Kaliummangel (Hypokaliämie) – Anamnese

Die Anamnese (Krankengeschichte) stellt einen wichtigen Baustein in der Diagnostik der Hypokaliämie (Kaliummangel) dar.

Familienanamnese

  • Gibt es in Ihrer Familie bekannte Erkrankungen, die mit Elektrolytstörungen oder Nierenerkrankungen einhergehen?

Aktuelle Anamnese/Systemanamnese (somatische und psychische Beschwerden)

  • Leiden Sie unter Muskelschwäche, Muskelkrämpfen oder Lähmungserscheinungen?*
  • Haben Sie Missempfindungen wie Kribbeln oder Taubheitsgefühle?*
  • Treten bei Ihnen Herzrhythmusstörungen auf, beispielsweise ein unregelmäßiger Herzschlag oder Herzklopfen?*
  • Haben Sie in letzter Zeit vermehrt Übelkeit, Erbrechen oder Durchfall gehabt?
  • Leiden Sie unter Verstopfung?
  • Haben Sie Veränderungen in Ihrer Urinausscheidung bemerkt, wie beispielsweise vermehrtes oder vermindertes Wasserlassen?
  • Fühlen Sie sich allgemein abgeschlagen oder weniger leistungsfähig?

Vegetative Anamnese inkl. Ernährungsanamnese

  • Wie sieht Ihre tägliche Flüssigkeitszufuhr aus? Wie viel trinken Sie durchschnittlich pro Tag?
  • Konsumieren Sie regelmäßig Lakritze? (Hinweis: Übermäßiger Verzehr kann den Kaliumspiegel senken.)
  • Trinken Sie gerne Kaffee, schwarzen oder grünen Tee? Wenn ja, wie viele Tassen pro Tag
  • Trinken Sie andere bzw. weitere koffeinhaltige Getränke? Wenn ja, wie viel jeweils davon?
  • Trinken Sie Alkohol? Wenn ja, welches Getränk bzw. welche Getränke und wie viele Gläser pro Tag?

Eigenanamnese

  • Vorerkrankungen:
    • Magen-Darm-Erkrankungen
    • Essstörungen
    • hormonelle Störungen wie das Conn-Syndrom (primärer Hyperaldosteronismus)
  • Haben Sie in der Vergangenheit Operationen gehabt, insbesondere solche, die den Magen-Darm-Trakt betreffen?
  • Leiden Sie unter Allergien? Wenn ja, gegen welche Substanzen?

Medikamentenanamnese

  • Antibiotika
    • Aminoglykoside (Amikacin, Apramycin, Geneticin (G418), Gentamicine, Kanamycin, Netilmicin, Neomycin, Paromomycin, Spectinomycin, Streptomycin, Tobramycin), Penicilline
  • Antimykotikum (Amphotericin B)
  • Arsentrioxid
  • Betamimetika (Synonyme: β2-Sympathomimetika, auch β2-Adrenozeptor-Agonisten)Fenoterol, Formoterol, Hexoprenalin, Indaceterol, Olodaterol, Ritodrin, Salbutamol, Salmeterol, Terbutalin
  • Carboanhydrasehemmer (Acetazolamid)
  • Calcium-Sensitizer (Levosimendan)
  • Diuretika
    • Schleifendiuretika (Etacrynsäure, Furosemid, Piretanid, Torasemid)
    • Thiaziddiuretika (Hydrochlorothiazid (HCT), Benzthiazid, Clopamid, Chlortalidon (CTDN), Chlorothiazid, Hydroflumethiazid, Indapamid, Methyclothiazid, Metolazon, Polythiazid und Trichlormethiazid, Xipamid)
  • Füll-/Quellmittel (Flohsamen, Leinsamen) [bei längerem Gebrauch]
  • HCV-Inhibitoren – Telaprevir
  • Hormone
    • Glucocorticoide (Betamethason, Budenosid, Cortison, Fluticason, Dexmeathason, Prednisolon, Triamcinolon)
    • Insulin
  • Hydragoge Laxantien (Bisacodyl, Natriumpicosulfat)
  • mTOR-Inhibitoren (Everolimus, Temsirolimus)
  • Osmotisch-wirksame Laxantien (Lactulose, Polyethylenglykole/PEG, Macrogol)

* Falls diese Frage mit "Ja" beantwortet worden ist, ist ein sofortiger Arztbesuch erforderlich! (Angaben ohne Gewähr)

Unsere Empfehlung: Drucken Sie die Anamnese aus, markieren Sie alle mit „Ja“ beantworteten Fragen und nehmen Sie das Dokument mit zu Ihrem behandelnden Arzt.