Überwärmung (Hyperthermie) – Weitere Therapie

Spezifische Behandlung der Hyperthermie in Abhängigkeit von der Ursache (Diagnose).

Allgemeine Maßnahmen

  • Sofort Notruf absetzen! (Rufnummer 112)
  • Betroffene Person an einen schattigen kühlen Ort bringen
  • Person entkleiden
  • Mit kalten Tüchern/Coolpacks kühlen; ggf. Haut mit Alkohol abreiben (schnellere Abkühlung); ggf duschen
  • Begrenzter Alkoholkonsum (Männer: max. 25 g Alkohol pro Tag; Frauen: max. 12 g Alkohol pro Tag)
  • Überprüfung der Dauermedikation wg. möglicher Auswirkung auf die vorhandene Krankheit

Bei Exsikkose (Austrocknung des Körpers) 

Bei Hinweis (klinische Zeichen bzw. Laborwerte) auf Exsikkose (Austrocknung) bzw. Volumenmangel ist eine Rehydratation (Flüssigkeitsausgleich) indiziert. Therapeutische Verfahren sind orale ("über den Mund"), enterale ("über den Darm") oder parenterale ("unter Umgehung des Darms"; z. B. über die Vene) Flüssigkeitsgabe. 

Bei leichter bis mittelschwerer Exsikkose kann bei geriatrischen Patienten auch eine subkutane Infusion (Abkürzung: s.c.-Inf., engl.: Hypodermoclysis) durchgeführt werden. Dabei werden größere Flüssigkeitsmengen mittels einer Verweilkanüle subkutan verabreicht. Geeignete Applikationsorte sind  die laterale Bauchwand, die Oberschenkel und die Subclavia-Region (Schlüsselbein-Region). Damit können in 24 Stunden 3 l Volumen verabreicht werden. Dabei sollten nicht mehr als maximal 1,5 l pro Applikationsort zugeführt werden.

Kontraindikationen für eine subkutane Infusion

  • Wasser-, Elektrolyt- und Stoffwechselentgleisungen bei Herzinsuffizienz (Herzschwäche) oder Nierenversagen
  • Schwere Dehydratation (Flüssigkeitsmangel) oder Schockzustände bei bestehenden ausgeprägten Ödemen (Wassereinlagerungen) oder Aszites (Bauchwassersucht)
  • Notwendigkeit einer präzisen Kontrolle des Flüssigkeitshaushaltes sowie Notwendigkeit hoher Perfusionsvolumina (> 3 Liter in 24 Stunden).
  • Blutgerinnungsstörungen

Organisationen und Selbsthilfegruppen

  • Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA) 
    Postfach 91 01 52, D-51071 Köln 
    Telefon: 0221-89920, Fax: 0221-8992300, E-Mail: poststelle@bzga.de, Internet: www.bzga.de

Leitlinien

  1. Rüffert H. et al.: Consensus guidelines on perioperative management of malignant hyperthermia suspected or susceptible patients from the European Malignant Hyperthermia Group. Clinical Practice| Volume 126, ISSUE 1, P120-130, January 01, 2021. doi.org/10.1016/j.bja.2020.09.029