Hypertriglyzeridämie – Weitere Therapie

Allgemeine Maßnahmen

  • Einstellung vorhandener Grunderkrankungen auf optimale Werte (siehe "Medikamentöse Therapie")
  • Steigerung der körperlichen Aktivität auf 2,5-5 Stunden pro Woche bei moderater aerober Belastung oder 1,25-2,5 Stunden pro Woche mit intensiver aerober Belastung [1].
  • Normalgewicht anstreben! 
    Bestimmung des BMI (Body-Mass-Index, Körpermasse-Index) bzw. der Körperzusammensetzung mittels der elektrischen Impedanzanalyse und ggf. Teilnahme an einem ärztlich betreuten Abnehmprogramm
    • BMI ≥ 25 → Teilnahme an einem ärztlich betreuten Abnehmprogramm
    • BMI-Rechner – ermitteln Sie unter Berücksichtigung von Geschlecht und Alter Ihren gesunden Gewichtsbereich! (Anzeige)
  • Nikotinrestriktion (Verzicht auf Tabakkonsum)
  • Alkoholrestriktion (absolute Alkoholkarenz; Verzicht auf Alkohol100 ml Bier = Anstieg der Triglyzeride um ca. 160 mg/dl)
  • Überprüfung der Dauermedikation wg. möglicher Auswirkung auf die vorhandene Krankheit
  • Vermeidung psychosozialer Belastungen:
    • Stress

Regelmäßige Kontrolluntersuchungen

  • Regelmäßige ärztliche Kontrolluntersuchungen

Ernährungsmedizin

  • Ernährungsberatung auf der Grundlage einer Ernährungsanalyse
  • Beachtung folgender spezieller Ernährungsempfehlungen:
    • Ernährung aus < 50 % Kohlenhydraten, beim Chylomikronämie-Syndrom sogar < 15 %; 10-20 % aus Eiweiß und < 30 % aus Fett 
    • Aufnahme von Triglyceriden (Neutralfette, Nahrungsfett), enthalten in Butter, Margarine, Öl, Fleisch, Wurst, Milch, Eiern, Nüssen, reduzieren.
    • Ersatz schnell verwertbarer Kohlenhydrate (Mono- und Disaccharide, d. h. Einfach- und Zweifachzucker) durch komplexe Kohlenhydrate (Polysaccharide; Vollkornprodukte)
    • Zuckeraustauschstoffe (Fructose, Sorbit, Xylit) erhöhen die Triglyzeridbildung.
    • ein- bis zweimal pro Woche frischen Seefisch, d. h. fette Meeresfische (Omega-3-Fettsäuren) wie Lachs, Hering, Makrele
    • täglich insgesamt 5 Portionen frisches Gemüse und Obst (≥ 400 g; 3 Portionen Gemüse und 2 Portionen Obst)
    • ballaststoffreiche Ernährung (Vollkornprodukte)
  • Auswahl geeigneter Lebensmittel auf Grundlage der Ernährungsanalyse
  • Siehe auch unter "Therapie mit Mikronährstoffen (Vitalstoffe)" – ggf. Einnahme eines geeigneten Nahrungsergänzungsmittels
    Für Fragen zum Thema Nahrungsergänzungsmittel stehen wir Ihnen gerne kostenfrei zur Verfügung.
    Nehmen Sie bei Fragen dazu bitte per E-Mail – info@docmedicus.de – Kontakt mit uns auf, und teilen Sie uns dabei Ihre Telefonnummer mit und wann wir Sie am besten erreichen können.
  • Detaillierte Informationen zur Ernährungsmedizin erhalten Sie von uns

Sportmedizin

  • Ausdauertraining (Cardiotraining) und Krafttraining (Muskeltraining) durch körperliche Aktivität, insbesondere Ausdauersportarten, lassen sich Blutlipide positiv beeinflussen (Anstieg von HDL- (+ 10 %) und Abnahme von LDL-Cholesterin (-5 %) und Triglyceriden (-20-50 %))
  • Erstellung eines Fitness- bzw. Trainingsplans mit geeigneten Sportdisziplinen auf der Grundlage eines medizinischen Checks (Gesundheitscheck bzw. Sportlercheck)
  • Detaillierte Informationen zur Sportmedizin erhalten Sie von uns.

Psychotherapie

  • Ggf. Stressmanagement
  • Detaillierte Informationen zur Psychosomatik (inkl. Stressmanagement) erhalten Sie von uns.

Organisationen und Selbsthilfegruppen

  • Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA)
    Postfach 91 01 52, D-51071 Köln
    Telefon: 0221-89920, Fax: 0221-8992300 E-Mail: poststelle@bzga.de, Internet: www.bzga.de
  • Deutsche Gesellschaft zur Bekämpfung von Fettstoffwechselstörungen und ihren Folgeerkrankungen (DGFF)
    Waldklausenweg 20, D-81377 München
    Telefon: 089-7191001, Fax: 089-7142687, E-Mail: info@lipid-liga.de, Internet: www.lipid-liga.de

Literatur

  1. Piercy KL, Troiano RP, Ballard RM et al.: The physical activity guidelines for americans. JAMA 2018; 320: 2020-8 doi: 10.1001/jama.2018.14854.