Lidstraffung per Laser (Laser-Blepharoplastik)

Die Laser-Blepharoplastik ist ein modernes, minimalinvasives Verfahren zur kosmetischen Lidstraffung, das sowohl im Bereich der Oberlider (z. B. bei Schlupflidern) als auch der Unterlider (z. B. bei Tränensäcken) angewendet wird. Mithilfe eines gepulsten CO2-Lasers oder eines Erbium-Lasers werden überschüssiges Gewebe präzise entfernt und Hautstrukturen gestrafft. Das Verfahren lässt sich ideal mit einer Laser-Skin-Resurfacing-Therapie kombinieren, um Falten im Augenbereich effektiv zu behandeln.

Zielsetzung der Laser-Blepharoplastik

Ästhetische Ziele

  • Reduzierung von Schlupflidern und Tränensäcken: Präzise Entfernung oder Umverteilung von überschüssigem Fett- und Hautgewebe, um ein strafferes, jugendlicheres Aussehen zu erzielen.
  • Glättung von Falten: Die Kombination mit Laser-Skin-Resurfacing ermöglicht die effektive Behandlung feiner Linien und Falten um die Augen.

Funktionelle Ziele

  • Verbesserung des Gesichtsfeldes: Insbesondere bei Patienten mit starken Schlupflidern, die das Sichtfeld einschränken, kann die Korrektur zu einer deutlichen Verbesserung der peripheren und gesamten Sehkraft führen.
  • Reduzierung von Hautirritationen: Überschüssige Haut am Lid kann zu Reibung und damit verbundenen Beschwerden führen. Die Entfernung dieser Haut kann zu einem erhöhten Komfort führen.

Indikationen (Anwendungsgebiete)

  • Erschlaffung der Ober- und Unterlider, insbesondere Schlupflider
  • Erschlaffung der Oberlider, die zu einer Einschränkung des Gesichtsfeldes führt (durch die geringere Augenöffnung ist der Patient in seiner Sicht eingeschränkt)
  • Falten im Bereich der Ober- und Unterlider
  • Überschüssige Fettpölsterchen im Bereich der Unterlider (z. B. Tränensäcke) und Oberlider

Kontraindikationen (Gegenanzeigen)

  • Aktive Augeninfektionen oder Entzündungen im Operationsgebiet
  • Schwere trockene Augen oder andere Augenerkrankungen, die durch den Eingriff verschlimmert werden könnten
  • Autoimmunerkrankungen oder Heilungsstörungen (z. B. systemischer Lupus erythematodes, Kollagenosen)
  • Unkontrollierte systemische Erkrankungen wie Diabetes mellitus oder Bluthochdruck
  • Herpes-simplex-Infektionen in der Augenregion (ohne prophylaktische Therapie)
  • Sehr dünne oder empfindliche Haut mit Neigung zu Narbenbildung oder Pigmentveränderungen
  • Schwangerschaft und Stillzeit
  • Psychische Erkrankungen mit unrealistischen Erwartungen oder Dysmorphophobie (Entstellungssyndrom; Störung der Wahrnehmung des eigenen Körpers)

Vor der Operation

  • Anamnesegespräch: Besprechung der Krankengeschichte, Erwartungen und potenzieller Risiken. Es sollte auch nach Neigung zu Keloiden oder Pigmentstörungen gefragt werden.
  • Verzicht auf Antikoagulantien (blutverdünnende Substanzen): Sieben bis zehn Tage vor dem Eingriff sollten Acetylsalicylsäure (ASS), Schlafmittel und Alkohol gemieden werden.
  • Rauchstopp: Raucher sollten ihren Nikotinkonsum mindestens vier Wochen vor dem Eingriff reduzieren, um die Wundheilung zu verbessern.

