Überwärmung (Hyperthermie) – Differentialdiagnosen
Fieber
Atmungssystem (J00-J99)
- Bronchitis* – Entzündung der Bronchialschleimhaut
- Pharyngitis* (Rachenentzündung)
- Pneumonie* (Lungenentzündung)
- Sinusitis (Nasennebenhöhlenentzündung)
- Tonsillitis* (Mandelentzündung) bzw. Tonsillopharyngitis* (Rachen- und/oder Mandelentzündung)
- Tracheitis* (Luftröhrenentzündung)
Blut, blutbildende Organe – Immunsystem (D50-D90)
- Angeborene Immundefekte (s. u. Immundefizienz/Immundefekt)
- Hämophagozytische Lymphohistiozytose (HLH; engl. Synonyme: hemophagocytic syndrome (HPS), lymphohistiocytic syndrome (LHS), macrophage activation syndrome (MAS, deutsch Makrophagenaktivierungssyndrom) oder reactive hemophagocytic syndrome (RHS) – seltene, potentiell fatal verlaufendes Hyperinflammationssyndrom; klinische Trias: hohes Fieber, Hepatosplenomegalie (Leber- und Milzvergrößerung), (Pan-)Zytopenie (Panzzytopenie: Zellzahlabnahme in allen drei Zellreihen); seltener auch Lymphadenopathie (Lympknotenvergrößerung), Exanthem (Hautausschlag) und Aszites (Bauchwasser) oder Pleuraerguss (Wasseransammlung zwischen Rippen- und Lungenfell); Letalität: 3-50 %; mögliche Trigger sind maligne Erkrankungen (vor allem Lymphome/Tumoren des Lymphgewebes) sowie Infektionen und Autoimmunopathien (Autoimmunerkrankungen).
Labordiagnostik: Zytopenie sowie massiv und rasch ansteigende Ferritinwerte (ca. drei Viertel aller Patienten zeigen Ferritinspitzenwerte > 10.000 μg/l) - Sichelzellenanämie (med.: Drepanozytose; auch Sichelzellanämie, engl.: sickle cell anemia) – genetische Erkrankung mit autosomal-rezessivem Erbgang, die die Erythrozyten (rote Blutkörperchen) betrifft; sie gehört zur Gruppe der Hämoglobinopathien (Störungen des Hämoglobins; Bildung eines irregulären Hämoglobins, dem sogenannten Sichelzellhämoglobin, HbS)
Endokrine, Ernährungs- und Stoffwechselkrankheiten (E00-E90)
- Addison-Krise (akute NNR-Insuffizienz; akute Nebennierenrindenschwäche)
- Nebennierenrindeninsuffizienz (NNR-Insuffizienz; Nebennierenrindenschwäche)
- Morbus Basedow – Form der Hyperthyreose (Schilddrüsenüberfunktion), die durch eine Autoimmunerkrankung bedingt ist (= Immunhyperthyreose). Es handelt sich dabei um eine durch stimulierende Autoantikörper gegen den TSH-Rezeptor (TRAK) induzierte Hyperthyreose (Schilddrüsenüberfunktion).
