Latente Schilddrüsenüberfunktion (latente Hyperthyreose) – Labordiagnostik
Laborparameter 1. Ordnung – obligate Laboruntersuchungen
- TSH (Thyreoidea-Stimulierendes-Hormon)*
- fT4 (Thyroxin)*
*Latente Hyperthyreose: TSH-Wert < 0,3 mU/l + fT4 im Normbereich
Beachte: Bei latener Hyperthyreose werden die Schilddrüsenwerte nach 4-8 Wochen erneut bestimmt.
Laborparameter 2. Ordnung – in Abhängigkeit von den Ergebnissen der Anamnese, körperlichen Untersuchung etc. – zur differentialdiagnostischen Abklärung
- TRH-TSH-Test (Schilddrüsenfunktionsdiagnostik)
- TPO-Antikörper (TPO-Ak; Synonyme: Thyreoidale Peroxidase, MAK) – zur Diagnostik von Autoimmunerkrankungen der Schilddrüse wie Hashimoto-Thyreoiditis (Autoimmunthyreoiditis); anfangs mit vermehrter Ausschüttung von Schilddrüsenhormonen, später mit schleichendem Übergang zur Hypothyreose.
- MAK finden sich:
- leicht erhöht bei: Struma, funktionelle Autonomie, andere Autoimmunerkrankungen
- deutlich erhöht bei: Hashimoto-Thyreoiditis (Autoimmunthyreoiditis Hashimoto) (> 90 %), primäres Myxödem, M. Basedow (70 %)
- Thyreoglobulin-Antikörper (Tg-Antikörper; TAK) – zur Diagnostik von Autoimmunerkrankungen der Schilddrüse wie Hashimoto-Thyreoiditis
- TSH-Rezeptor-Antikörper (TRAK) – zum Nachweis eines Morbus Basedow [im akuten Stadium in 95 % der Fälle TRAK]
Labordiagnostik im Alter
Die Labordiagnostik im Alter liefert weniger klare Aussagen als im jüngeren Lebensalter:
- T4 → T3-Konversion ist im Alter vermindert
- Thyroxinbedarf ist im Alter erniedrigt
Dadurch liegt das Niveau der Normwerte von fT3 und fT4 im Alter niedriger, sodass bereits die Konstellation einer subklinischen (latenten) Hyperthyreose mit hochnormalen peripheren Hormonserumspiegeln im Individualfall eine manifest hyperthyreote Stoffwechselsituation bedeuten kann.