Diabetes mellitus Typ 2 – Prävention

Zur Prävention der Diabetes mellitus Typ 2 muss auf eine Reduktion individueller Risikofaktoren geachtet werden.

Verhaltensbedingte Risikofaktoren

  • Ernährung
    • Chronische Überernährung
      • hohe Kalorienzufuhr
      • Hohe Aufnahme von Kohlenhydraten, v. a. Mono- und Disacchariden (Einfach- und Zweifachzucker) durch übermäßigen Konsum von Süßigkeiten und Süßgetränken: Je Portion eines Softdrinks (im Studienmittel 336 ml) pro Tag stieg das Risiko, an Diabetes zu erkranken, um 21 % an [19], pro Getränk mit künstlichem Süßstoff (z. B. Sucralose) um 25 % [31], pro Fruchtsaftgetränk um 5 % [31].
        Man vermutet, dass künstliche Süßstoffe eine Hyperinsulinämie (Zustand mit einer über das normale Maß hinaus erhöhten Konzentration des Hormons Insulin im Blut) auslösen, die wiederum das Hungergefühl steigert und die Lipolyse (Fettverbrennung) blockiert [32].
      • Fettreiche Ernährung (gesättigte Fettsäuren)
        • Hoher Anteil gesättigter Fettsäuren
    • Hohe Cholesterinaufnahme [12]
    • Übermäßiger Konsum von rotem Fleisch, d. h. Muskelfleisch von Schwein, Rind, Lamm, Kalb, Hammel, Pferd, Schaf, Ziege; 1,48-faches Risiko [21]
    • Übermäßiger Konsum von verarbeitetem Fleisch [5, 6, 7, 8, 9]
    • Zufuhr von gegrilltem Fleisch (rotes Fleisch, Hühnchen) oder Fisch, d. h. Zubereitung über offener Flamme und/oder bei hoher Temperatur → Heterozyklische aromatische Amine (HAA), polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK), Nitrosamine und Advanced Glycation Endproducts (AGEs) [46]
    • Überschuss an säurebildenden Lebensmitteln [41]
    • Zu geringer Anteil komplexer Kohlenhydrate
    • Zu geringer Anteil einfach ungesättigter Fettsäuren
    • Zu geringer Anteil mehrfach ungesättigter Fettsäuren
    • Ballaststoffarme Ernährung – Schon geringe Mengen an Ballaststoffen aus Vollkorn in der Ernährung reduzieren das Risiko, an Typ 2-Diabetes zu erkranken. Vermutet wird, dass unlösliche Ballaststoffe aus Getreide Veränderungen in der Darmwand bewirken, die zu einer gesteigerten Insulinsensitivität führen [22]. Lösliche Ballaststoffe haben hingegen keinen präventiven Effekt.
    • Frühstücksverzicht – stärkstes Risiko (+55 %) bei Verzicht für 4-5 Tage pro Woche [50] 
    • Es ist möglich, dass eine reduzierte Aufnahme von Gluten mit einem leicht erhöhten Risiko für eine Diabetes mellitus Typ 2-Erkrankung assoziiert ist. Die berücksichtigten Studien weisen jedoch eine geringe Evidenz auf, sodass sich Empfehlungen für die Praxis kaum ableiten lassen [57]. Gluten ist in verschiedenen Getreidesorten, z. B. Weizen, als sogenanntes Kleber-Eiweiß enthalten.
    • Mikronährstoffmangel (Vitalstoffe) – siehe Prävention mit Mikronährstoffen
  • Genussmittelkonsum
    • Alkohol (Frau: > 40 g/Tag; Mann: > 60 g/Tag)
    • Tabak (Rauchen) [1, 2, 16]; Passivrauchen [15]
  • Körperliche Aktivität
    • Bewegungsmangel – Auch bei bereits bestehender Diabetes-Erkrankung kann regelmäßige körperliche Aktivität das Risiko für Folgeerkrankungen wie beispielsweise Herz-Kreislauf-Erkrankungen und auch die Gesamtmortalität (Sterblichkeit) reduzieren [27].
    • Langes Sitzen (> 7,5 Stunden am Tag) – Dadurch steigt das relative Risiko für die Entwicklung eines Diabetes mellitus Typ 2 um 112 % an [26].