Haut und Unterhaut (L00-L99)
- Vaskulitiden – Autoimmunerkrankung, die die Blutgefäße betrifft
Herzkreislaufsystem (I00-I99)
- Infektiöse Endokarditis (Herzinnenhautentzündung); insb. auszuschließen nach einem zahnärztlichen Eingriff (90 % der Fälle mit Fieber einhergehend)
- Myokarditis
- Perikarditis (Herzbeutelentzündung) (Körpertemperatur > 38 °C gilt als Hinweis für eine schlechtere Prognose)
- Postinfarkt-Fieber/nach einem Herzinfarkt (25-50 % der Fälle mit erhöhter Körpertemperatur einhergehend)
- Postkardiotomiesyndrom (Synonym: Postperikardiotomiesyndrom) als Sonderform der Perikarditis; Inzidenz 10-15 % nach herzchirurgischem Eingriff – der Dressler-Myokarditis ähnliche Symptomatik; Dressler-Syndrom (Synonyme: Postmyokardinfarktsyndrom, Postkardiotomie-Syndrom) – mehrere Wochen (1-6 Wochen) nach einem Myokardinfarkt (Herzinfarkt) bzw. einer Verletzung des Myokards (Herzmuskel) auftretende Perikarditis (Herzbeutelentzündung) und/oder Pleuritis (Rippenfellentzündung) als späte immunologische Reaktion am Perikard (Herzbeutel) nach Bildung von Herzmuskel-Antikörpern (HMA)
Bei Postkardiotomiesyndrom: Perikardergüsse (55-90 % der Patienten) und erhöhte Entzündungswerte (40-75 % der Patienten); Prognose ist günstig
Infektiöse und parasitäre Krankheiten (A00-B99)
- Virale Infektionen
- Chikungunya-Fieber
- Cytomegalie
- Dengue-Fieber – Infektionserkrankung, die vor allem in tropischen und subtropischen Regionen (Südostasien) auftritt [Asien]
- Exanthema subitum* (Dreitagefieber)
- Epstein-Barr-Virus-Infektion (EBV z. B. reaktiviert durch Tumorleiden)
- Grippaler Infekt* (Erkältung)
- Hand-Fuß-Mund-Krankheit* (HFMK; Hand-Fuß-Mund-Exanthem) [häufigste Ursache: Coxsackie A16-Viren]
- Hepatitis B (Leberentzündung)
- Hepatitis C
- HIV / AIDS
- Infektiöse Mononukleose* (Synonyme: Pfeiffeŕsches Drüsenfieber, infektiöse Mononukleose, Mononucleosis infectiosa, Monozytenangina oder Kusskrankheit, (Student́s) Kissing Disease, genannt) – häufige Viruserkrankung, die durch das Epstein-Barr-Virus (EBV) hervorgerufen wird; dieses befällt Lymphknoten, kann aber auch Leber, Milz und Herz betreffen
- Influenza (Grippe)
- Masern (Morbilli)
- Pseudokrupp* / Krupp-Husten – Kehlkopfentzündung, die vor allem zu einer Schwellung der Schleimhaut unterhalb der Stimmbänder führt
- Ringelröteln* (Erythema infectiosum) – Parvovirus B19
- Röteln (Rubella)
- Virales hämorrhagisches Fieber (VHF), z. B. Dengue-Fieber, Krim-Kongo-hämorrhagisches Fieber
- Windpocken* (Varizellen)
- Yersiniose, chronische – durch Bakterien der Gattung Yersinia verursachte Krankheitsbilder
- Bakterielle Infektionen
- Abszessfieber
- Bartonella henselae (Katzenkratzkrankheit)
- Borreliose (Lyme-Krankheit) – Infektionskrankheit, die durch das Bakterium Borrelia burgdorferi ausgelöst wird
- Brucellose (Maltafieber) – Infektionskrankheit, die von Tieren auf den Menschen übertragen wird
- Erysipeloid (Schweinerotlauf) – ist eine erythematöse Hauterkrankung, die durch den Erreger des Schweinerotlaufs (Erysipelothrix rhusiopathiae) hervorgerufen wird
- Leptospirose (Morbus Weil)
- Listeriose – beim Menschen sporadisch auftretende Infektionserkrankung, die durch Bakterien der Gattung Listeria hervorgerufen wird
- Methicillinresistente Staphylococcus aureus (MRSA); Landwirte sind mit einer hohen Prävalenz (> 5 %) kolonialisiert
- Milzbrand (Anthrax)
- Ornithose (Synonyme: Psittakose; Papageienkrankheit)
- Paratyphus-Infektion – Infektionserkrankung, die durch das Bakterium Salmonella enterica paratyphi (Typ A-C) aus der Familie der Enterobacteriaceae ausgelöst wird [Asien]
- Parotitis epidemica (Mumps)
- Pasteurella multocida
- Pseudomembranöse Enterokolitis (Clostridium-difficile-assoziierte Diarrhoe = CDI); häufig 1 bis 4 Wochen nach Antibiotikatherapie
- Pneumokokken-Infektion (bei Kleinkindern bis zum zweiten Lebensjahr)
- Q-Fieber – eine mit Ausnahme von Neuseeland und der Antarktis weltweit verbreitete Zoonose (Tierseuche)
- Rabies (Tollwut)
