Morbus Cushing – Prävention
Zur Prävention des Cushing-Syndroms muss auf eine Reduktion individueller Risikofaktoren geachtet werden.
Verhaltensbedingte Risikofaktoren
- Genussmittelkonsum
- Chronischer Alkoholabusus/Alkoholmissbrauch – Übermäßiger Alkoholkonsum kann zu Hypercortisolismus führen und ein alkoholinduziertes Pseudo-Cushing-Syndrom verursachen.
- Psycho-soziale Situation
- Chronischer Stress – Anhaltender Stress kann die Sekretion von Cortisol erhöhen und ein Ungleichgewicht in der Hypothalamus-Hypophysen-Nebennieren-Achse fördern.
- Medikamentenmissbrauch
- Langzeitbehandlung mit Glucocorticoiden – Eine unsachgemäße oder lang anhaltende Therapie mit Glucocorticoiden kann ein iatrogenes Cushing-Syndrom auslösen.
Präventionsfaktoren (Schutzfaktoren)
- Ernährung
- Alkoholverzicht – Reduktion oder vollständiger Verzicht auf Alkohol, um die Belastung der Leber und die Störung des Cortisolhaushalts zu vermeiden.
- Antioxidative Ernährung – Eine Ernährung reich an antioxidativen Vitaminen (z. B. Vitamin C, E) und Spurenelementen wie Zink kann oxidativen Stress und Cortisolüberproduktion mindern.
- Stressmanagement
- Achtsamkeitsübungen – Praktiken wie Yoga, Meditation und progressive Muskelentspannung können Stress und dessen negative Auswirkungen auf den Cortisolspiegel reduzieren.
- Schlafhygiene – Regelmäßige Schlafzeiten und ausreichende Erholung fördern eine gesunde Stressverarbeitung.
Sekundärprävention
Die Sekundärprävention zielt darauf ab, frühe Anzeichen eines Hypercortisolismus rechtzeitig zu erkennen und gezielte Maßnahmen einzuleiten.
- Früherkennung und Diagnostik
- Regelmäßige Kontrolle des Cortisolspiegels und der ACTH-Werte bei Risikopatienten.
- Durchführung eines Dexamethason-Suppressionstests bei Verdacht auf Dysregulation der Cortisolproduktion.
- Therapeutische Maßnahmen
- Reduktion oder Überwachung von Glukokortikoidtherapien bei chronischen Erkrankungen.
- Psychosoziale Unterstützung für Patienten mit Alkoholmissbrauch oder chronischem Stress.
Tertiärprävention
Die Tertiärprävention fokussiert sich auf die Vermeidung von Komplikationen und die Verbesserung der Lebensqualität bei bestehendem Cushing-Syndrom.
- Langzeittherapie
- Behandlung der Grunderkrankung, beispielsweise operative Entfernung von Nebennierenadenomen.
- Einsatz von medikamentösen Cortisolblockern wie Ketoconazol oder Metyrapon bei nicht-operablen Fällen.
- Rehabilitation
- Physiotherapie zur Verbesserung der Muskelkraft und Mobilität bei muskulärer Schwäche.
- Förderung eines gesunden Lebensstils zur Unterstützung der Nebennierenfunktion.
- Psychosoziale Unterstützung
- Beratung und Unterstützung bei psychischen Belastungen, die durch chronische Hypercortisolismus-Beschwerden entstehen können.