  • Psycho-soziale Situation
    • Traumatische Kindheitserlebnisse: vor allem bei Menschen, bei denen vier und mehr belastende Faktoren – von Missbrauch bis Vernachlässigung – zusammenkommen [45] 
    • Hohe Arbeitsbelastung (Stress am Arbeitsplatz) und gleichzeitig niedrige Kontrolle über die verrichteten Tätigkeiten; 45 % höheres Risiko für Diabetes mellitus Typ 2 als Personen mit geringer Belastung am Arbeitsplatz [18]
    • Schichtarbeit mit Nachtdienst: Diabetes-Risiko korrelierte signifikant mit der Zahl der Jahre mit Nachtschichten: mit ein bis fünf Jahren um 11 %, fünf bis neun Jahren um 28 % und zehn und mehr Jahren um 46 % [51]
  • Schlafqualität
    • Kinder (Alter 9-10 Jahre): durchschnitt­liche Schlafdauer 10,5 Stunden (8-12 Stunden); Soll sind 10-11 Stunden; Schlafdauer zeigte eine inverse Korrelation mit dem HOMA-Index und der Nüchternglucose (Nüchternblutzucker); jede Stunde mehr Schlaf konnte den HOMA-Index um 2,9 Prozent verbessern (95-Prozent-Konfidenzintervall 1,2 bis 4,4 Prozent) [44]
    • Erwachsene: Schlafmangel (< 4,5 Stunden Schlaf; Schlafmangel erzeugt ein Hungergefühl, vermindert das spontane Bewegungsverhalten und die Insulinresistenz) [3]
    • Zu wenig Schlaf (< 6 Stunden) beeinträchtigt nicht nur den Stoffwechsel des Insulins, sondern auch den des Leptins – ein Sättigungshormon –, wodurch sich ebenfalls das Risiko für eine Diabetes mellitus-Erkrankung erhöht [53].
    • Verlängerte Schlafdauer: Anstieg von ≥ 2 h Schlaf pro Nacht im Vergleich zur Schlafdauer anhaltend bei 7 h war mit einem erhöhten Risiko für das Auftreten eines Diabetes mellitus Typ 2 assoziiert („Odds-Ratio“ = 1,65 [95 %-CI (95 %-Konfidenzintervall) 1,15; 2,37]) [25]
  • Fernsehkonsum sowie die damit einhergehende vermehrte Nahrungsaufnahme (Snacks und Getränke mit hoher Energiedichte) und körperliche Inaktivität [28, 29, 30]
  • Übergewicht (BMI ≥ 25; Adipositas)
    • Es besteht eine enge Assoziation zwischen Adipositas und Diabetes mellitus Typ 2, sodass man sagen kann, dass die Adipositas der wichtigste Manifestationsfaktor des Typ 2-Diabetes ist. Ca. 80-85 % aller Typ 2-Diabetiker sind übergewichtig, normalgewichtige Typ-2-Diabetiker sind die Ausnahme.
      • Als unabhängige Risikofaktoren in diesem Zusammenhang gelten:
        • Ausmaß und Dauer der Adipositas
        • kürzlich ausgeprägter Gewichtsanstieg
      • Die erfolgreiche Therapie der Adipositas ist somit auch eine Präventionsmaßnahme des Diabetes mellitus!
    • Adipositas im Kindesalter vervierfacht das Risiko auf Typ 2-Diabetes [42]
    • Adipositas ist deutlich stärker mit dem Risiko für Typ-2-Diabetes assoziiert als Genetik [54]
  • Androide Körperfettverteilung, das heißt abdominales/viszerales, stammbetontes, zentrales Körperfett (Apfeltyp) – es liegt ein hoher Taillenumfang bzw. ein erhöhter Taille-Hüft-Quotient (THQ; englisch: waist-to-hip-ratio (WHR)) vor
    Bei der Messung des Taillenumfangs gemäß der Richtlinie der International Diabetes Federation (IDF, 2005) gelten folgende Normwerte:
    • Männer < 94 cm
    • Frauen < 80 cm
    Die Deutsche Adipositas-Gesellschaft veröffentlichte 2006 etwas moderatere Zahlen für den Taillenumfang: 102 cm bei Männern und 88 cm bei Frauen.

