Sauna
Die Sauna, ein integraler Bestandteil vieler Kulturen, ist bekannt für ihre entspannende und reinigende Wirkung. Traditionell besteht eine Sauna aus einem Raum, der durch einen Ofen auf hohe Temperaturen erhitzt wird, um ein Schwitzbad zu ermöglichen.
Die Ursprünge der Sauna lassen sich bis in die Antike zurückverfolgen, mit besonderem Schwerpunkt in der finnischen Kultur. Ursprünglich als Methode zur Reinigung des Körpers und Geistes in einfachen Holzhütten genutzt, hat sich die Sauna zu einem weltweit beliebten Ritual entwickelt, das sowohl zur Entspannung als auch zu therapeutischen Zwecken genutzt wird. Ein finnisches Sprichwort besagt: "Die Sauna ist die Apotheke der Armen", was die hohe Wertschätzung und die traditionelle Bedeutung der Sauna in Finnland unterstreicht.
Zielsetzung
- Förderung der Entspannung und Stressreduktion.
- Stimulierung der Durchblutung und Unterstützung der körperlichen Entgiftung.
- Stärkung des Immunsystems.
- Linderung von Muskelverspannungen und Schmerzen.
Indikationen (Anwendungsgebiete)
- Allgemeine Erschöpfung und Stress.
- Muskuläre Beschwerden und Steifheit.
- Erkältungsvorbeugung und Unterstützung bei Atemwegserkrankungen.
- Unterstützung bei der Hautreinigung und -pflege.
Kontraindikationen (Gegenanzeigen)
- Akute Entzündungen und Infektionen.
- Schwerwiegende Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
- Schwangerschaft.
- Unkontrollierter Bluthochdruck.
Vor der Therapie
- Medizinische Abklärung, um Kontraindikationen auszuschließen.
- Aufklärung über den Ablauf und die richtige Nutzung der Sauna.
Das Verfahren
- Aufwärmphase: Langsames Erhitzen des Körpers im Saunaraum, in der Regel bei Temperaturen zwischen 80-100 °C.
- Kühlphase: Nach dem Saunagang erfolgt eine Abkühlphase, oft durch eine kalte Dusche oder einen Aufenthalt im Freien.
- Ruhephase: Eine Ruhezeit zwischen den Saunagängen, um dem Körper Erholung zu ermöglichen.
- Wiederholung: Je nach individueller Verträglichkeit können mehrere Saunagänge mit dazwischenliegenden Ruhephasen durchgeführt werden.
Nach der Therapie
- Ausreichende Hydratation, um Flüssigkeitsverluste auszugleichen.
- Entspannung und Ruhe, um den Körper nach der Sauna zu regenerieren.
Mögliche Komplikationen
- Kreislaufprobleme bei Überhitzung oder zu schneller Abkühlung.
- Austrocknung bei unzureichender Flüssigkeitsaufnahme.
Weitere Hinweise
- Saunen verbessert die Hämodynamik (Blutfluss in den Blutgefäßen) und lässt den Blutdruck von Hypertoniepatienten sinken. Eine finnische Studie konnte nachweisen, dass das Risiko für plötzlichen Herztod, Tod durch Koronare Herzerkrankung (KHK) oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Tod jeglicher Ursache umso niedriger war, je häufiger die Probanden die Sauna benutzten [1].
Die Deutsche Hochdruckliga weist Hypertoniepatienten darauf hin, auf das Abkühlungsbad nach der Sauna zu verzichten, da eine radikale Abkühlung gefäßverengend und drucksteigernd wirkt. Anstelle des Abkühlungsbads sei es besser, sich Zeit beim Abkühlen zu lassen und lauwarm zu duschen. - Eine höhere Häufigkeit und Dauer des Saunabadens sind jeweils stark, umgekehrt und unabhängig voneinander mit tödlichen Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei Männern und Frauen mittleren bis höheren Alters verbunden. Die Häufigkeit des Saunabadens verbessert die Vorhersage des langfristigen Risikos einer kardiovaskulären Mortalität (Sterblichkeit) [2].
- Sauna stärkt die immunologische Abwehr [3]
Die Sauna ist eine effektive Methode zur Förderung des körperlichen und geistigen Wohlbefindens. Durch die Kombination von Wärme, Abkühlung und Ruhephasen bietet sie eine ganzheitliche Erfahrung, die sowohl entspannend als auch revitalisierend wirkt.
Literatur
- LaukkanenT et al.: Association Between Sauna Bathing and Fatal Cardiovascular and All-Cause Mortality Events. JAMA Intern Med. 2015;175(4):542-548. doi:10.1001/jamainternmed.2014.8187
- LaukkanenT et al.: Sauna bathing is associated with reduced cardiovascular mortality and improves risk prediction in men and women: a prospective cohort study BMC Med 16, 219 (2018). https://doi.org/10.1186/s12916-018-1198-0
- Brenke R: Stärkung der immunologischen Abwehr durch Kneipp’sche Hydrotherapie und Sauna Erfahrungsheilkunde 2020; 69(04): 208-216
doi: 10.1055/a-1205-7964