Diabetes mellitus Typ 1 – Symptome – Beschwerden

Folgende Symptome und Beschwerden können auf einen Diabetes mellitus Typ 1 hinweisen:

Leitsymptome
Diese Leitsymptome lenken den Verdacht auf Diabetes mellitus Typ 1 und werden oft zuerst bemerkt:

  • Polyurie: Häufiges Wasserlassen, oft auch in der Nacht (tritt bei nahezu allen Betroffenen auf)
  • Polydipsie: Starkes Durstgefühl, das oft trotz erhöhter Flüssigkeitsaufnahme bestehen bleibt (tritt bei ca. 80-90 % der Betroffenen auf)
  • Gewichtsabnahme: Ungewollter Gewichtsverlust trotz normaler oder erhöhter Nahrungsaufnahme, häufig bei schlanken Patienten (tritt bei ca. 60-70 % der Betroffenen auf)
  • Leistungsminderung: Allgemeine Abnahme der körperlichen und geistigen Leistungsfähigkeit (tritt bei ca. 50-70 % der Betroffenen auf)

Hauptsymptome (primäre Symptome)
Diese Hauptsymptome prägen das klinische Bild von Diabetes mellitus Typ 1:

  • Müdigkeit: Anhaltende Erschöpfung und fehlende Energie (tritt bei ca. 60-80 % der Betroffenen auf)
  • Schwäche: Allgemeine körperliche Schwäche, die alltägliche Aufgaben erschwert (tritt bei ca. 50-70 % der Betroffenen auf)
  • Sehstörungen: Verschwommenes Sehen oder Schwierigkeiten beim Fokussieren (tritt bei ca. 30-50 % der Betroffenen auf)
  • Verzögerte Wundheilung: Wunden heilen langsamer als gewöhnlich (tritt bei ca. 40-60 % der Betroffenen auf)
  • Pruritus (Juckreiz): Häufig auftretender Juckreiz, besonders im Genitalbereich (tritt bei ca. 30-50 % der Betroffenen auf)
  • Bakterielle oder mykotische Hautinfektionen: Wiederkehrende Hautinfektionen durch Bakterien oder Pilze (tritt bei ca. 30-40 % der Betroffenen auf)

Begleitsymptome (sekundäre Symptome)
Diese Begleitsymptome sind weniger charakteristisch und können auf Komplikationen hinweisen:

  • Balanitis: Entzündung der Eichel (bei Männern) (tritt bei ca. 20-30 % der Betroffenen auf)
  • Candidosen: Pilzinfektionen, insbesondere durch Candida-Arten (tritt bei ca. 20-30 % der Betroffenen auf)
  • Furunkulose: Wiederholtes Auftreten von Furunkeln an verschiedenen Körperstellen (tritt bei ca. 10-20 % der Betroffenen auf)
  • Vulvitis: Entzündung der äußeren Geschlechtsorgane bei Frauen (tritt bei ca. 20-30 % der Betroffenen auf)
  • Wiederkehrende Infektionen, wie z. B.:
    • Dermatomykosen: Hautpilzinfektionen (ca. 20-30 % der Betroffenen)
    • Harnwegsinfektionen (ca. 20-30 % der Betroffenen)
  • Parästhesien: Missempfindungen wie Kribbeln oder Taubheitsgefühle, besonders in den Füßen und Unterschenkeln (tritt bei ca. 20-30 % der Betroffenen auf)
  • Chronische Wunden: Schlechte Heilung bei Wunden, besonders an den unteren Extremitäten (tritt bei ca. 20-30 % der Betroffenen auf)
  • Erektionsstörungen: Probleme mit der Potenz bei Männern (tritt bei ca. 20-30 % der Betroffenen auf)
  • Amenorrhoe: Ausbleiben der Regelblutung für mehr als drei Monate bei Frauen (tritt bei ca. 20-30 % der Betroffenen auf)

In circa 25 % der Fälle ist das ketoazidotische Koma das erste Zeichen eines Diabetes mellitus Typ 1 (Manifestationskoma):

Präkoma

Leitsymptome
Diese Leitsymptome lenken den Verdacht auf den Zustand eines Präkomas:

  • Durst und Polydipsie: Starkes Durstgefühl und vermehrtes Trinken (tritt bei ca. 80-90 % der Betroffenen auf)
  • Polyurie (vermehrtes Wasserlassen): Häufiges Wasserlassen, das durch die vermehrte Flüssigkeitsaufnahme verursacht wird (tritt bei ca. 80-90 % der Betroffenen auf)
  • Anorexie (Appetitlosigkeit): Die Betroffenen haben keinen Appetit und essen wenig bis gar nichts (tritt bei ca. 60-80 % der Betroffenen auf)
  • Übelkeit und Erbrechen: Häufige Übelkeit, die von Erbrechen begleitet wird (tritt bei ca. 60-70 % der Betroffenen auf)
  • Kollapsneigung: Die Betroffenen fühlen sich schwach und sind anfällig für Kreislaufzusammenbrüche (tritt bei ca. 40-60 % der Betroffenen auf)

