Dosisratenabhängige Brachytherapie (Einleitung)
Die dosisratenabhängige Brachytherapie ist eine spezialisierte Form der Strahlentherapie, die sich durch die Verwendung unterschiedlicher Dosisraten von radioaktiven Materialien auszeichnet. Diese Behandlungsform ist ein wesentlicher Bestandteil der modernen Onkologie, besonders in der Behandlung von Prostatakrebs. Sie ermöglicht eine hochpräzise Strahlenbehandlung, bei der die Strahlenquelle direkt in oder nahe am Tumor platziert wird. Die dosisratenabhängige Brachytherapie wird in zwei Hauptkategorien unterteilt: Low Dose Rate (LDR) und High Dose Rate (HDR).
- LDR-Brachytherapie (Low Dose Rate): Hierbei werden radioaktive Seeds, meist Jod-125, dauerhaft in das Krebsgewebe eingebracht. Diese Methode ist besonders geeignet für kleinere und weniger aggressive Tumoren, insbesondere bei Niedrig-Risiko-Prostatakarzinomen.
- HDR-Brachytherapie (High Dose Rate): Bei dieser Technik wird eine hochdosierte Strahlenquelle für kurze Zeit in den Tumor eingeführt. Die HDR-Brachytherapie wird häufig in Kombination mit externer Strahlentherapie eingesetzt, um eine umfassende Behandlung bei lokal begrenzten Tumoren zu gewährleisten.
Beide Formen der dosisratenabhängigen Brachytherapie bieten den Vorteil einer zielgerichteten Behandlung mit minimaler Exposition des umliegenden gesunden Gewebes. Dies führt zu einer effektiven Tumorbehandlung bei gleichzeitig reduzierten Nebenwirkungen.
Die Wahl zwischen LDR- und HDR-Brachytherapie hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter Tumorart, -größe, -lage sowie die allgemeine Gesundheit und Präferenzen des Patienten.