- Rückfallfieber (engl. relapsing fever, spirillium fever) – von Rückfallfieber-Borrelien verursachte bakterielle Infektionskrankheiten, die durch mehrmalige Fieberschübe, sogenanntes rekurrentes Fieber, charakterisiert sind
- Syphilis (Lues; Geschlechtskrankheit)
- Tularämie (Hasenpest)
- Typhus abdominalis – schwere fieberhafte Infektionskrankheiten, welche meist mit Durchfall verbunden sind und durch Salmonellen (Salmonella enteritica Serovar typhi) hervorgerufen werden [Asien]
- Tuberkulose
- Mykosen (Pilzinfektionen)
- Aktinomykose
- Aspergillose
- Blastomykose
- Candidiasis
- Histoplasmose
- Kokzidiomykose
- Kryptokokkose
- Mucor
- Pneumocystis jirovecii
- Parasitäre Infektionen
- Amöbenruhr (tropische Darminfektion)
- Babesiose – durch Babesien (kleine intrazelluläre Parasiten, die durch Zeckenbiss übertragen werden) hervorgerufene Infektionskrankheit:
Zecken der Familie Ixodidae: In Europa dominieren Infektionen durch Babesia divergens, in den Vereinigten Staaten durch Babesia microti und bzw. Babesia duncani; Erreger befallen die Erythrozyten (rote Blutkörperchen) und rufen eine malariaähnliche Erkrankung hervor. - Chinesischer Leberegel
- Echinokokken (Hundebandwurm, Fuchsbandwurm)
- Entamoeba histolytica
- Fleckfieber – auch „Läusefieber“ oder Faulfieber genannt; Infektion mit Mikroorganismen der Gattung Rickettsien (Rickettsia prowazekii), die durch Läuse, Milben, Zecken oder Flöhe übertragen wird
- Giardiasis* – Dünndarminfektion, die durch Giardia lamblia (Giardia duodenalis, Giardia intestinalis, Lamblia intestinalis) ausgelöst wird
- Gnathostomiasis (Erreger: Gnathostoma spinigerum bzw. Gnathostoma hispidum)
- Katayama-Fieber (als akute Schistosomiasis/Bilharziose bezeichnet) – durch Trematoden (Saugwürmer) der Gattung Schistosoma (Pärchenegel) verursachte Wurmkrankheit (tropische Infektionskrankheit)
- Leishmaniose
- Lungenegel
- Malaria – tropische Infektionserkrankung, die durch die Anopheles-Mücke übertragen wird [Afrika]
- Protozoonose (eine durch Einzeller (Protozoen) übertragene Erkrankung), z. B. Leishmaniose, Kryptosporidiose
- Rickettsiosen (Rickettsien; werden durch Zecken, Milben oder Milbenlarven, sowie durch Läuse oder Flöhe übertragen) [Afrika]
- Schistosomiasis
- Strongyloidiasis
- Toxocara canis (Hundespulwurm)
- Trichinose (Synonym: Trichinellose; Erreger: Trichinen)
- Toxoplasmose
- Infektionen mit unterschiedlichen Erregertypen
- Gastroenteritis* (Magen-Darm-Grippe) (bei bis zu 5-jährigen Kindern in ca. 40 % der Fälle durch Rotaviren)
- Sepsis; häufigste Infektionsherde bei einer ambulant erworbenen Sepsis sind:
- untere Respirationstrakt (z. B. Pneumonie/Lungenentzündung, Pleuraempyem/Ansammlung von Eiter (Empyem) innerhalb des Brustfells (Pleura), das heißt zwischen den beiden Pleurablättern)
- Gastrointestinaltrakt (z. B. intraabdominaler Abszess, Cholangitis/Gallenwegsentzündung, Divertikulitis/Erkrankung des Dickdarmes, bei der sich in Ausstülpungen der Schleimhaut (Divertikel) eine Entzündung bildet)
- Urogenitaltrakt (z. B. Pyelonephritis/Nierenbeckenentzündung mit Obstruktion)
Mund, Ösophagus (Speiseröhre), Magen und Darm (K00-K67; K90-K93)
- Abdominaler Abszess (umkapselte Eiteransammlung in der Bauchhöhle) – z. B. perforierte Appendicitis (Blinddarmdurchbruch) oder Divertikulitis (Abszess durch Durchbruch des Darms auf Grundlage einer Entzündung von Ausstülpungen der Schleimhaut/Divertikel)
- Appendicitis* (Blinddarmentzündung)
- Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (CED) (Morbus Crohn, Colitis ulcerosa)
- Divertikulitis – Erkrankung des Dickdarmes, bei der sich in Ausstülpungen der Schleimhaut (Divertikel) eine Entzündung bildet
- Morbus Whipple – chronische Infektionserkrankung, die durch die Actinomycete (Gruppe von Bakterien) Tropheryma whippelii (grampositives Stäbchenbakterium) verursacht wird und den Dünndarm betrifft. Neben dem Darmsystem können auch andere Organsysteme befallen sein (Multisystemerkrankung).