Umweltbelastung – Intoxikationen (Vergiftungen)

  • Bisphenol A (BPA) sowie Bisphenol S (BPS) und Bisphenol F (BPF)
  • Luftschadstoffe
    • Feinstaub: Langfristige Feinstaubbelastung bei Kindern (pro 10,6 µg/m³ zusätzlichem Luftgehalt an Stickstoffdioxid (NO2) stieg die Häufigkeit der Insulinresistenz um 17 %. Für Feinstaub in der Luft (bis zu einem Durchmesser von 10 µm) kam es zu einem Anstieg der Insulinresistenz um 19 % pro 6 µg/m³.) [10]
  • Organische Phosphate (OP) in Insektiziden: z. B. Chlorpyrifos, Dichlorvos (DDVP), Fenthion, Phoxim, Parathion (E 605) und seine Ethyl- und Methyl-Derivate sowie Bladan [40]
  • Pestizide

Weitere Risikofaktoren

  • Parodontitis (Erkrankung des Zahnhalteapparats): s. u. 
  • Schwangerschaft

Präventionsfaktoren (Schutzfaktoren)

  • Genetische Faktoren:
    • Genetische Risikoreduktion abhängig von Genpolymorphismen:
      • Gene/SNPs (Einzelnukleotid-Polymorphismus; engl.: single nucleotide polymorphism):
        • Gen: SGK1
        • SNP: rs9402571 im Gen SGK1
          • Allel-Konstellation: GT (leicht erniedrigtes Risiko)
          • Allel-Konstellation: GG (0,85-fach)
  • Frauen, die gestillt haben, haben im Vergleich zu Frauen, die nicht gestillt haben, ein um ca. 40 % verringertes Risiko im späteren Leben an Diabetes mellitus Typ 2 zu erkranken [4, 11]. Dieses Ergebnis deckt sich mit früheren Studien, die nachgewiesen haben, dass die Laktation (Stillen) die Insulinsensitivität verbessert, was möglicherweise mit dem erhöhten Energieverbrauch – circa 500 Kalorien/Tag – während der Laktationsphase zusammenhängt.
  • Ernährung
    • Häufig hochwertige vegetarische Nahrungsmittel wie Vollkorngetreide, Gemüse, Obst, Hülsenfrüchte oder Nüsse sowie Tee (34%ige Risikoreduktion; Hazard Ratio = 0,66, 95 %-Konfidenzintervall: 0,61-0,72) [37]
    • Nüsse – Eine mittlere Aufnahme von Nüssen (ca. 70 g/Tag) führt zu einer Senkung des HbA1c-Wertes [33]. Auch Pistazien können dazu beitragen, den postprandialen Blutzuckerwert (Blutzuckerwert nach einer Mahlzeit) zu reduzieren [34].
    • Zimt verbessert die prädiabetische Stoffwechsellage [55]: Eine randomisierte kontrollierte Studie zeigte, dass durch eine 12-wöchige Einnahme von Zimtkapseln im Vergleich zu einer Placebobehandlung der Nüchternblutzucker gesenkt und die Glukosetoleranz erhöht werden konnte. Zudem konnte ein signifikanter Rückgang des 2-Stunden-Wertes der Plasma-Glucose im oralen Glukosetoleranztest mit 75 g Glucose erzielt werden. Der HOOMA-IR, ein Maß der Insulinresistenz, konnte nicht beeinflusst werden.
    • Kinder, die regelmäßig frühstücken, haben ein günstigeres Risikoprofil für Typ-2-Diabetes – besonders, wenn das Essen reich an Zerealien (Getreide) ist [14].
    • Regelmäßige Morgenmahlzeiten senken den mittleren Nüchterninsulinspiegel: Eine Studie mit 4.000 9- und 10-jährigen Kindern, die täglich frühstückten, hatte im Vergleich zu Kindern, die nicht frühstückten, ein geringeres Risiko, einen Diabetes mellitus Typ 2 zu entwickeln [20].
  • Genussmittel
