Subklinische Inflammation – Weitere Therapie

Allgemeine Maßnahmen

  • Einen geregelten Tagesablauf führen.
  • Tagsüber regelmäßig bewegen.
  • Auf einen regelmäßigen und ausreichenden Schlaf achten – siehe dazu auch unter "Tipps für einen erholsamen Schlaf".
  • Nikotinrestriktion (Verzicht auf Tabakkonsum)
  • Begrenzter Alkoholkonsum (Männer: max. 25 g Alkohol pro Tag; Frauen: max. 12 g Alkohol pro Tag)
  • Begrenzter Koffeinkonsum (max. 240 mg Koffein pro Tag; das entspricht 2 bis 3 Tassen Kaffee bzw. 4 bis 6 Tassen grünen/schwarzen Tee)
  • Normalgewicht anstreben! 
    Bestimmung des BMI (Body-Mass-Index, Körpermasse-Index) bzw. der Körperzusammensetzung mittels der elektrischen Impedanzanalyse und ggf. Teilnahme an einem ärztlich betreuten Abnehmprogramm bzw. Programm für Untergewichtige.
    • BMI ≥ 25 → Teilnahme an einem ärztlich betreuten Abnehmprogramm
    • Unterschreitung der BMI-Untergrenze (ab dem 19. Lebensjahr: 19; ab dem 25. Lebensjahr: 20; ab dem 35. Lebensjahr: 21; ab dem 45. Lebensjahr: 22; ab dem 55. Lebensjahr: 23; ab dem 65. Lebensjahr: 24) → Teilnahme an einem ärztlich betreuten Programm für Untergewichtige
    • BMI-Rechner – ermitteln Sie unter Berücksichtigung von Geschlecht und Alter Ihren gesunden Gewichtsbereich! (Anzeige)
  • Vermeidung psychosozialer Belastungen:
    • Chronischer Stress (Dauerstress)
    • Missachtung zirkadianer Rhythmen (s. u. "Schlaf – Schlafstörungen – Schlafhygiene")
  • Vermeidung von Umweltbelastungen:
    • Feinstaub
    • Gefährliche Arbeitsstoffe
    • Kunststoffe
    • Pestizide/Insektizide
    • Schwermetalle – Verzehr von mit Schwermetallen (Blei, Cadmium, Quecksilber) belasteten Lebensmitteln einschränken bzw. vermeiden, wie Fisch (z. B. Thunfisch wg. Quecksilberbelastung) und Meeresfrüchte, Konservengerichte sowie Innereien

Impfungen

Die nachfolgenden Impfungen sind angeraten:

