Diabetisches Koma – Medikamentöse Therapie

Therapieziele

  • Langsame Normalisierung der Blutglucose (Blutzucker, BZ)
  • Ausgleich des Wasser- und Säurebasenhaushalts
  • Ausgleich der Elektrolyte (Blutsalze)

Therapieempfehlungen

  • Die diabetische Ketoazidose (DKA; Synonym: ketoazidotisches Koma) wird primär durch Insulin-, Flüssigkeits- und Kaliumgabe korrigiert 
  • Das hyperosmolare, nichtketotische Koma oder Syndrom (HNKS; Synonyme: hyperosmolares diabetisches Koma; hyperglykämisches Koma) wird mittels Gabe von Kochsalzlösung und Insulin sowie Kalium therapiert.
  • Siehe auch unter "Weitere Therapie". 

Wirkstoffe (Hauptindikation)

Wirkstoffgruppe Wirkstoffe Besonderheiten
Vollelektrolytlösung NaCl-Lösung 0,9 %

DKA: typischerweise ein Minimum von 3 l Kochsalzlösung in den ersten 5 Stunden

Siehe dazu oben unter "Weitere Hinweise".

  Ringer-Lösung (isotone Elektrolytlösung zur intravenösen Infusion)  
Insulin Normalinsulin Keine Insulintherapie ohne Volumengabe

Bei der HNKS: erst nachdem der erste Liter der Kochsalzlösung gegeben wurde, wird Insulin verabreicht
Hypotone Lösung Glucose 5 % Insulin nicht pausieren wegen Lipolyse
Elektrolyte Kalium Ab Insulintherapie, wenn BZ sinkt
  Phosphat Erwägen bei Serum-Phosphat < 0,5 mmol/l
KI (nicht) bei Niereninsuffizienz/Nierenschwäche

Literatur

  1. Kuppermann N et al.: Clinical Trial of Fluid Infusion Rates for Pediatric Diabetic Ketoacidosis. Clinical Trial of Fluid Infusion Rates for Pediatric Diabetic Ketoacidosis. N Engl J Med 2018; 378:2275-2287 doi: 10.1056/NEJMoa1716816