Muskel-Skelett-System und Bindegewebe (M00-M99)
- Kollagenosen (Gruppe von Bindegewebserkrankungen, die durch Autoimmunprozesse bedingt sind): systemischer Lupus erythematodes (SLE), Polymyositis (PM) bzw. Dermatomyositis (DM), Sjögren-Syndrom (Sj), Sklerodermie (SSc) und Sharp-Syndrom ("mixed connective tissue disease", MCTD)
- Morbus Bechterew (ankylosierende Spondylitis (AS)) – chronische entzündliche Erkrankung der Wirbelsäule, die zu einer Gelenksteife (Ankylose) der betroffenen Gelenke führen kann. Die Iliosakralgelenke (ISG; Kreuzbein-Darmbein-Gelenke) sind dabei typischerweise zuerst betroffen
- Nekrotisierende Fasziitis (lat. Fasciitis necroticans) – foudroyant verlaufende, bakterielle Weichteilinfektion der Haut und Unterhaut, bei der die Faszie mit betroffen ist, durch Streptococcus pyogenes (GAS, Gruppe A-Streptokokken); meist nach (Bagatell-)Traumata [Creatinkinase ↑]
- Osteomyelitis (Knochenmarkentzündung)
- Rheumatische Erkrankungen (z. B. rheumatoide Arthritis, rheumatisches Fieber)
- Vaskulitiden (Autoimmunerkrankung, die die Blutgefäße betrifft: z. B. Periarteriitis nodosa; Kawasaki-Krankheit (Synonyme: Kawasaki-Syndrom, mukokutanes Lymphknotensyndrom, MCLS) – akute, fieberhafte, systemische Erkrankung, die durch eine nekrotisierende Vaskulitis (Gefäßentzündung) der kleinen und mittleren Arterien gekennzeichnet ist
Neubildungen – Tumorerkrankungen (C00-D48)
- Tumorerkrankungen (nachfolgend Angaben zu Tumoren, die am häufigsten mit Fieber assoziiert sind):
- Akute Leukämien (Blutkrebs)
- Bronchialkarzinom (Lungenkrebs)
- Kolonkarzinom (Darmkrebs)
- Leberzellkarzinom (Leberkrebs)
- Lymphome (Hodgkin, Non-Hodgkin)
- Hypernephrom (Nierenzellkarzinom)
- Leukämien
- Mammakarzinom (inflammatorisch; entzündliche Brustkrebserkrankung)
- Morbus Hodgkin – maligne Neoplasie (bösartige Neubildung) des lymphatischen Systems mit möglichen Befall weiterer Organe; wird zu den malignen Lymphomen gezählt
- Myelodysplastisches Syndrom (MDS) – Gruppe von heterogenen (uneinheitlichen) Erkrankungen des Knochenmarks (Stammzellerkrankungen) dar
- Non-Hodgkin-Lymphome
- Plasmozytom (Multiples Myelom) – maligne (bösartige) Systemerkrankung, die zu den Non-Hodgkin-Lymphomen der B-Lymphozyten zählt
- Pleuramesotheliom (Brustfellkrebs) – > 90 % der Fälle mit einer Asbestexposition assoziiert
- Lebermetastasen bzw. hepatozelluläres Karzinom (Leberzellkarzinom)
- Ovarialkarzinom (Eierstockkrebs)
Ohren – Warzenfortsatz (H60-H95)
- Otitis media* (Mittelohrentzündung); akute Otitis media (jährlich mehr als 20 % aller Kinder im Alter von 3-6 Jahren)
Psyche – Nervensystem (F00-F99; G00-G99)
- Enzephalitis (Gehirnentzündung)
- Meningitis* (Hirnhautentzündung); bei Säuglingen/Kleinkindern häufiger durch Pneumokokken, deutlich weniger oft durch Meningokokken
Symptome und abnorme klinische und Laborbefunde, die anderenorts nicht klassifiziert sind (R00-R99)
- Durst (Durstfieber)
- Fieber von Reiserückkehrern
- Systemisches inflammatorisches Response-Syndrom (SIRS)
Urogenitalsystem (Nieren, Harnwege – Geschlechtsorgane) (N00-N99)
- Harnwegsinfekt (HWI)*
- Pyelonephritis (Nierenbeckenentzündung)
Verletzungen, Vergiftungen und bestimmte andere Folgen äußerer Ursachen (S00-T98)
