Neurologisches Monitoring

Das neurologische Monitoring in der Anästhesie spielt eine entscheidende Rolle bei der Überwachung und dem Schutz des Nervensystems während chirurgischer Eingriffe. Dieser Artikel bietet einen detaillierten Einblick in die verschiedenen Techniken des neurologischen Monitorings und deren Anwendungen.

Elektroenzephalographie (EEG)

  • Grundlagen: Das EEG misst die elektrische Aktivität des Gehirns und wird verwendet, um die Tiefe der Anästhesie zu überwachen.
  • Anwendung: Identifizierung von Bewusstseinszuständen, Erkennung von ischämischen Ereignissen oder Krampfanfällen.

Bispektral-Index (BIS)

  • Technik: Der BIS ist ein aus dem EEG abgeleiteter Wert, der zur Beurteilung der Bewusstseinsebene und der Tiefe der Anästhesie dient.
  • Vorteile: Unterstützung bei der Dosierung von Anästhetika, um Über- oder Unterdosierungen zu vermeiden.

Somatosensorisch evozierte Potenziale (SEP)

  • Funktion: SEPs überwachen die Funktion des somatosensorischen Systems, indem sie die Reaktion des Gehirns auf sensorische Reize messen.
  • Klinische Anwendung: Wichtig bei Operationen, die das Rückenmark oder neurologische Strukturen betreffen, um neuronale Integrität zu gewährleisten.

Motorisch evozierte Potenziale (MEP)

  • Technik: MEPs messen die Reaktion des motorischen Kortex (Teil der Großhirnrinde, von der die Willkür-Motorik ausgeht) und der Muskulatur auf elektrische Stimulation.
  • Anwendungsbereiche: Überwachung der motorischen Bahnen, insbesondere bei Wirbelsäulen- und Gehirnoperationen.

Transkranielle Doppler-Sonographie (TCD)

  • Einsatz: Misst die Blutflussgeschwindigkeit in den zerebralen Arterien, um die zerebrale Perfusion zu beurteilen.
  • Indikationen: Einsatz bei kardiovaskulären und neurochirurgischen Eingriffen zur Erkennung von Embolien oder Ischämien.

Nahinfrarotspektroskopie (NIRS)

  • Prinzip: Misst die Sauerstoffsättigung in Hirngewebe, um Einblicke in die zerebrale Oxygenierung (Sauerstoffanreicherung im Gehirn) zu geben.
  • Anwendung: Nützlich bei Eingriffen mit potenziellem Risiko für zerebrale Hypoxie (Sauerstoffmangel im Gehirn).

Schlussfolgerung

Neurologisches Monitoring ist ein kritischer Bestandteil der Anästhesie in neurologischen, kardiovaskulären und Wirbelsäulenoperationen. Es trägt wesentlich dazu bei, das Risiko von neurologischen Schäden zu minimieren und die Patientensicherheit zu erhöhen.