Zwölffingerdarmgeschwür (Ulcus duodeni) – Operative Therapie

Bei einem Ulcus duodeni (Zwölffingerdarmgeschwür) ist die operative Therapie nur bei Komplikationen oder therapierefraktären Verläufen (therapieresistenten Verläufen) indiziert. Die Therapie richtet sich nach der Blutungsaktivität und der zugrunde liegenden Pathologie (Erkrankungsursache).

Klassifikation der Blutungsaktivität

Zur Beurteilung der Blutungsaktivität wird die Forrest-Klassifikation verwendet. Details dazu siehe unter Magen-Darm-Blutung (gastrointestinale Blutung)/Klassifikation.

Endoskopische Maßnahmen nach dem EURO-Konzept

Die initiale Blutstillung bei einer gastrointestinalen Blutung (Blutung im Magen-Darm-Trakt) erfolgt endoskopisch nach dem EURO-Konzept:

  1. Endoskopieren (Betrachtung der Blutungsquelle mittels Endoskopie)
    • Visualisierung der Blutungsquelle mittels Endoskopie (Betrachtung des betroffenen Organs mit einem flexiblen Instrument).
  2. Unterspritzen
    • Applikation (Einspritzen) von NaCl 0,9 % (Kochsalzlösung) oder Adrenalin (Medikament zur Blutstillung).
    • Zusätzliche Anwendung von Fibrinkleber (Gewebekleber) oder Clipping (Anbringen von Metallclips zur Blutstillung).
  3. Rezidivgefahr abschätzen (Bewertung der Gefahr des Wiederauftretens der Blutung)
    • Beurteilung des Blutungsrisikos anhand klinischer und endoskopischer Befunde.
  4. Operieren 
    • Indikation (Notwendigkeit) bei Versagen der endoskopischen Maßnahmen oder hohen Rezidivrisiken.

Operative Maßnahmen

Die chirurgische Behandlung richtet sich nach der Lokalisation des Ulkus (Geschwür) und umfasst:

  • Antrektomie 
    • Entfernung des distalen Magenabschnitts (unterer Teil des Magens).
  • Subtotale Gastrektomie mit Vagotomie (Fast vollständige Entfernung des Magens mit Durchtrennung des Nervus vagus)
    • Fast vollständige Entfernung des Magens kombiniert mit Durchtrennung des Nervus vagus (Hauptnerv des Magens), um die Magensäureproduktion zu reduzieren.