Morbus Cushing – Operative Therapie
1. Ordnung
- Transnasale ("durch die Nase")/transsphenoidale Adenomentfernung beim hypothalamisch/hypophysären Cushing-Syndrom, evtl. Hemihypophysektomie (Teilentfernungder Hirnanhangsdrüse)
- Adrenalektomie ‒ Entfernung der Nebenniere; ist bei hormonell aktiven Tumoren indiziert
- Bilaterale (beiseitige) Adrenalektomie* ist indiziert, wenn
- eine beidseitige mikronoduläre Hyperplasie (kleinknotige Vergrößerung des Gewebes) vorliegt
- bei einem ektopen ACTH-Syndrom kein Tumornachweis vorliegt
- bei einem Rezidiv (Wiederauftreten) nach zweiter transsphenoidaler Adenomentfernung (Begriff aus der Neurochirurgie. Er bedeutet Entfernung des Adenoms "durch das Keilbein (Os sphenoidale)"
*Ggf. auch Strahlentherapie der Hypophyse (z. B. bei Rezidiv des Morbus Cushing, bei primär inoperablen Patienten)
Mögliche Komplikationen einer Operation eines Hypophysenadenoms:
- Diabetes insipidus – Hormonmangel-bedingte Störung im Wasserstoffwechsel, die zu einer extrem hohen Harnausscheidung (Polyurie; 5-25 l/Tag) durch eine eingeschränkte Konzentrationsfähigkeit der Nieren führt; Häufigkeit: 6-11 %
- Hypophysenvorderlappeninsuffizienz (HVL-Insuffizienz) – Ausfall der endokrinen Funktionen (Hormonfunktion) des Hypophysenvorderlappens (HVL); Häufigkeit: 6-15 %
- Epistaxis (Nasenbluten) Häufigkeit: 1-3 %
- Verletzung der A. carotis interna Häufigkeit: 0-1,3 %