Zytostatikatherapie – Vincaalkaloide
Wirkstoffe | Dosierung | Besonderheiten |
Vinblastin | 6 mg/m² (maximal 10 mg/m²) i. v. [13] | Vinca-Alkaloide müssen streng intravenös ("in die Vene hinein") appliziert werden. Ein Paravasat (injektionsflüssigkeit in das Gewebe neben dem punktierten Gefäß) verursacht schwere Nekrosen ("Gewebetod"). |
Vincristin | 1,4 mg/m² (maximal 2,0 mg absolut) i. v. [14] |
- Wirkweise: Vincaalkaloide wie Vinblastin und Vincristin können eine Bindung mit dem Protein Tubulin eingehen und so die Ausbildung von Mikrotubuli inhibieren. Dadurch verhindern Vincaalkaloide die Verteilung der Chromosomen auf die Tochterzellen bei der Zellteilung, sodass die Apoptose (Zelltod) initiiert wird.
- Cave: Inthratekale "in den Liquorraum", Nervenwasser) Gabe von Vincristin ist tödlich
- Nebenwirkungen: Polyneuropathie (Nervenschädigung), Nausea (Übelkeit), Erbrechen, Obstipation (Verstopfung), paralytischer Ileus (lähmungsbedingter Darmverschluss) − je nach Arzneimittel; Vincristin kann unangenehme Kieferschmerzen verursachen.
- Zeitgleiche Verwendung von bestimmten Azol-Antimykotika (Itraconazol und Voriconazol, nicht jedoch Fluconazol) führt aufgrund der Interaktion mit Cytochrom P450 zu einer erheblichen Verschlimmerung der Neurotoxizität ("Nervengiftigkeit")
Die oben aufgeführten Wirkungen, Indikationen, Nebenwirkungen und Substanzen stellen einen Überblick dar und haben keinen Anspruch auf Vollständigkeit.