    • Mäßiger Alkoholkonsum: niedrigstes Risiko hatten Männer, die einen Alkoholkonsum von 14 Getränken pro Woche angegeben hatten/Frauen, die einen Konsum von 9 alkoholischen Getränken angaben; Beschränkung des Alkoholkonsums auf drei bis vier Tage in der Woche war für Männer und Frauen am günstigsten; Männer und Frauen, die sieben Gläser Wein pro Woche tranken, erkrankten signifikant seltener an einem Typ 2-Diabetes  [43].
    • Kaffee – Personen, die täglich Kaffee trinken (> 11 Tassen pro Tag), haben im Vergleich zu nicht Kaffeetrinkern ein um 67 % geringeres Risiko hatten, an Diabetes mellitus Typ 2 zu erkranken [35]; bei Trägern der TCF7L2-Risikogenvariante sank das Diabetes-Risiko pro täglich konsumierter Tasse Kaffee um bis zu ca. 7 Prozent [39]
    • Tee (Grüner Tee, Oolong Tee und schwarzer Tee) – Bei ≥ 4 Tassen am Tag soll das Risiko um 17 % sinken. Wahrscheinliche Ursache sind die im Tee enthaltenen Polyphenole, die  den Blutzuckerspiegel vielleicht erst ab einer gewissen Konzentration senken [58].
    • Bei jüngeren und normalgewichtigen Männer hat der Verzehr von Kakao bzw. Schokolade eine positive Wirkung auf die Insulinresistenz und das Auftreten eines Diabetes mellitus [17].
  • Körperliche Aktivität
    • Körperliche Belastbarkeit in jungen Jahren – wer mit 18 Jahren eine schlechte Kondition hatte, hatte ein dreifach erhöhtes Risiko für einen Typ 2-Diabetes (unabhängig vom Body-Mass-Index) [36].
    • Mit dem Rad zur Arbeit fahren/Radfahren in der Freizeit war mit einem verminderten Risiko auf einen Typ 2-Diabetes assoziiert [38].
    • Moderate bis intensive Bewegung sowie intensives Training korrelieren zu jeder Tageszeit mit einem reduzierten Diabetesrisiko. Intensivere Bewegung und Training tagsüber statt abends gehen dabei mit einem reduzierten Risiko einher [59].
  • Zielwerte zur Lebensstilintervention deren Umsetzung entscheidend für eine Prävention bzw. Verzögerung des Diabetes mellitus sind [23]:
    • maximal 30 % Fett in der täglichen Nahrung sowie ein Anteil gesättigter Fettsäuren von maximal 10 %
    • 15 g faserhaltige Ballaststoffe pro 1.000 cal Nahrungsaufnahme 
    • 150 Minuten körperliche Aktivität pro Woche
    • Gewichtsreduktion um 5-7 %
  • Krankheiten
    • Aktive Migräne: 30 % reduziertes Diabetesrisiko; umgekehrt ging die Prävalenz (Krankheitshäufigkeit) der Migräne bei den an Diabetes mellitus erkrankten Frauen in den 24 Jahren vor der Diagnose von 22 % auf 11 % zurück [52]
    • In einer Querschnittsanalyse in den Niederlanden war die Prävalenz von Typ-2-Diabetes bei Patienten mit familiärer Hypercholesterinämie signifikant niedriger [18].
    • Prävention einer Parodontitis (Erkrankung des Zahnhalteapparats): Mundhygiene, d. h. Zähneputzen
      In einer Studie wurde nachgewiesen, dass Prädiabetes in 18 % der Patienten mit milder Periodontitis, aber in 58 % mit schwerer Periodontitis beobachtet wurde [24].
    • Myeloproliferative Neoplasien unter Metformin seltener [60]
  • Medikamente
    • Antihypertensiva (Blutdruckmittel): gemäß einer Metaanalyse ging mit jeder Reduktion des systolischen Drucks um 5 mmHg die Diabetes-Inzidenz um 11 % zurück [56]:
      • ACE-Hemmer und AT1-Rezeptor-Blocker: -16 % Risikoreduktion
      Calciumantagonisten: neutral,
      Betablocker +48 % und Thiazid-Diuretika +20 %