  • Grippe-Impfung
  • Pneumokokken-Impfung

Ernährungsmedizin

  • Ernährungsberatung auf der Grundlage einer Ernährungsanalyse
  • Ernährungsempfehlungen gemäß einem gesunden Mischköstler (bevorzugt eine mediterrane Ernährung (Mittelmeerkost)) unter Berücksichtigung des Geschlechtes und des Alters. Das bedeutet u. a.:
    • täglich insgesamt 5 Portionen frisches Gemüse und Obst (≥ 400 g; 3 Portionen Gemüse und 2 Portionen Obst)
      • z. B. Tomaten, grünes Blattgemüse wie Spinat und Grünkohl, Mandeln, Walnüsse, Früchte wie Erdbeeren, Heidelbeeren und Kirschen
      • besser, wenn eine Portion durch Nüsse ersetzt wird – sie sind reich an Omega-3-Fettsäuren
    • ballaststoffreiche Ernährung: 30 g an löslichen Ballaststoffen wie Inulin und nicht löslichen Ballaststoffen, zum Beispiel Obst, Gemüse, Hülsenfrüchte
    • Verwendung von Olivenöl
  • Beachtung folgender spezieller Ernährungsempfehlungen:
    • Vermeidung von Lebensmitteln mit
      • hohem Anteil arachidon- und linolsäurereicher Lebensmittel 
        Beachte: Arachidonsäure wird entweder mit der Nahrung direkt aufgenommen oder im Körper aus Linolsäure gebildet.
      • hohem Anteil gesättigter Fettsäuren, Trans-Fettsäuren (frittierte Produkte, Backwaren, Süßigkeiten, Margarine, Milchprodukte), Arachidonsäure (Omega-6-Fettsäure; enthalten v. a. in Thunfisch und Schweinefleisch)
      • hohem glykämischen Index und prozessierten Lebensmitteln (z. B. Lebensmittelzusatzstoffe)
      • raffinierten Kohlenhydraten wie Weißmehlprodukte, geschälter und polierter Reis; Pommes Frites und andere frittierte Lebensmittel; zuckerhaltige Süßgetränke
      • rotes Fleisch (d. h. Muskelfleisch von Schwein, Rind, Lamm, Kalb, Hammel, Pferd, Schaf, Ziege) und verarbeitetes Fleisch (Wurstwaren)
      • Margarine, Backfett, Schmalz
    • Eine entzündungshemmende Ernährung sollte folgende Lebensmittel/-gruppen enthalten:
      • Omega-3-Fettsäuren [1] – enthalten in Kaltwasserfischen wie Lachs, Makrele, Hering und Pflanzenölen, z. B. Leinöl, Hanföl, Chiaöl
      • Essentielle Aminosäure Phenylalanin – enthalten in Hülsenfrüchten, Nüssen, Käse, Fisch
      • Wasserlösliche Ballaststoffe – enthalten in Obst, Gemüse, Hülsenfrüchten, Hafer
      • Beta-Glucane – besonders enthalten in den Zellwänden von Pilzen
      • Gewürze und Kräuter – enthalten ätherische Öle, die antiinflammatorisch (entzündungshemmend) wirken
      • Antioxidative Mikronährstoffe – Vitamine A, C, E, D sowie Spurenelemente Kupfer, Mangan, Selen und Zink
      • Sekundäre Pflanzenstoffe – einige haben antiinflammatorische Eigenschaften, vor allem: Curcumin (Curry), Resveratrol (rote Weintrauben), Capsaicin (Pfeffer), Bromelain (Ananas), Quercetin (rote Zwiebeln)
      • Chondroitin- und Glucosaminsulfat – haben sich bei Gelenkentzündungen bewährt
    • Kalorienrestriktion (Mäusemodell) [2]
    • Ernährung reich an:
      • probiotischen Lebensmitteln (Sauerkraut, grüne Bohnen (milchsauer vergoren); Kefir; Miso, Natto; ggf. als Nahrungsergänzungsmittel mit probiotischen Kulturen)
      • Vitaminen (A, Vitamin-B-Komplex, C, E)
      • Mineralstoffen (Magnesium)
      • Spurenelementen (Eisen, Kupfer, Mangan, Selen, Zink)
      • Omega-3-Fettsäuren (Docosahexaensäure, DHA; Eicosapentaensäure, EPA) [1]
      • Aminosäuren (Cystein, Methionin)
      • Sekundären Pflanzenstoffen (z. B. Beta-Carotin, Bromelain aus Ananas-Extrakt, Capsaicin, Curcumin, Indole, Isothiocyanate Flavonoide Furfurole, Ligane, Monoterpene, Phytinsäure (Phytate), Polyphenole, organische Sulfide)
      • Weitere Mikronährstoffe (Chondroitinsulfat, Glucosaminsulfat, Coenzym Q10, Alpha-Liponsäure, Kollagene, L-Carnitin u. v. a.)
  • Auswahl geeigneter Lebensmittel auf Grundlage der Ernährungsanalyse
  • Siehe auch unter "Therapie mit Mikronährstoffen (Vitalstoffe)" – ggf. Einnahme geeigneter Nahrungsergänzungsmittel
    Für Fragen zum Thema Nahrungsergänzungsmittel stehen wir Ihnen gerne kostenfrei zur Verfügung.
    Nehmen Sie bei Fragen dazu bitte per E-Mail – info@docmedicus.de – Kontakt mit uns auf, und teilen Sie uns dabei Ihre Telefonnummer mit und wann wir Sie am besten erreichen können.
  • Detaillierte Informationen zur Ernährungsmedizin erhalten Sie von uns. 

Sportmedizin

  • Gemäßigtes Ausdauertraining (Cardiotraining) und Krafttraining (Muskeltraining)
  • Erstellung eines Fitness- bzw. Trainingsplans mit geeigneten Sportdisziplinen auf der Grundlage eines medizinischen Checks (Sportlercheck)
  • Detaillierte Informationen zur Sportmedizin erhalten Sie von uns.

Organisationen und Selbsthilfegruppen

  • Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA)
    Postfach 91 01 52, D-51071 Köln
    Telefon: 0221-89920, Fax: 0221-8992300, E-Mail: poststelle@bzga.de, Internet: www.bzga.de

Literatur

  1. Yan Y et al.: Omega-3 fatty acids prevent inflammation and metabolic disorder through inhibition of NLRP3 inflammasome activation. Immunity. 2013 Jun 27;38(6):1154-63. doi: 10.1016/j.immuni.2013.05.015.
  2. Masoro EJ: Subfield history: caloric restriction, slowing aging, and extending life. Sci Aging Knowledge Environ. 2003;2003:RE2