Photonenbasierte Teletherapie: Eine Übersicht
Die photonenbasierte Teletherapie bildet die Grundlage der modernen externen Strahlentherapie und kommt bei der überwiegenden Mehrzahl der onkologischen Patienten zum Einsatz. Dabei erfolgt die Applikation hochenergetischer elektromagnetischer Strahlung – typischerweise in Form von Röntgen- oder Gammastrahlen – aus einer extrakorporalen Strahlenquelle über die Haut hinweg. Das Ziel ist eine präzise Energieeinbringung in das Tumorgewebe mit maximaler Schonung der angrenzenden Normalstrukturen.
Die klinische Anwendung erfolgt abhängig von Eindringtiefe, Energiebereich und Gerätetyp. Dabei haben sich in der Praxis drei photonbasierte Bestrahlungsformen etabliert bzw. historisch bewährt:
- Hochvolttherapie mit Linearbeschleunigern (6-25 MeV): Heute Standard in allen modernen radioonkologischen Zentren zur Behandlung tiefer gelegener Tumoren, insbesondere im Bereich der Brust, Prostata, des Kopfes und Halses.
- Telegammatherapie mit Cobalt-60: Einst weitverbreitet, heute aufgrund technischer Limitierungen fast vollständig durch Linearbeschleuniger ersetzt. Hat v. a. historische Bedeutung und kommt vereinzelt noch in ressourcenschwachen Regionen zum Einsatz.
- Röntgentherapie (Weichstrahltherapie): Verwendet niederenergetische Röntgenstrahlung (< 300 KeV) zur Therapie oberflächlicher Läsionen wie Basaliomen (nicht-melanotischer (heller, weißer) Hautkrebs) oder kutanen Lymphomen (Hautlymphome). Heute auf wenige spezifische Indikationen beschränkt.
Die Auswahl der jeweils geeigneten Technik richtet sich nach der anatomischen Lage des Tumors, den physikalischen Eigenschaften der Strahlen sowie den therapeutischen Zielsetzungen. Die nachfolgenden Artikel beleuchten die drei photonbasierten Verfahren im Detail.