Sekundärprävention

Gendermedizin

  • Männer:
    • Männer verlieren durch Kalorienrestriktion leichter und mehr Gewicht als Frauen und halten das reduzierte Gewicht eher [47].
    • Männer zeigen unter körperlicher Aktivität eine stärkere Reduktion viszeralen Fettgewebes (intraabdominale Fett), was die Insulinsensitivität verbessert [47].
    • Die Adhärenz zu Lebensstiländerungen ist bei Männern tendenziell höher, was langfristige Erfolge bei der Gewichtskontrolle und Stoffwechseleinstellung begünstigt [47].
    • Unter Gewichtsreduktion geht bei Männern das metabolische Syndrom stärker zurück; gleiches gilt für freie Masse, Hüftumfang und Pulsdruck [48].
  • Frauen:
    • Frauen profitieren bei der Gewichtsreduktion mehr von einer pharmakologischen Unterstützung wie beispielsweise mit Orlistat (Lipasehemmer, der die Fettverdauung blockiert) [47].
    • Frauen erreichten unter Antidiabetika-Therapie signifikant seltener den HbA1c-Zielbereich unter 7 Prozent und benötigten im Schnitt mehr Insulin als Männer [49].
    • Frauen haben im Vergleich zu Männern häufiger schwere Hypoglykämien (Unterzuckerungen); die Rate nächtlicher Hypoglykämien war fast viermal so hoch [49].
    • Hormonelle Schwankungen, insbesondere in der Menopause (Wechseljahre), erschweren die Blutzuckerkontrolle und erfordern angepasste therapeutische Maßnahmen [49].

Prophylaxe kardiovaskulärer Erkrankungen

  • Ernährungsmedizinische Maßnahmen:
    • Lebensstil- und Ernährungsumstellung (individualisierte Ernährungsberatung und sportmedizinische Beratung; siehe auch "Verhaltensbedingte Risikofaktoren") sowie Gewichtsreduktion (Kalorienrestriktion und erhöhte körperliche Aktivität; ggf. auch bariatrische Chirurgie).
    • Aufnahme von Omega-3-Fettsäuren (EPA und DHA) zur Verbesserung der Lipidprofile und Senkung des kardiovaskulären Risikos.
    • Erhöhung des Konsums von polyphenolreichen Lebensmitteln wie Beeren, grünem Tee und dunkler Schokolade, die antioxidative und entzündungshemmende Wirkungen entfalten können.
  • Verbesserung der Stoffwechseleinstellung:
    • Orientierung an Nüchtern-Plasmaglukose, dem 2-Stunden-Wert im oralen Glukosetoleranztest und dem HbA1c.
    • Einsatz von GLP-1-Rezeptor-Agonisten, die neben der Blutzuckerkontrolle auch eine kardioprotektive Wirkung zeigen können.
  • Lipidsenkung:
    • Behandlung der diabetischen Dyslipoproteinämien (Fettstoffwechselstörungen), gekennzeichnet durch erniedrigte HDL-Cholesterin-, erhöhte Triglyceride- und LDL-Cholesterinwerte.
    • Ergänzung mit PCSK9-Inhibitoren bei Patienten mit sehr hohen LDL-Cholesterinwerten oder statinresistenter Hyperlipidämie.
  • Blutdruckeinstellung:
    • Kombinationstherapien, z. B. ACE-Hemmer oder ARBs mit Calciumkanalblockern, zur Verbesserung der Blutdruckkontrolle.
    • Zusätzliche Kontrolle des Blutdrucks in der Nacht mittels 24-Stunden-Blutdruckmessung, da nächtlicher Bluthochdruck ein Risikofaktor für kardiovaskuläre Ereignisse ist.
  • Prophylaxe mit Acetylsalicylsäure (ASS):
    • Niedrig dosiertes ASS (70-100 mg/die) zur Primärprävention nur bei Patienten mit hohem kardiovaskulären Risiko und ohne erhöhtes Blutungsrisiko.
    • ASS in Kombination mit Clopidogrel bei Patienten mit etablierten kardiovaskulären Erkrankungen oder nach Stent-Implantation.

Weitere spezifische Maßnahmen

  • Schlafhygiene:
    • Verbesserung der Schlafdauer und -qualität durch kognitive Verhaltenstherapie für Schlafstörungen (CBT-I), um das Risiko für Insulinresistenz zu minimieren.
    • Förderung einer regelmäßigen Schlafroutine und Optimierung der Schlafumgebung zur Reduktion von Stress und Verbesserung des Hormonstoffwechsels.
  • Psychosoziale Unterstützung:
    • Implementierung von Stressmanagement-Programmen, die Achtsamkeit und Meditation beinhalten, zur Reduktion von Stress-induzierter Hyperglykämie.
    • Psychologische Beratung und Gruppentherapien zur Unterstützung von Patienten mit emotionalen Belastungen und Verhaltensänderungen.

