Kaliummangel (Hypokaliämie) – Einleitung

Von einer Hypokaliämie – umgangssprachlich Kaliummangel genannt – spricht man, wenn bei einem Erwachsenen die Konzentration des Serum-Kaliums unter einen Wert von 3,5 mmol/l fällt.

Formen der Hypokaliämie

Differentialpathogenetische Einteilung der Hypokaliämie (Details dazu s. u. Hypokaliämie (Kaliummangel)/Ursachen):

  • Renalbedingte (nierenbedingte) Hypokaliämie
  • Enteralbedingte (darmbedingte) Hypokaliämie
  • Metabolische (stoffwechselbedingte) Hypokaliämie

Beachte: Eine Hypokaliämie kann Folge einer ausgeprägten Hypomagnesiämie (Magnesiummangel) sein.

Epidemiologie

Geschlechterverhältnis: Männer zu Frauen beträgt 1 : 1.

Häufigkeitsgipfel: Eine Hypokaliämie tritt gehäuft zwischen dem 50. und 80. Lebensjahr auf.

Prävalenz (Krankheitshäufigkeit): ca. 1-3 % ambulant und 15-20 % stationär.

Inzidenz (Häufigkeit von Neuerkrankungen): ist nicht bekannt.

Verlauf und Prognose

Verlauf

  • Leichte Hypokaliämie: Oft symptomlos.
  • Moderate bis schwere Hypokaliämie (Serum-Kalium < 3,0 mmol/l):
    • Neuromuskuläre Symptome: Muskelschwäche, Muskelkrämpfe
    • Kardiovaskuläre Symptome: Hypotonie (niedriger Blutdruck), Tachykardie (zu schneller Herzschlag: > 100 Schläge pro Minute), Herzrhythmusstörungen (z. B. Extrasystolen), plötzlicher Herztod (PHT) bei Kalium < 2,5 mmol/l.
    • Gastrointestinale Symptome: Anorexie (Appetitlosigkeit), Nausea (Übelkeit)
    • Renale Symptome: Hypokaliämische Nephropathie (Nierenerkrankung) mit eingeschränkter Konzentrationsfähigkeit, Polyurie (vermehrte Harnausscheidung), Polydipsie (übermäßiger Flüssigkeitsaufnahme durch Trinken)
    • Metabolische Symptome: Metabolische Alkalose

Prognose

  • Schnelle Symptombehebung: Nach Ausgleich des Kaliummangels kommt es in der Regel zu einer schnellen Besserung der Symptome.
  • Chronische Hypokaliämie: Bei längerfristigem Kaliumdefizit können irreversible Schäden, insbesondere renale Funktionsstörungen, auftreten.
  • Kritische Fälle: Schwere Hypokaliämie kann zu lebensbedrohlichen Zuständen wie Herzrhythmusstörungen und plötzlichem Herztod führen.