Myofascial Release

Bei Myofascial Release (MFR) handelt es sich um ein therapeutisches Verfahren der physikalischen Anwendungen und eine Unterform der sogenannten Faszientherapie. Diese Methode zielt darauf ab, Verklebungen und Verhärtungen im Bindegewebe (Faszien) zu lösen, um die Beweglichkeit zu verbessern und Schmerzen zu lindern. Durch gezielte manuelle Techniken wird die Elastizität und Gleitfähigkeit der Faszien gefördert, wodurch Spannungen im Gewebe reduziert werden können.

Zielsetzung und Wirkungsweise von Myofascial Release

Zielsetzung

Myofascial Release ist ein spezialisiertes therapeutisches Verfahren, das darauf abzielt, myofasziale Schmerzen und Bewegungseinschränkungen zu behandeln. Die Hauptziele dieser Therapieform umfassen:

  • Linderung chronischer Schmerzen
  • Verbesserung der Beweglichkeit
  • Förderung der Blut- und Lymphzirkulation
  • Reduktion muskulärer Verspannungen

Wirkungsweise

Myofascial Release verwendet spezielle manuelle Techniken, die darauf abzielen, das Bindegewebe zu dehnen und Verklebungen zu lösen. Zu den Haupttechniken gehören:

  • Langsame, tiefe Druckanwendung: Zielgerichtete Druckanwendung auf bestimmte Faszienbereiche, um Verklebungen zu lösen.
  • Dehntechniken: Sanfte Dehnungen, die die Elastizität der Faszien verbessern sollen.
  • Cross-Hand-Technik: Überkreuzende Handbewegungen zur Mobilisation der Faszien in verschiedenen Richtungen.

Durch diese Techniken wird die Gleitfähigkeit der Faszien verbessert, was zu einer Reduktion von Schmerzen und einer verbesserten Beweglichkeit führt.

Indikationen (Anwendungsgebiete)

  • Chronische Schmerzen: Insbesondere bei Nackenschmerzen [1] und Rückenschmerzen.
  • Bewegungseinschränkungen: Verbesserung der Beweglichkeit bei Patienten mit eingeschränkter Gelenkfunktion.
  • Sportverletzungen: Unterstützung der Heilung und Prävention von Verletzungen.
  • Muskelverspannungen: Linderung von Verspannungen, die durch schlechte Körperhaltung oder repetitive Bewegungen verursacht werden.
  • Postoperative Beschwerden: Förderung der Rehabilitation nach Operationen.

Kontraindikationen (Gegenanzeigen)

  • Akute Infektionen: Bei Haut- und Unterhautinfektionen sollte auf Myofascial Release verzichtet werden.
  • Akute Verletzungen: Bei frischen Verletzungen oder Entzündungen ist die Anwendung kontraindiziert.
  • Schwere Osteoporose: Aufgrund der Gefahr von Knochenbrüchen sollte die Therapie vermieden werden.
  • Blutgerinnungsstörungen: Erhöhte Gefahr von Blutungen oder Hämatomen.

Vor der Therapie

  • Medizinische Anamnese: Detaillierte Erfassung der medizinischen Vorgeschichte, insbesondere bezüglich bestehender Schmerzen und Bewegungseinschränkungen.
  • Physikalische Untersuchung: Überprüfung des betroffenen Bereichs, um das Ausmaß der Beschwerden festzustellen.
  • Klärung der Erwartungen: Besprechen der Therapieziele und des möglichen Behandlungsverlaufs.

Das Verfahren

Myofascial Release beruht auf der manuellen Reizsetzung auf der Haut des Patienten, die bis in tiefere Gewebeschichten wirken kann. Anders als bei der klassischen Massage wird hier primär auf die Faszien eingewirkt, um deren Gleitfähigkeit zu verbessern und Verklebungen zu lösen.

Grundtechniken von Myofascial Release:

  • Langsame, tiefe Druckanwendung: Zielgerichtete Druckanwendung auf bestimmte Faszienbereiche, um Verklebungen zu lösen.
  • Dehntechniken: Sanfte Dehnungen, die die Elastizität der Faszien verbessern sollen.
  • Cross-Hand-Technik: Überkreuzende Handbewegungen zur Mobilisation der Faszien in verschiedenen Richtungen.

Nach der Therapie

  • Nachsorgeanweisungen: Empfehlungen zur Hautpflege und zu Aktivitäten, die das Behandlungsergebnis unterstützen können.
  • Beobachtung von Reaktionen: Überwachung auf Anzeichen von Hautirritationen oder Verschlimmerung der Symptome.
  • Planung weiterer Sitzungen: Bei Bedarf Festlegung von Folgeterminen zur Fortsetzung der Therapie.

Mögliche Komplikationen

  • Schmerzen oder Unbehagen: Auftreten von Schmerzen oder Unbehagen während oder nach der Behandlung.
  • Hautirritationen: Möglich bei empfindlicher Haut oder unsachgemäßer Anwendung.
  • Verschlimmerung der Beschwerden: In seltenen Fällen kann die Behandlung zu einer vorübergehenden Zunahme der Schmerzen führen.

Bei korrekter Anwendung durch gut ausgebildete Therapeuten treten Komplikationen selten auf. Bei weniger erfahrenen Therapeuten können gegebenenfalls therapeutische Maßnahmen falsch ausgeführt werden, sodass vermehrt Komplikationen auftreten können.

Literatur

  1. Overmann L et al. Effectiveness of myofascial release for adults with chronic neck pain: a meta-analysis. Physiotherapy 2024;123:56–68; https://doi.org/10.1016/j.physio.2023.12.002