Das Operationsverfahren

Die Laser-Blepharoplastik erfolgt in der Regel ambulant und unter Lokalanästhesie (örtlicher Betäubung). Bei Wunsch oder besonderen Indikationen kann der Eingriff unter Allgemeinanästhesie durchgeführt werden.

Ablauf

  1. Markierung des Operationsgebiets: Präzises Anzeichnen der Schnitte.
  2. Laser-Schnittführung: Mithilfe des CO2- oder Erbium-Lasers wird überschüssige Haut und Fettgewebe mit minimalem Blutverlust entfernt.
    • Die Leistung des Lasers variiert (ca. 7,5-10 Watt) je nach Gewebetyp.
  3. Fett- und Muskelreduktion: Falls erforderlich, wird Fettgewebe oder ein Teil des Musculus orbicularis oculi entfernt.
  4. Hautstraffung und Naht: Überschüssige Haut wird entfernt, und die Wunden werden mit feinen, fortlaufenden Nähten verschlossen.

Die Operationsdauer beträgt 1 bis 2 Stunden.

Nach der Operation

  • Kühlung: Anwendung von kalten Kompressen zur Reduktion von Schwellungen.
  • Schutz vor UV-Strahlung: Vermeidung direkter Sonneneinstrahlung und Verwendung von Sonnenschutzmitteln zur Vorbeugung von Pigmentveränderungen.
  • Fadenzug: Die Fäden werden nach etwa einer Woche entfernt.
  • Schonung: Vermeidung körperlicher Anstrengung für die ersten Tage.

Die endgültigen Ergebnisse der Laser-Blepharoplastik sind oft erst nach einigen Wochen bis Monaten sichtbar, wenn die Schwellung vollständig abgeklungen ist.

Mögliche Komplikationen

Frühkomplikationen

  • Schwellungen und Hämatome (Blutergüsse): Häufig auftretende Frühkomplikationen, die in der Regel innerhalb weniger Tage bis Wochen abklingen.
  • Infektionen: Obwohl selten, können Infektionen im Operationsgebiet auftreten und eine entsprechende Behandlung erfordern.
  • Temporäre Sensibilitätsstörungen: Gefühl von Taubheit oder veränderter Empfindlichkeit im Operationsbereich.
  • Schmerzen: Leichte bis mäßige Schmerzen können nach dem Eingriff auftreten.

Spätkomplikationen

  • Narbenbildung: Obwohl meist gering, kann es in einigen Fällen zu sichtbaren Narben kommen.
  • Chronische trockene Augen: Besonders bei Patienten, die bereits vor dem Eingriff zu Trockenheit der Augen neigten.
  • Pigmentveränderungen: Veränderungen der Hautpigmentierung im behandelten Bereich.
  • Langfristige Sensibilitätsstörungen: Anhaltende Taubheit oder veränderte Empfindlichkeit kann in seltenen Fällen bestehen bleiben.
  • Asymmetrien: Möglicherweise kann es zu leichten Asymmetrien in der Lidposition oder -kontur kommen.

Ihr Nutzen

Die Laser-Blepharoplastik ist ein präzises und schonendes Verfahren, das sowohl ästhetische als auch funktionelle Verbesserungen bietet. Es ist besonders geeignet für Patienten, die eine sanfte Methode mit minimalen Nebenwirkungen bevorzugen.

Durch den Eingriff erhalten Sie einen wachen und strahlenden Blick, der für ein jugendlicheres Aussehen sorgt.

Literatur

  1. Kastenbauer ER et al.: Ästhetische und Plastische Chirurgie an Nase, Gesicht und Ohrmuschel. Georg Thieme Verlag Stuttgart 2004
  2. Schwenzer N & Ehrenfeld M. (2011). Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie (4. Aufl.). Thieme Verlag.
  3. Eufinger H, Kübler A & Schliephake H. (2021). Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie (5. Aufl.). Springer Berlin.
  4. Horch HH, Neff A. (2022). Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie (5. Aufl.). Urban & Fischer in Elsevier.