Morbus Cushing – Symptome – Beschwerden
Folgende Symptome und Beschwerden können auf das Cushing-Syndrom (Hyperkortisolismus) hinweisen:
Pathognomonische Symptome
Diese Symptome sind typisch und fast ausschließlich beim Cushing-Syndrom anzutreffen:
- Vollmondgesicht (Mondgesicht; Facies lunata), Stiernacken bzw. Büffelhals (Büffelnacken) (betrifft ca. 80-90 % der Betroffenen)
- Stammbetonte Fetteinlagerungen (Stammfettsucht): Betrifft ca. 80-90 % der Betroffenen
Leitsymptome
Diese Leitsymptome lenken den Verdacht auf ein Cushing-Syndrom und werden oft zuerst bemerkt:
- Adynamie (Schwäche), leichte Erschöpfbarkeit, Müdigkeit (ca. 70 % der Betroffenen)
- Bluthochdruck (arterielle Hypertonie): Tritt bei etwa 60-70 % der Betroffenen auf
- Erhöhtes Körpergewicht (ca. 70 % der Betroffenen)
- Gefäßwandschwäche (→ Ekchymosen/Purpura (allgemeine Hautblutung), Hämatome (Blutergüsse))
- Hyperglykämie (erhöhter Blutzucker) (ca. 50 % der Betroffenen)
- Muskelschwäche und Muskelatrophie (Muskelschwund), besonders in den Armen und Beinen: Betrifft ca. 60 % der Betroffenen
- Osteoporose (ggf. Ermüdungs- und Kompressionsfrakturen/Knochenbrüche) (ca. 40 % der Betroffenen)
- Pergamenthaut (ca. 50 % der Patienten)
- Rote Gesichtsfarbe (faciale Plethora) (ca. 50 % der Patienten)
Begleitsymptome (sekundäre Symptome)
Diese Begleitsymptome sind weniger charakteristisch und können auf Komplikationen hinweisen:
- Erythrozytose (zu viele rote Blutkörperchen im Blut) (ca. 20 %)
- Leukozytose (erhöhte Anzahl weißer Blutkörperchen) (ca. 20 %
- Thrombozytose (erhöhte Anzahl von Blutplättchen) (ca. 20 %)
- Hypercholesterinämie (erhöhte Cholesterinwerte) (ca. 30 %)
- Genitalatrophie (ca. 40 % der Betroffenen)
- Zyklusstörungen bis zur Amenorrhoe (Ausbleiben der Regelblutung länger als drei Monate) (ca. 40 % der Betroffenen)
- Hypogonadismus (Unterfunktion der Keimdrüsen) (ca. 20 %)
- Potenzprobleme bei Männern (ca. 40 % der Betroffenen)
- Hautveränderungen (ca. 50 % der Betroffenen):
- Akne*
- Dünne Fingernägel
- Haarausfall
- Furunkulose (Auftreten mehrerer Furunkel (eitrige Haarbalgentzündung))
- Hautatrophie
- Hautulzera (Hautgeschwüre)
- Hyperandrogenämie (Überproduktion männlicher Hormone) und Hirsutismus* (männlicher Behaarungstyp bei Frauen) (20-30 %)
- Hyperpigmentierung der Haut (vor allem der Brustwarzen, Nagelbett, frische Narben) und der Schleimhäute [nur bei erhöhter ACTH-Sekretion]
- Hypertrichose (verstärkte Körper- und Gesichtsbehaarung (ohne ein männliches Verteilungsmuster))
- Ödeme (Wassereinlagerungen im Gewebe)
- Seborrhoische Haut* (fettige Haut)
- Striae rubrae (rote Streifen auf der Haut; v. a. abdominal) bzw. dunkelrote Striae distensae (Dehnungsstreifen)
- Virilismus* (Vermännlichung der Frau)
- Erhöhte Infektanfälligkeit (ca. 30-40 % der Betroffenen)
- Knochenschmerzen durch Osteoporose (ca. 30-40 % der Betroffenen)
- Insulinresistenz (ca. 40 %)
- Glukoseintoleranz bis Diabetes mellitus (ca. 40-50 % der Betroffenen)
- Wachstumsstillstand bei Kindern: Tritt bei etwa 10-20 % auf
Unspezifische Symptome
Diese unspezifischen Symptome treten bei vielen Erkrankungen auf und tragen weniger zur Diagnose bei:
- Polyurie (vermehrtes Wasserlassen) (ca. 20-30 % der Betroffenen)
- Polydipsie (vermehrter Durst) (ca. 20-30 % der Betroffenen)
- Libidoverlust und Potenzverlust (Männer)
- Psychische Störungen (ca. 30 % der Patienten):
- Aggressivität
- Depressionen (ca. 30-40 % der Betroffenen)
- Erregbarkeit
- Psychosen (reversibel)
*Bei der Frau