Hyperinsulinismus – Symptome – Beschwerden
Folgende Symptome und Beschwerden können auf eine Hyperinsulinämie hinweisen:
Leitsymptome
- Chronische Hypoglykämie (Unterzuckerung; Blutglucose-Konzentration unter den physiologischen Normwert von 60 mg/dl oder 3,3 mmol/l) [Klassifikation der Hypoglykämie nach Schweregraden siehe nachfolgend]
Die Zeichen einer Hypoglykämie sind abhängig vom Grad der Unterzuckerung. Nach dem Schweregrad der Hypoglykämie unterscheidet man drei Gruppen:
Autonome Zeichen (Synonym: adrenerge Zeichen). Diese entstehen durch einer reaktive Adrenalinausschüttung. Zu diesen Zeichen zählen:
- Blässe
- Heißhunger
- Palpitationen (Herzklopfen)
- Schwitzen
- Tachykardie (zu schneller Herzschlag: > 100 Schläge pro Minute)
- Tremor (Zittern)
Neuroglykopenische Zeichen: Diese Zeichen entstehen durch den Glucosemangel im zentralen Nervensystem (ZNS) (Auftreten meist erst bei Blutglucose-Konzentrationen < 50 mg/dl). Die Glykopenie betrifft zahlreiche neuronale Funktionen und äußert sich u. a. wie folgt:
- Atypisches Verhalten (Aggressivität; Angst)
- Benommenheit
- Parästhesien (nicht schmerzhafte Empfindung im Versorgungsgebiet eines Hautnervs mit Zeichen wie: Kribbeln, „Ameisenlaufen“, Pelzigkeit, Prickeln, Jucken etc.)
- Sprachstörungen (Aphasie)
- Sehstörungen wie verschwommenes Sehen, Diplopie (Doppeltsehen, Doppelbilder)
- Verwirrtheit
- Transiente Hemiplegie (vorübergehende Halbseitenlähmung
- Psychose bzw. Delir
Bei weiter fallendem Blutglucosespiegel (< 30-40 mg/dl) entstehen schwere neurologische Störungen:
- Epilepsie (Krampfanfälle)
- Bewusstlosigkeit
- Koma
Unspezifische Zeichen. Diese stellen Begleitsymptome dar, die nicht für eine Hypoglykämie charakteristisch sind:
- Cephalgie (Kopfschmerzen)
- Nausea (Übelkeit)
- Vertigo (Schwindel)
Achtung!
Bei langsam auftretenden Hypoglykämien können autonome Zeichen fehlen und neuroglykopenische Zeichen können ohne Vorwarnung auftreten. Dieses führt dann plötzlich zu schweren Störungen des Zentralnervensystems (hypoglykämischer Schock).