Tertiärprävention des Diabetes mellitus Typ 2

Die Tertiärprävention des Diabetes mellitus Typ 2 zielt darauf ab, die Lebensqualität zu verbessern, Komplikationen zu vermeiden und eine Progression der Erkrankung zu verhindern. Die Maßnahmen umfassen eine Kombination aus medizinischer Therapie, Lebensstiländerungen und regelmäßiger Überwachung.

Medizinische Maßnahmen

  • Optimierung der Blutzuckerkontrolle
    • Regelmäßige Anpassung der medikamentösen Therapie, einschließlich Insulin- und oraler Antidiabetika-Regime.
    • Erreichen eines individuellen HbA1c-Zielwerts (< 7 % oder patientenspezifisch angepasst).
  • Prophylaxe diabetischer Folgeerkrankungen
    • Mikrovaskuläre Komplikationen:
      • Regelmäßige Kontrolle auf diabetische Retinopathie durch jährliche Augenuntersuchungen.
      • Überwachung und Behandlung der diabetischen Nephropathie mittels Blutdruckmanagement und renoprotektiver Medikamente (z. B. ACE-Hemmer).
      • Prävention der diabetischen Neuropathie durch Optimierung des Blutzuckerspiegels und regelmäßige Fußkontrollen.
    • Makrovaskuläre Komplikationen:
      • Behandlung von Hyperlipidämien und Blutdruck gemäß Leitlinien.
      • Prävention kardiovaskulärer Ereignisse durch Statine und ggf. niedrig dosierte Acetylsalicylsäure.

Lebensstilmaßnahmen

  • Ernährungsintervention
    • Individualisierte Ernährungsempfehlungen, z. B. mediterrane oder ballaststoffreiche Kost.
    • Vermeidung einfacher Kohlenhydrate und Reduktion gesättigter Fettsäuren.
    • Förderung einer regelmäßigen Nahrungsaufnahme, insbesondere das Frühstück.
  • Regelmäßige körperliche Aktivität
    • Mindestens 150 Minuten moderates Training pro Woche (z. B. Walking, Radfahren).
    • Muskelaufbau durch Widerstandstraining, um die Insulinsensitivität zu verbessern.
  • Gewichtsmanagement
    • Ziel: Reduktion von 5-7 % des Körpergewichts bei übergewichtigen Patienten.
    • Unterstützung durch Diätprogramme, medikamentöse Therapie oder bariatrische Chirurgie bei schwerer Adipositas.

Überwachung und Patientenschulung

  • Selbstkontrolle
    • Regelmäßige Blutzuckermessungen und Dokumentation.
    • Überwachung der Nüchternglucose und des HbA1c.
    • Aufzeichnung von Blutdruck- und Cholesterinwerten.
  • Patientenschulungen
    • Aufklärung über Symptome von Hypoglykämien und Hyperglykämien.
    • Förderung der Eigenverantwortung im Umgang mit Diabetes.
    • Psychologische Unterstützung bei Bedarf.

Spezifische Maßnahmen

  • Wundmanagement
    • Prävention von diabetischen Fußulzera durch regelmäßige Fußpflege, Verwendung geeigneter Schuhe und Behandlung von Verletzungen.
    • Engmaschige Betreuung bei bestehenden Ulzera, ggf. chirurgische Interventionen.
  • Neuroprotektion
    • Einsatz von Antikonvulsiva (z. B. Pregabalin) oder Antidepressiva (z. B. Duloxetin) zur Behandlung schmerzhafter diabetischer Neuropathie.

Regelmäßige Kontrolluntersuchungen

  • Labordiagnostik:
    • Kontrolle des HbA1c alle 3-6 Monate.
    • Überprüfung der Nierenfunktion durch Serum-Kreatinin, GFR und Albumin-Kreatinin-Ratio.
    • Lipidprofil alle 6-12 Monate.
  • Bildgebung und Screening:
    • Fundoskopie zur Erkennung von Retinopathie.
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