Zungenentzündung (Glossitis) – Prävention
Zur Prävention der Glossitis (Zungenentzündung) muss auf eine Reduktion individueller Risikofaktoren geachtet werden.
Verhaltensbedingte Risikofaktoren
- Ernährung
- Gewürze – Stark gewürzte oder scharfe Speisen können die Zunge chemisch reizen und die Entzündungsneigung erhöhen.
- Vitalstoffmangel – Ein Mangel an essenziellen Nährstoffen wie Vitamin A, Vitamin C, Eisen (Eisenmangelanämie), Vitamin B12 und Folsäure (perniziöse Anämie) begünstigt eine Zungenentzündung.
- Genussmittelkonsum (chemische Reizung)
- Alkohol – Alkohol reizt die Schleimhäute und kann die Regeneration der Zunge beeinträchtigen.
- Tabak (Rauchen) – Rauchen reduziert die Durchblutung der Zunge und verzögert die Heilung von Schleimhautirritationen.
Präventionsfaktoren (Schutzfaktoren)
- Ausgewogene Ernährung
- Sicherstellung einer ausreichenden Zufuhr von Vitalstoffen wie Vitamin A, C, B12, Folsäure und Eisen durch eine ausgewogene Ernährung.
- Vermeidung stark gewürzter oder scharfer Speisen zur Reduktion chemischer Reizungen.
- Vermeidung von Genussmitteln
- Reduktion des Alkoholkonsums und Rauchstopp fördern die Schleimhautregeneration und reduzieren das Entzündungsrisiko.
- Zahnhygiene und Prothesenpflege
- Regelmäßige Zahnkontrollen zur Sicherstellung, dass Zahnfüllungen oder Prothesen korrekt sitzen und keine mechanischen Verletzungen verursachen.
- Gründliche Reinigung von Prothesen, um Reizungen durch Plaque oder Rückstände zu verhindern.
- Allergievermeidung
- Identifikation und Vermeidung allergieauslösender Substanzen, insbesondere bei bekannten Unverträglichkeiten gegenüber Materialien oder Lebensmitteln.
Sekundärprävention
Sekundärprävention zielt darauf ab, die frühzeitige Erkennung von Mangelzuständen zu ermöglichen und erste Symptome einer Glossitis gezielt zu behandeln:
- Früherkennung von Mangelzuständen
- Regelmäßige Laborkontrollen zur Erkennung von Eisenmangel, Vitamin-B12-Mangel oder Folsäuremangel.
- Behandlung erster Symptome
- Einsatz von Vitamin- und Mineralstoffpräparaten bei nachgewiesenem Defizit.
- Topische Anwendungen wie antiseptische Mundspülungen zur Reduktion der Entzündung.
Tertiärprävention
Tertiärprävention zielt darauf ab, Komplikationen bei chronischer Glossitis zu vermeiden und die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern:
- Langfristige Betreuung bei chronischer Glossitis
- Regelmäßige Kontrollen bei persistierenden Symptomen zur Vermeidung von Komplikationen wie Ulzerationen (Geschwürbildungen) oder Superinfektionen.
- Optimierung des Mundmilieus
- Einsatz von nicht reizenden Mundpflegeprodukten, z. B. alkoholfreie Mundspülungen und fluoridfreie Zahnpasten.
- Therapie zugrunde liegender Erkrankungen
- Behandlung systemischer Ursachen wie perniziöser Anämie (Form der Blutarmut), Eisenmangelanämie (Blutarmut durch Eisenmangel) oder Allergien, um die Entzündung dauerhaft zu reduzieren.