Hyperhomocysteinämie – Anamnese

Die Anamnese (Krankengeschichte) stellt einen Baustein in der Diagnostik der Hyperhomocysteinämie dar.

Familienanamnese

  • Wie ist der allgemeine Gesundheitszustand Ihrer Angehörigen?

Soziale Anamnese

  • Gibt es Hinweise auf psychosoziale Belastungen oder Belastungen aufgrund Ihrer familiären Situation?

Aktuelle Anamnese/Systemanamnese (somatische und psychische Beschwerden)

  • Haben Sie unter Belastung Herzschmerzen, Brustenge oder Atemnot?*
  • Leiden Sie häufig unter Kopfschmerzen, Sehstörungen oder Schwindel?
  • Haben Sie beim Laufen Schmerzen in den Beinen, die Sie zum kurzen Stehenbleiben zwingen?
  • Haben Sie Erektionsstörungen?

Vegetative Anamnese inkl. Ernährungsanamnese

  • Ernähren Sie sich ausgewogen?
  • Bewegen Sie sich täglich ausreichend?
  • Sind Sie übergewichtig? Geben Sie bitte Ihr Körpergewicht (in kg) und Ihre Körpergröße (in cm) an.
  • Rauchen Sie? Wenn ja, wie viele Zigaretten, Zigarren oder Pfeifen pro Tag?
  • Trinken Sie Alkohol? Wenn ja, welches Getränk bzw. welche Getränke und wie viele Gläser pro Tag?
  • Nehmen Sie Drogen? Wenn ja, welche Drogen und wie häufig pro Tag bzw. pro Woche?

Eigenanamnese inkl. Medikamentenanamnese

  • Vorerkrankungen (Herzkreislauferkrankungen, Diabetes mellitus, Helicobacter pylori-Infektion, Hypothyreose (Schilddrüsenunterfunktion), Niereninsuffizienz (Nierenschwäche), Psoriasis)
  • Operationen
  • Allergien

Medikamentenanamnese (Medikamente, die u. a. mit dem Methionin-Homocystein-Stoffwechsel interferieren bzw. einen Mehrbedarf für Folsäure, B6 und B12 induzieren)

  • Antagonisten des Folsäure-, Vitamin-B6- und -B12-Metabolismus
    • Folsäure: Methotrexat (Analogon der Folsäure (Vitamin B9); es inhibiert als Folsäure-Antagonist kompetitiv und reversibel das Enzym Dihydrofolat-Reduktase (DHFR)), Trimethoprim, Antiepileptika
    • Vitamin B6: Theophyllin
    • Vitamin B12: Hemmung beziehungsweise Störung der Absorption durch Metformin und Protonenpumpenhemmer
  • AntiepileptikaCarbamazepin, Phenytoin 
  • Isoniazid
  • N-Acetylcystein – stört den SH-Gruppentransfer
  • Lachgas (Distickstoffmonoxid)
  • Lipidsenkern vom Fibrat-Typ – möglicherweise Beeinträchtigung der renalen Elimination (Ausscheidung über die Nieren)

* Falls diese Frage mit "Ja" beantwortet worden ist, ist ein sofortiger Arztbesuch erforderlich! (Angaben ohne Gewähr)