Hauptsymptome (primäre Symptome)
Diese Hauptsymptome prägen das klinische Bild eines Präkomas:

  • Bauchschmerzen: Starke Bauchschmerzen, die durch eine sogenannte Pseudoperitonitis diabetica verursacht werden können, eine Bauchentzündung, die durch den Diabetes ausgelöst wird (tritt bei ca. 30-50 % der Betroffenen auf).
  • Azidotische Atmung (Kussmaul-Atmung): Eine sehr tiefe, langsame und rhythmische Atmung mit einem typischen Aceton-Geruch, der durch Ketonkörper entsteht (tritt bei ca. 40-60 % der Betroffenen auf)
  • Bewusstseinsstörungen: Die Betroffenen können in einen verwirrten, schläfrigen Zustand geraten, was ein Hinweis auf ein drohendes Koma ist (tritt bei ca. 30-50 % der Betroffenen auf).

Begleitsymptome (sekundäre Symptome)
Diese Begleitsymptome sind weniger charakteristisch und können auf Komplikationen hinweisen:

  • Schwäche: Die Betroffenen fühlen sich extrem schwach und kraftlos.
  • Schwindel: Häufig tritt Schwindel auf, der die Gefahr eines Kollapses erhöht.

Koma

Leitsymptome
Diese Leitsymptome treten in der Regel bei einem Koma auf:

  • Bewusstseinsstörungen: Die Betroffenen reagieren nicht mehr auf äußere Reize und fallen in einen tiefen Bewusstseinsverlust (tritt bei nahezu allen Betroffenen auf).
  • Exsikkose (Austrocknung): Deutlicher Flüssigkeitsmangel, oft durch anhaltendes Erbrechen, Durchfall oder vermehrtes Wasserlassen bedingt (tritt bei ca. 80-90 % der Betroffenen auf)
  • Tachykardie: Sehr schneller Herzschlag, über 100 Schläge pro Minute (tritt bei ca. 60-80 % der Betroffenen auf)

Hauptsymptome (primäre Symptome)
Diese Hauptsymptome prägen das klinische Bild eines Komas:

  • Hypotonie: Ein stark abgesenkter Blutdruck (tritt bei ca. 50-70 % der Betroffenen auf)
  • Oligurie: Stark verminderte Harnausscheidung, weniger als 500 ml in 24 Stunden (tritt bei ca. 50-60 % der Betroffenen auf)
  • Anurie: Kaum noch vorhandene Harnausscheidung, weniger als 100 ml in 24 Stunden (tritt bei ca. 30-40 % der Betroffenen auf)
  • Glukosurie: Vermehrte Ausscheidung von Glukose im Urin (tritt bei ca. 70-80 % der Betroffenen auf)
  • Erlöschende Eigenreflexe: Reflexe, die normalerweise vom Körper automatisch ausgelöst werden, können verschwinden (tritt bei ca. 30-40 % der Betroffenen auf).
  • Herzrhythmusstörungen: Unregelmäßige Herzschläge, die nicht näher spezifiziert sind, können auftreten (tritt bei ca. 40-50 % der Betroffenen auf).

Begleitsymptome (sekundäre Symptome)
Diese Begleitsymptome sind weniger charakteristisch und können auf Komplikationen hinweisen:

  • Hyperglykämie: Ein Blutzuckerwert von über 350 mg/dl (20 mmol/l) (tritt bei nahezu allen Betroffenen auf).
  • Ketonurie: Das Vorhandensein von Ketonkörpern im Urin, ein Hinweis auf einen gestörten Fettstoffwechsel (tritt bei ca. 70-80 % der Betroffenen auf)
  • Ketonämie: Erhöhte Konzentrationen von Ketonkörpern im Blut, die durch Fettstoffwechselentgleisungen entstehen (tritt bei ca. 70-80 % der Betroffenen auf)
  • Metabolische Azidose: Eine stoffwechselbedingte Übersäuerung des Blutes (tritt bei ca. 60-80 % der Betroffenen auf)
  • Anionenlücke > 12 mmol/l: Ein Anzeichen für eine metabolische Azidose, das auf eine Störung im Säure-Basen-Haushalt hindeutet (tritt bei ca. 60-70 % der Betroffenen auf)

Hinweise

  • Diabetes mellitus Typ 1: Klinische Manifestation meist innerhalb von Tagen bis Wochen.
  • Diabetes mellitus Typ 2: Klinische Manifestation schleichend über Jahre.