Säure-Basen-Haushalt-Regulation (Entsäuerung)

Der Säure-Basen-Haushalt des menschlichen Körpers bezeichnet das Gleichgewicht zwischen Säuren und Basen in den Körperflüssigkeiten, insbesondere im Blut, das für die Aufrechterhaltung eines stabilen pH-Wertes notwendig ist. Der physiologische pH-Wert des Blutes liegt idealerweise zwischen 7,38 und 7,42, was einer leicht basischen Umgebung entspricht. Dieser pH-Wert ist entscheidend für das normale Funktionieren aller wichtigen Stoffwechselprozesse.

Regulation des Säure-Basen-Haushalts

Der Körper verfügt über mehrere Mechanismen, um den pH-Wert der Körperflüssigkeiten innerhalb der engen physiologischen Grenzen zu halten. Diese Mechanismen umfassen:

  • Puffersysteme
    • Bicarbonat-Puffersystem: Das wichtigste Puffersystem des Blutes, das Kohlendioxid (CO₂) und Bicarbonat (HCO3-) verwendet, um den pH-Wert zu regulieren.
    • Hämoglobin-Puffersystem: In den Erythrozyten puffert Hämoglobin die durch den Stoffwechsel entstehenden Säuren.
    • Proteinpuffer: Proteine in den Zellen und im Blutplasma (z. B. Albumin) wirken als Puffer, indem sie Wasserstoffionen (H+) binden oder abgeben.
    • Phosphat-Puffersystem: Vor allem in den Zellen und im Urin aktiv, unterstützt dieses System die Pufferung von H+.
  • Regulation durch die Lungen (Respiratorische Regulation):
    • Durch die Abatmung von Kohlendioxid (CO₂) beeinflusst die Atmung direkt den Säure-Basen-Haushalt. Eine gesteigerte Atmung (Hyperventilation) führt zur Abnahme von CO₂ im Blut und erhöht den pH-Wert (Alkalose). Eine verringerte Atmung (Hypoventilation) führt zur Anhäufung von CO₂ und senkt den pH-Wert (Azidose).
  • Regulation durch die Nieren (Renale Regulation):
    • Die Nieren regulieren den Säure-Basen-Haushalt, indem sie überschüssige Säuren (H+) über den Urin ausscheiden und Bicarbonat (HCO3-) reabsorbieren oder sezernieren. Dies ist ein langsamerer, aber lang anhaltender Mechanismus zur pH-Regulation.

Störungen des Säure-Basen-Haushaltes

Als Azidose (Übersäuerung) ist eine Störung definiert, die tendenziell Säuren zufügt oder Basen aus den Körperflüssigkeiten entfernt. Der pH-Wert liegt unter 7,37. Eine Alkalose ist eine Störung mit der Tendenz, Säure zu entfernen oder Basen zuzufügen. Bei einer Alkalose liegt der pH-Wert über 7,43.

Die Störungen des Säure-Basen-Haushaltes lassen sich in fünf Gruppen unterteilen:

*Eine Sonderform ist die latente metabolische (stoffwechselbedingte) Azidose: Hier ist die Selbstregulation des pH-Wertes in seinen engen Grenzen von 7,38 und 7,42 noch erhalten.

Es ist wichtig, die der Säure-Basen-Störung zugrunde liegende Erkrankung zu erkennen und zu behandeln, denn nur so kann der Säure-Basen-Haushalt langfristig stabilisiert werden.

Metabolische Alkalose

  • Definition: Eine Abnahme des pH-Wertes des Blutes unter 7,36 aufgrund einer erhöhten Produktion von Säuren oder eines Verlusts von Bicarbonat.
  • Charakteristische Laborbefunde
    • Erniedrigter pH-Wert (< 7,36)
    • Erniedrigtes Serum-Bicarbonat (HCO3-)
    • Erhöhter Anionenlücke (bei nicht-respiratorischen Ursachen)
  • Therapie
    • Behandlung der Grunderkrankung
    • Gabe von Natriumbicarbonat bei schwerer Azidose

Metabolische Azidose

  • Definition: Eine Erhöhung des pH-Wertes des Blutes über 7,45 aufgrund eines Verlusts von Wasserstoffionen (H+) oder einer erhöhten Bicarbonatkonzentration.
  • Charakteristische Laborbefunde
    • Erhöhter pH-Wert (> 7,45)
    • Erhöhtes Serum-Bicarbonat (HCO3-)
    • Erniedrigter Serumkalium (bei Erbrechen)
  • Therapie
  • Behandlung der Grunderkrankung
  • Gabe von Kaliumchlorid oder Argininhydrochlorid

Weitere Therapie
Im Vordergrund jeglicher Therapie steht die Behandlung des jeweiligen Grundleidens. Des Weiteren ist eine Ernährungsumstellung wichtig, das heißt eine vitalstoffreiche ausbalancierte Ernährung – weniger Säure-bildende Lebensmittel bzw. mehr Basen-spendende Lebensmittel – sowie die Zufuhr eines Nahrungsergänzungsmittels mit basischen Mineralstoffen. 
Gerne empfehlen wir Ihnen ein für Sie geeignetes Nahrungsergänzungsmittel mit basischen Mineralstoffen zur Harmonisierung des Säure-Basen-Haushaltes.

