Diabetische Retinopathie – Prävention

Zur Prävention der diabetischen Retinopathie muss auf eine Reduktion individueller Risikofaktoren geachtet werden.

Verhaltensbedingte Risikofaktoren

  • Ernährung
    • Ungesunde Ernährung – Eine fettreiche und zuckerhaltige Ernährung fördert systemische Entzündungen, die das Risiko für Iridozyklitis steigern können.
    • Mikronährstoffmangel
      • Hypomagnesiämie (Magnesiummangel) [1]
      • Ein Mangel an entzündungshemmenden Nährstoffen wie Omega-3-Fettsäuren (Docosahexaensäure, Eicosapentaensäure) und Antioxidantien kann das Risiko für Iridozyklitis erhöhen.
  • Genussmittelkonsum
    • Rauchen – Rauchen erhöht das Risiko für systemische Entzündungsprozesse, die Iridozyklitis begünstigen können.
    • Alkoholkonsum – Alkohol kann das Immunsystem schwächen und entzündliche Prozesse verstärken.
  • Körperliche Aktivität
    • Körperliche Inaktivität – Bewegungsmangel begünstigt entzündliche Prozesse im Körper.
  • Psycho-soziale Situation
    • Chronischer Stress kann das Immunsystem schwächen und entzündliche Erkrankungen fördern.
  • Therapie des Diabetes mellitus – Bei optimal eingestellten Glucose-Serumspiegel kann die Erkrankung verzögert werden.

Präventionsfaktoren (Schutzfaktoren)

  • Regelmäßige augenärztliche Kontrolle
    • Frühzeitige Erkennung und Behandlung von Netzhautveränderungen kann das Fortschreiten der diabetischen Retinopathie verhindern.
  • Blutdruckmanagement
    • Eine gute Kontrolle des Blutdrucks senkt das Risiko für diabetische Retinopathie.
  • Lipidmanagement
    • Senkung der Blutfettwerte kann das Risiko für vaskuläre Komplikationen im Auge reduzieren.
  • Antioxidative Mikronährstoffe
    • Eine Ernährung reich an Antioxidantien wie Vitamin C, Vitamin E und Lutein kann die Netzhaut vor oxidativem Stress schützen.

Sekundärprävention

Die Sekundärprävention zielt darauf ab, eine frühzeitige Diagnosestellung und Behandlung der diabetischen Retinopathie zu ermöglichen.

  • Früherkennung und Diagnostik:
    • Funduskopie – Untersuchung des Augenhintergrundes zur Erkennung von Netzhautveränderungen.
    • Optische Kohärenztomographie (OCT) – Hochauflösende Bildgebung zur Beurteilung der Netzhautschichten.
  • Blutzuckerkontrolle
    • Regelmäßige Kontrolle und Anpassung der medikamentösen Therapie.

Tertiärprävention

Die Tertiärprävention zielt darauf ab, das Fortschreiten der diabetischen Retinopathie zu verlangsamen und Komplikationen zu vermeiden.

  • Laserbehandlung

    • Panretinale Laserkoagulation zur Verhinderung von Netzhautschäden.

  • Injektionen von VEGF-Hemmern

    • Behandlung von Makulaödemen zur Verbesserung der Sehkraft.

  • Rehabilitation und Nachsorge

    • Anpassung von Sehhilfen zur Verbesserung der Lebensqualität.

    • Schulung im Umgang mit Sehbehinderungen.

Literatur

  1. Ehrlich B, Wadepuhl M: Erhöhtes Risiko einer diabetischen Retinopathie bei niedrigem Serum-Magnesium. Diabetes und Stoffwechsel 2003;12:285-9