Kupferspeicherkrankheit (Morbus Wilson) – Körperliche Untersuchung
Eine umfassende klinische Untersuchung ist die Grundlage für die Auswahl der weiteren diagnostischen Schritte:
- Allgemeine körperliche Untersuchung – inklusive Blutdruck, Puls, Körpergewicht, Körpergröße
- Inspektion (Betrachtung)
- Haut, Schleimhäute und Skleren (weiße Teil des Auges) [Ikterus* (Gelbsucht)]
- Auskultation (Abhören) des Herzens und der Lunge
- Untersuchung des Abdomens (Bauch)
- Perkussion (Abklopfen) des Abdomens
- [Aszites (Bauchwasser)?: Phänomen der Fluktuationswelle. Diese lässt sich wie folgt auslösen: klopft man gegen eine Flanke wird eine Flüssigkeitswelle bis zur anderen Flanke weitergeleitet, die man durch Auflegen der Hand spüren kann (Undulationsphänomen); Flankendämpfung
- Meteorismus (Blähungen)?: hypersonorer Klopfschall
- Dämpfung des Klopfschall durch vergrößerte Leber oder Milz, Tumor, Harnstau?
- Hepatomegalie (Lebervergrößerung) und/oder Splenomegalie (Milzvergrößerung)?: Abschätzen von Leber- und Milzgröße]
- Palpation (Abtasten) des Abdomens (Bauch) (Druckschmerz?, Klopfschmerz?, Hustenschmerz?, Abwehrspannung?, Bruchpforten?, Nierenlagerklopfschmerz?) [Hepatomegalie* (Lebervergrößerung); Aszites* (Bauchwasser)]
- Perkussion (Abklopfen) des Abdomens
- Inspektion (Betrachtung)
- Augenärztliche Untersuchung ‒ inklusive Spaltlampenuntersuchung (Kayser-Fleischer-Kornealring ‒ ringförmige Kupferablagerung an der Grenze zwischen Horn- und Lederhaut; tritt bei circa 90 % der Patienten mit neurologischen Symptomen auf)
- Ggf. neurologische Untersuchung (s. o.)
- Gesundheitscheck
*Bei bis zu 60 % der Betroffenen bilden Leberfunktionsstörungen die ersten Symptome.
In eckigen Klammern [ ] wird auf mögliche pathologische (krankhafte) körperliche Befunde hingewiesen.