Diabetischer Fuß – Prävention

Zur Prävention des diabetischen Fußes muss auf eine Reduktion individueller Risikofaktoren geachtet werden.

Verhaltensbedingte Risikofaktoren

  • Ungeeignetes Schuhwerk (Druckstellen)
  • Barfußgehen
  • Gegenstände in den Schuhen
  • Fehlende/unzureichende Schulung
  • Fehlende Compliance

Weitere Risikofaktoren

  • Sturz/Unfall

Folgende präventive Maßnahmen sollten unbedingt beachtet werden:

  • Regelmäßige Untersuchungen der Füße und des Schuhwerks
  • Fußpflege
    • Tägliches Ansehen der Füße und Überprüfung auf Schwellungen und Verletzungen
    • Tägliches Waschen der Füße mit lauwarmen Wasser (ca. 3 Minuten, gut abtrocknen, besonders in den Zehenzwischenräumen)
    • Haut gut eincremen mit harnstoffhaltiger Creme zur Vermeidung von Rissen. Beachten Sie dabei, dass die Creme gut einzieht und keine Rückstände zwischen den Zehen verbleiben
    • Verwenden Sie bei der Hautpflege keine Scheren, Nagelzwicker oder Raspeln; geeignet sind nur Feilen!
    • keine Hühneraugenpflaster oder -tinkturen verwenden, diese enthalten ätzende Substanzen, die zu Verletzungen der Haut führen können!
    • kein Barfußlaufen (Fußpilzgefahr sowie Verletzungsgefahren)
    • Füße keiner großen Hitze (Heizdecken, Kamin, Sonnenstrahlung) aussetzen wegen Verletzungsgefahren
  • Tragen von geeignetem Schuhwerk und Strümpfen
    • Schlechtes Schuhwerk verursacht rund die Hälfte aller diabetischen Fußsyndrom-bedingten Fußverletzungen.
    • Besonders geeignet sind weite und weiche Schuhe; zu bevorzugen sind Lederschuhe wegen der Schweißbildung (diese sind atmungsaktiv); harte oder unebene Sohlen meiden, ggf. auch Schuhwerk und Entlastungssohlen nach Maß [1]
    • Baumwollstrümpfe ohne drückende Naht; die Strümpfe sind täglich zu wechseln!
    • Silikonorthesen für die Zehen [1] – inb. bei Patienten mit peripherer Neuropathie und Zehendeformitäten 
      Honweis: Silikonorthesen sind Hilfsmittel, welche Zehenfehlstellungen korrigieren, Druckstellen an den Zehen entlasten oder Zehen ruhigstellen.
  • Weitere Maßnahmen:
    • Messung der Hauttemperatur mit Infrarotmessung [Tage vor dem Auftreten eines Ulcus Anstieg der Temperatur um > 2 °C an der Fußsohle]
    • Schulung, Physiotherapie und/oder Fußpflege
  • Behandlung krankhafter Fußveränderungen nur durch Podologen – Podologische Behandlung (siehe Fußpflege)

Literatur

  1. Crawford F et al.: Preventing foot ulceration in diabetes: systematic review and meta-analyses of RCT data. Diabetologia 2019; https://doi.org/10.1007/s00125-019-05020-7