Übergewicht (Adipositas) – Klassifikation
Circa 5 % der Adipositasfälle sind auf eine Primärerkrankung zurückzuführen, sodass man hierbei von einer sekundären Adipositas sprechen kann. Bei 95 % der Fälle liegt der Adipositas keine Grunderkrankung zugrunde, sodass diese als primäre Adipositas bezeichnet wird.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat eine Einteilung des Übergewichtes (Grad der Adipositas) nach dem BMI vorgenommen:
Gewichtsklassifikation |
BMI |
Normalgewicht | 18,5-24,9 |
Übergewicht (Präadipositas) |
25,0-29,9 |
Adipositas Grad I | 30-34,9 |
Adipositas Grad II | 35-39,9 |
Adipositas Grad III |
über 40 |
Neben dem Grad der Adipositas ist auch die Fettverteilung entscheidend. Von einer zentralen Adipositas (androide, abdominale, viszerale Fettverteilung; männliches Fettverteilungmuster mit Betonung des Abdomens, "Apfeltyp") wird gesprochen, falls:
- Mann: Bauchumfang > 94 cm
- Frau: Bauchumfang > 80 cm
Die zentrale Adipositas geht u. a. mit einem deutlich erhöhten Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen einher.
Hyperplastische und hypertrophische Fettsucht
Je nachdem, ob die Größe oder die Anzahl der Adipozyten zunimmt, lässt sich die Adipositas in eine hypertrophische und eine hyperplastische Form einteilen:
- Bei der leichten Form der Adipositas besteht zumeist eine Hypertrophie (Größenzunahme) der Fettzellen.
- Eine länger anhaltende Überernährung kann im Erwachsenenalter wie auch bei Kindern eine Hyperplasie („übermäßige Zellbildung“, d. h. Zunahme der Zellzahl) der Fettzellen bewirken, wobei sich Präadipozyten (Vorläuferzellen der Adipozyten; Adipozyten sind Fett speichernde Zellen des weißen und braunen Fettgewebes) unter hormonellen und ernährungsbedingten Einflüssen differenzieren können, sich aber auch durch eine Verminderung ihres Fettgehalts – nach erfolgreichen Diäten beziehungsweise Ernährungsumstellung – wieder zurückbilden können.