes Chlor bei einem pH zwischen 6,5 und 7,6 enthalten.

Literatur

  1. Wirtschaftsfaktor Umweltschutz. Studie des Fraunhofer-Instituts für System- und Innovationsforschung (ISI/Karlsruhe), 2007