Latente metabolische Azidose

Eine latente metabolische Azidose liegt vor, wenn die basischen Pufferreserven im Blut schon nahezu aufgebraucht wurden, es aber noch nicht zu einer pH-Wert-Verschiebung des Blutes unter 7,36 gekommen ist. Das heißt, bei der latenten metabolischen Azidose ist die Selbstregulation des pH-Wertes in seinen engen Grenzen zwischen 7,38 und 7,42 noch gegeben. Folge dieser latenten metabolischen Azidose ist eine „latente Bindegewebsazidose“, die unter anderem zu einer Demineralisation des Skelettsystems und damit zu einer Osteoporose führen kann.

Therapie

Vitalstofftherapie
Geeignete basische Mineralstoffe bei einer metabolischen Azidose sind:

  • Na-Bicarbonat
  • Kaliumcitrat
  • Magnesiumcitrat
  • Calciumcitrat

Wichtiger Hinweis!
Eine basische Nahrungsergänzung, beispielsweise mit Na-Bicarbonat als Natriumhydrogencarbonat, ist magenunverträglich, wenn keine magensäurefeste Verkapselung gewählt wird. Die Zufuhr von Natriumhydrogencarbonat ohne magensäurefeste Verkapselung führt zur Bildung von Kohlendioxid (CO2) im Magen und damit zur Beeinträchtigung der bakteriziden (bakterienabtötenden) Wirkung der Magensäure. Nur durch eine magensäurefeste Verkapselung von Natriumhydrogencarbonat erfolgt die Freisetzung erst im Dünndarm.

Die Wirksamkeit der Zufuhr basischer Mineralstoffe ist wissenschaftlich belegt. Es konnte beispielsweise gezeigt werden, dass eine Zufuhr von basischen Mineralstoffen (z. B. Mg-, Ca-, K-Citrate) bei Frauen in der Postmenopause zu einer Hemmung des Knochenabbaus führt [2].
In der Gruppe der Patienten mit rheumatoider Arthritis (primär-chronische Polyarthritis, PCP), die ein basisches Nahrungsergänzungsmittel einnahmen, nahm die Intensität der Schmerzen ab, sodass bei einem Drittel der Patienten die Dosis der Medikamente reduziert werden konnte [1].

Weitere Therapie
Im Vordergrund jeglicher Therapie steht die Behandlung des jeweiligen Grundleidens. Des Weiteren ist eine Ernährungsumstellung wichtig, das heißt eine vitalstoffreiche ausbalancierte Ernährung – weniger Säure-bildende Lebensmittel beziehungsweise mehr Basen-spendende Lebensmittel – sowie die Zufuhr eines Nahrungsergänzungsmittels mit basischen Mineralstoffen. 
Gerne empfehlen wir Ihnen ein für Sie geeignetes Nahrungsergänzungsmittel mit basischen Mineralstoffen zur Harmonisierung des Säure-Basen-Haushaltes.

Respiratorische Alkalose

  • Definition: Eine Erhöhung des pH-Wertes des Blutes über 7,45 aufgrund einer verminderten CO2-Konzentration infolge von Hyperventilation.
  • Charakteristische Laborbefunde
    • Erhöhter pH-Wert (> 7,45)
    • Erniedrigtes pCO2 (Hypokapnie)
    • Erniedrigtes Bicarbonat (HCO3-) bei kompensierter Alkalose
  • Therapie
    • Normalisierung der Atmung (z. B. Rückatmung in eine Papiertüte bei Hyperventilation)

Respiratorische Azidose

  • Definition: Eine Abnahme des pH-Wertes des Blutes unter 7,36 aufgrund einer erhöhten CO2-Konzentration infolge von Hypoventilation.
  • Charakteristische Laborbefunde
    • Erniedrigter pH-Wert (< 7,36)
    • Erhöhtes pCO2 (Hyperkapnie)
    • Erhöhtes Bicarbonat (HCO3-) bei kompensierter Azidose
  • Therapie
    • Verbesserung der Ventilation (z. B. durch Beatmung)

Supplement

Gerne empfehlen wir Ihnen ein für Sie geeignetes Nahrungsergänzungsmittel mit den basischen Mineralstoffen Magnesium, Calcium und Kalium (als Citratsalze) zur Unterstützung Ihres Säure-Basen-Haushaltes.

Der Eucell Gesundheitsservice steht Ihnen mit umfassender Beratung und wertvollen Informationen zur Seite, um Ihren Säure-Basen-Haushalt optimal zu unterstützen. (Anzeige)

Des Weiteren wurden die folgenden Fachbücher für die Verfassung dieses Artikels herangezogen [3-5].

Literatur

  1. Cseuz RM, Bender T, Vormann J: Alkaline mineral supplementation for patients with rheumatoid arthritis. Rheumatology 44, 2005, Supplement 1,i76
  2. Schaefer, Roland M: Störungen des Säure-Basen-Haushalts: Rationale Diagnostik und ökonomische Therapie: Deutsches Ärzteblatt 102, Ausgabe 26 vom 1.7.2005, Seite A-1869 / B-1603 / C-1509 Medizin
  3. Biesalski HK, Bischoff SC, Pirlich M, Weimann A (Hrsg.): Ernährungsmedizin. Nach dem Curriculum Ernährungsmedizin der Bundesärztekammer. 5. Auflage. Georg Thieme Verlag, Stuttgart 2017
  4. Brandes R, Lang F, Schmidt RF (Hrsg.): Physiologie des Menschen mit Pathophysiologie. 32. Auflage. Springer Verlag, Berlin 2019
  5. Föller M, Stangl G (Hrsg.): Ernährung – Physiologische und Praktische Grundlagen. Springer Verlag Berlin 2021