Magnesiummangel (Hypomagnesiämie) – Symptome – Beschwerden
Folgende Symptome und Beschwerden können auf eine Hypomagnesiämie (Magnesiummangel) hinweisen:
Leitsymptome
Diese Leitsymptome lenken den Verdacht auf eine Hypomagnesiämie und werden oft zuerst bemerkt:
- Hyperreflexie (gesteigerte Reflexbereitschaft) (etwa 40-60 % der Fälle)
- Muskelfaszikulationen (Muskelzuckungen) (bei etwa 30-50 % der Betroffenen): Können auch in Form von Muskelkrämpfen oder Wadenkrämpfen auftreten
- Tetanie (neuromuskuläre Übererregbarkeit) (in etwa 20-40 % der Fälle): Vor allem bei gleichzeitiger Hypokalzämie oder Hypokaliämie (führt oft zu schmerzhaften Muskelverkrampfungen)
Hauptsymptome (primäre Symptome)
Diese Hauptsymptome prägen das klinische Bild einer Hypomagnesiämie:
- EKG-Veränderungen: Senkung der ST-Strecke, Abflachung der T-Welle, und möglicherweise QT-Verlängerung (in etwa 25-45 % der Fälle, besonders bei schwerem Magnesiummangel)
- Arrhythmien (Herzrhythmusstörungen): Extrasystolen und Tachykardie (zu schneller Herzschlag mit mehr als 100 Schlägen pro Minute) treten bei etwa 20-30 % der Betroffenen auf
- Obstipation (Verstopfung): Kann im Wechsel mit Diarrhoe (Durchfall) auftreten (in etwa 15-25 % der Fälle)
Begleitsymptome (sekundäre Symptome)
Diese Begleitsymptome sind weniger charakteristisch und können auf Komplikationen hinweisen:
- Schwächegefühl (bei etwa 30-40 % der Fälle)
- Lethargie: Müdigkeit und mangelnde Energie (in etwa 25-35 % der Fälle)
- Apathie: Teilnahmslosigkeit und allgemeine Interessenlosigkeit (etwa 20-30 % der Fälle)
- Innere Unruhe: Häufig als Gefühl von Anspannung und Nervosität (etwa 20-30 % der Fälle)
- Rasche Ermüdbarkeit: Selbst bei geringer Anstrengung (bei rund 20-30 % der Betroffenen)
- Vertigo (Schwindel) (in etwa 20-30 % der Fälle)
- Parästhesien (Missempfindungen): Z. B. Ameisenkribbeln in den Gliedmaßen (etwa 15-25 % der Fälle)
- Reizbarkeit (etwa 15-20 % der Fälle)
- Ataxie (Störung der Bewegungskoordination) (bei etwa 10-20 % der Betroffenen)
- Tremor (Zittern): Kann in Ruhe oder bei Bewegungen auftreten (bei etwa 10-20 % der Betroffenen)
Unspezifische Symptome
Diese unspezifischen Symptome treten bei vielen Erkrankungen auf und tragen weniger zur Diagnose bei:
- Leichte Veränderungen im Gemütszustand: Unspezifische Unruhe oder Apathie (etwa 10-20 % der Fälle)
- Kopfschmerzen und allgemeines Unwohlsein
Organmanifestationen
- Neuromuskuläre (Nerven-Muskel-bedingte) Symptome:
- Hyperreflexie* (gesteigerte Reflexbereitschaft)
- Muskelfaszikulationen (Muskelzuckungen) bzw. Muskelkrämpfe/Wadenkrämpfe
- Tetanie (neuromuskuläre Übererregbarkeit, die vor allem zu schmerzhaften Muskelverkrampfungen führen kann) [insb. bei gleichzeitigem Auftreten einer Hypocalcämie (Calciummangel) und/oder einer Hypokaliämie (Kaliummangel)]
- Kardiovaskuläre (Herz-Kreislauf-bedingte) Symptome:
- EKG-Veränderungen
- Senkung der ST-Strecke
- Abflachung der T-Welle
- evtl. QT-Verlängerung
- Herzrhythmusstörungen (z. B. Arrhythmien*, Extrasystolen/zusätzliche Herzschläge; Tachykardie (zu schneller Herzschlag: > 100 Schläge pro Minute)
- EKG-Veränderungen
- Gastrointestinale (Magen-Darm-bedingte) Symptome:
- Obstipation (Verstopfung) auch im Wechsel mit Diarrhoe (Durchfall)
- Nervensystem und Psyche:
- Apathie* (Teilnahmslosigkeit)
- Ataxie* (Störung der Bewegungskoordination)
- Innere Unruhe
- Lethargie
- Parästhesien* ("Ameisenkribbeln")
- rasche Ermüdbarkeit
- Reizbarkeit*
- Schwächegefühl*
- Schwindel*
- Tremor (Zittern)*
*Klinische Zeichen, die im Regelfall erst bei einer Magnesium-Plasmakonzentration von < 0, 5 mmol/l auftreten.
Beachte: Einige der oben genannten Symptome können auch auf eine Hypocalcämie (Calciummangel) hinweisen.