Conn-Syndrom – Operative Therapie

Indikation für operative Maßnahmen (1. Ordnung)

Die operative Therapie ist die bevorzugte Behandlungsmethode bei unilateraler Hyperplasie der Nebenniere oder einem Aldosteron-produzierenden Adenom (APA), die zu einem primären Hyperaldosteronismus führen. Die Entfernung der betroffenen Nebenniere kann die Ursache des Hyperaldosteronismus beseitigen und führt in den meisten Fällen zu einer Verbesserung oder Heilung.

Operatives Verfahren

Laparoskopische Adrenalektomie:

  • Technik: Minimal-invasiver Eingriff zur Entfernung der betroffenen Nebenniere. Die laparoskopische Methode wird bevorzugt, da sie weniger invasiv ist, eine schnellere Genesung ermöglicht und mit einem geringeren Risiko für postoperative Komplikationen einhergeht.
  • Vorgehen:
    • Zugang über transperitoneale (durch den Bauchraum) oder retroperitoneale (hinter dem Bauchraum) Technik.
    • Identifikation und Präparation der betroffenen Nebenniere.
    • Schonende Entfernung der Nebenniere unter Erhalt der umgebenden Strukturen.
  • Ziel: Beseitigung der übermäßigen Aldosteronproduktion und Normalisierung des Kalium- sowie Blutdruckhaushalts.

Vorteile der laparoskopischen Adrenalektomie

  • Geringere postoperative Schmerzen.
  • Kürzere Krankenhausaufenthalte.
  • Schnellere Rückkehr zu normalen Aktivitäten.
  • Geringeres Risiko für Infektionen und Narbenbildung im Vergleich zu offenen Verfahren.

Neues Verfahren

  • Endoskopische Ultraschall-Hochfrequenzablation: Mittels dieses Verfahrens konnten Aldosteron-produzierende Adenome in der linken Nebenniere ohne Operation zerstört werden. Dieses führte dazu, dass bei fast jedem zweiten Patienten der Blutdruck gesenkt werden konnte. Normalwerte wurden allerdings nur selten erreicht [1].

Voraussetzungen für die Operation

  • Eindeutige Diagnosestellung:
    • Seitendifferenz durch bildgebende Verfahren (z. B. Computertomographie (CT), Magnetresonanztomographie, MRT).
    • Nachweis der unilateralen (einseitigen) Aldosteronproduktion durch selektive Nebennierenvenenblutentnahme (Adrenalvenen-Sampling).
  • Guter Allgemeinzustand: Der Patient sollte für den Eingriff geeignet sein (Abklärung von Begleiterkrankungen).

Postoperative Versorgung

  • Überwachung der Elektrolyte: Kaliumspiegel und Natriumspiegel sollten regelmäßig kontrolliert werden, da es unmittelbar nach der Operation zu einer Hypokaliämie kommen kann.
  • Blutdruckkontrolle: Der Blutdruck kann sich nach der Operation normalisieren, jedoch ist in einigen Fällen weiterhin eine antihypertensive Therapie (blutdrucksenkende Therapie) erforderlich.
  • Nachsorge: Regelmäßige endokrinologische Kontrolle zur Überprüfung der hormonellen Normalisierung und zur Überwachung der verbleibenden 

Fazit

Die laparoskopische Adrenalektomie ist eine kurative Therapie bei unilateraler Hyperplasie oder APA. Bei korrekter Indikationsstellung führt der Eingriff in den meisten Fällen zu einer vollständigen Heilung oder deutlichen Verbesserung des Bluthochdrucks und des Kaliumhaushalts. Eine genaue Diagnostik zur Seitendifferenzierung und sorgfältige präoperative Vorbereitung sind essenziell, um optimale Ergebnisse zu erzielen.

Literatur

  1. Argentesi G et al.: Endoscopic, ultrasound-guided, radiofrequency ablation of aldosterone-producing adenomas (FABULAS): a UK, multicentre, prospective, proof-of-concept trial Lancet February 2025