Zwerchfellbruch (Hiatushernie) – Prävention

Zur Prävention der Hiatushernie (Zwerchfellbruch) muss auf eine Reduktion individueller Risikofaktoren geachtet werden.

Verhaltensbedingte Risikofaktoren

  • Ernährung
    • Fettreiche Ernährung – Kann die Magenentleerung verzögern und dadurch den Druck im Bauchraum erhöhen.
    • Ballaststoffarme Ernährung – Fördert Obstipation (Verstopfung), was die Bauchpresse und damit den intraabdominalen Druck verstärkt.
    • Große Mahlzeiten – Erhöhen den Druck auf den Magen und das Zwerchfell, besonders bei spätem Essen vor dem Schlafengehen.
  • Genussmittelkonsum
    • Alkohol – Fördert die Erschlaffung des unteren Ösophagussphinkters (Speiseröhrenschließmuskel) und erhöht das Risiko eines Refluxes, was die Entwicklung einer Hiatushernie begünstigen kann.
    • Tabak (Rauchen) – Beeinträchtigt die Muskelspannung und Elastizität der Gewebe, was die Entstehung einer Hernie begünstigen kann.
  • Körperliche Aktivität
    • Schweres Heben – Regelmäßiges Heben schwerer Lasten kann den Druck im Bauchraum erhöhen und die Entstehung einer Hiatushernie fördern.
    • Mangelnde Bewegung – Reduziert die Bauchmuskulatur und kann die Stabilität des Zwerchfells beeinträchtigen.
  • Psycho-soziale Situation
    • Stress – Kann zu ungesundem Essverhalten und einer gestörten Verdauung beitragen, was die Entstehung einer Hiatushernie begünstigen kann.
  • Übergewicht
    • BMI ≥ 25 (Adipositas) – Adipositas erhöht den intraabdominalen Druck und ist ein wesentlicher Risikofaktor für die Entwicklung einer Hiatushernie.

Präventionsfaktoren (Schutzfaktoren)

  • Ernährungsumstellung
    • Einführung einer ballaststoffreichen Ernährung zur Förderung einer geregelten Verdauung und Vermeidung von Obstipation.
    • Verzicht auf große, fettreiche Mahlzeiten und spätes Essen vor der Nachtruhe.
  • Gewichtsreduktion
    • Abbau von Übergewicht, um den intraabdominalen Druck zu senken.
  • Stressmanagement
    • Entspannungstechniken wie Meditation oder Yoga, um stressbedingtes ungesundes Essverhalten zu reduzieren.
  • Regelmäßige Bewegung
    • Förderung der Bauchmuskulatur durch moderate körperliche Aktivität.
    • Vermeidung von schwerem Heben oder stark belastenden Tätigkeiten.

Sekundärprävention

Die Sekundärprävention richtet sich an Patienten, die bereits Symptome einer Hiatushernie aufweisen, um eine Verschlechterung zu verhindern:

  • Früherkennung und ärztliche Kontrolle
    • Regelmäßige Untersuchungen bei Risikopatienten (z. B. Übergewichtige oder Personen mit chronischem Husten).
    • Endoskopische Überprüfung bei wiederholtem Reflux oder anderen Verdauungsbeschwerden.
  • Ernährungsanpassung
    • Kleine, leicht verdauliche Mahlzeiten und Vermeidung von auslösenden Nahrungsmitteln wie Schokolade, Kaffee oder Zitrusfrüchten.
  • Therapie der Grunderkrankungen
    • Behandlung von chronischem Husten, Obstipation oder anderen zugrunde liegenden Erkrankungen, die den intraabdominalen Druck erhöhen.

Tertiärprävention

Die Tertiärprävention zielt darauf ab, Komplikationen bei einer bestehenden Hiatushernie zu verhindern:

  • Langfristige Betreuung
    • Regelmäßige Kontrollen bei chronischen Beschwerden wie Reflux oder Schmerzen im Brustbereich.
    • Überwachung bei Risikofaktoren wie Adipositas oder chronischem Husten.
  • Chirurgische Intervention
    • Bei schweren Fällen: Operative Korrektur der Hiatushernie zur Vermeidung von Komplikationen wie Ulzera, Blutungen oder einer Strangulation.
  • Postoperative Nachsorge
    • Nach einer operativen Behandlung: Physiotherapie zur Stärkung der Bauch- und Zwerchfellmuskulatur.
    • Langfristige Überwachung, um ein erneutes Auftreten zu vermeiden.