- Belastungsinduzierte Hyperthermie
- Schädel-Hirn-Trauma (SHT, zerebrales Fieber)
- Verbrennung (Resorptionsfieber)
Medikamente
- Arzneimittelfieber (Synonym: Medikamentenfieber) – hauptsächlich bedingt durch Hypersensitivitätssyndrome; Fieber tritt dabei relativ kurz nach der ersten Medikamenteneinnahme auf und klingt innerhalb von 72 Stunden nach Absetzen des Wirkstoffs wieder ab; Beispiele:
- Analgetika
- Antibiotika
- Aminoglycosid-Antibiotika (Streptomycin)
- Antibiotikum aus der Gruppe der Polymyxine (Colistin)
- Cephalosporine
- Glykopeptid-Antibiotika (Vancomycin)
- Penicilline
- Sulfonamide
- Antiepileptika (Barbiturate und Phenytoin)
- Antihistaminika (H1- und H2-Blocker)
- Antihypertensiva (Dihydralazin, Methyldopa)
- Antipsychotika (dämpfend wirkende Psychopharmaka)
- Barbiturate
- Biologika (Infliximab, Filgrastim u. a.)
- Diuretika
- Hormone
- Schilddrüsenhormone (L-Thyroxin),
- Neuroleptika
- Nichtsteroidale Antirheumatika (inklusive Salizylate)
- Sedativa
- Zentral wirksame Arzneimittel (z. B. Halothan, Succinylcholin)
Operationen
- Erste postoperative Woche:
- Resorptionsfieber ("aseptisches Fieber") – durch den Abbau von zerstörten Gewebebestandteilen nach Operationen
- chirurgische Komplikation
- Kathetersepsis/Thrombophlebitis
- nosokomiale Infektion (Krankenhausinfektion)
- Thromboembolie – Verschluss eines Blutgefäßes durch einen losgelösten Blutpfropf
- Gichtanfall
Umweltbelastungen – Intoxikationen (Vergiftungen)
- Klimabedingte Hitzebelastung (z. B. Wüstenklima)
Weitere Ursachen
- Abszess (irgendwo)
- Asplenie – Fehlen der Milz; angeboren oder erworben durch Splenektomie (Milzentfernung)
- Bluttransfusionen, Impfungen* (toxisches Fieber)
- Wärmestau (Hitzefieber)
Hyperthermie
Hyperthermie – erhöhte Temperatur ohne Verstellung des Sollwertes im Wärmeregulationszentrum im Hypothalamus (Teil des Zwischenhirns) wie beispielsweise bei:
- Schädigung des zentralen Nervensystems
- Störung der körpereigenen Thermoregulation (z. B. zu geringe Flüssigkeitszufuhr mit konsekutiv verminderten Schwitzen bei älteren Patienten)
- Drogenmissbrauch
- Sport im Hochsommer → belastungsinduzierte Hyperthermie
- Hitzschlag
- Medikamente wie Antidepressiva (Medikamente gegen Depressionen) (weitere Medikamente s. u. "Hitzschlag und Sonnenstich/Pathogenese – Ätiologie")
Maligne Hyperthermie (MH)
Die maligne Hyperthermie (MH) ist eine seltene pharmakogenetische Stoffwechselstörung.
- Triggersubstanzen sind:
- Verdampfer mit Inhalationsanästhetika (Sevofluran, Isofluran)
- Depolarisierende Muskelrelaxantien (Succinylcholin)
- Weitere in der Anästhesie genutzte Pharmaka (Lachgas, Opioide, Schlafmittel, Benzodiazepine, nichtdepolarisierende Muskelrelaxantien)
- Koffein
- Drogenkonsum
- Kresole (auch Hydroxytoluole bzw. Methylphenole)
- Ryanodin – bewirkt einen Calciumausstrom aus dem sarkoplasmatischen Retikulum; bei einer Intoxikation kommt es zu andauernden Muskelkontraktionen
Legende
- Fettdruck (= anhaltendes Fieber, d. h. > 3 Wochen); markiert wurden Krankheiten die häufig bis gelegentlich auftreten
- *Fieber bei Kindern; markiert wurden Krankheiten die häufig bis gelegentlich auftreten
- [typische Reiseziele] wurden mit eckigen Klammern markiert