Zollinger-Ellison-Syndrom – Weitere Therapie

Allgemeine Maßnahmen

  • Erhalt des Normalgewichts anstreben! 
    Bestimmung des BMI (Body-Mass-Index, Körpermasse-Index) bzw. der Körperzusammensetzung mittels der elektrischen Impedanzanalyse und ggf. Teilnahme an einem Programm für Untergewichtige

Regelmäßige Kontrolluntersuchungen

  • Regelmäßige ärztliche Kontrolluntersuchungen

Ernährungsmedizin

  • Ernährungsberatung auf der Grundlage einer Ernährungsanalyse
  • Ernährungsempfehlungen gemäß einem Mischköstler unter Berücksichtigung der vorliegenden Erkrankung. Das bedeutet u. a.:
    • täglich insgesamt 5 Portionen frisches Gemüse und Obst (≥ 400 g; 3 Portionen Gemüse und 2 Portionen Obst)
    • ein- bis zweimal pro Woche frischen Seefisch, d. h. fette Meeresfische (Omega-3-Fettsäuren) wie Lachs, Hering, Makrele
    • ballaststoffreiche Ernährung (Vollkornprodukte, Gemüse)
  • Beachtung folgender spezieller Ernährungsempfehlungen:
    • Teilweise Ersatz des Nahrungsfettes (LCT-Fette = Fette mit langkettigen Fettsäuren) durch MCT-Fette (Fette mit mittelkettigen Fettsäuren) zur diätetischen Behandlung der Steatorrhoe (Fettstühle) und des enteralen Proteinverlustsyndroms (Eiweißverluste durch den Darm) beim Zollinger-Ellison-Syndrom. Die Verdauung und Resorption (Aufnahme) von MCT-Fetten erfolgt schneller und unabhängig von Gallensäuren, daher werden sie bevorzugt bei Erkrankungen des Darms eingesetzt.
      • Der Übergang auf die MCT-Fette sollte stufenweise erfolgen, da sonst Schmerzen im Abdominalbereich (Bauchraum), Erbrechen und Kopfschmerzen auftreten können.
      • MCT-Margarine – als Streichfett bzw. nach dem Garen den noch warmen Speisen zusetzen; eignet sich nicht zum Braten, Dünsten, Schmoren, Grillen usw.
      • MCT-Speiseöle – als Kochfett verwendbar; sie können jedoch nicht so hoch erhitzt werden wie übliche Pflanzenöle (nicht zu lange und nie über 70 °C erhitzen, bei Temperaturen über 120-130°C entsteht Qualmentwicklung).
      • Langes Warmhalten oder Wiederaufwärmen der mit MCT zubereiteten Speisen sollte vermieden werden, da ein bitterer Nachgeschmack entstehen kann.
    • Vermehrte Zufuhr von qualitativ hochwertigem Protein zur Behandlung des enteralen Proteinverlustsyndroms beim Zollinger-Ellison-Syndrom:
      • Bevorzugen: Eier, Fleisch, Fisch, Milch und Milchprodukte, Nüsse, Hülsenfrüchte (Erbsen, Linsen, Bohnen), Kartoffeln, Getreideprodukte etc.
      • Durch Kombination von pflanzlichem mit tierischem Protein lässt sich die biologische Wertigkeit des Proteins aus pflanzlichen Quellen aufwerten – z. B. Kartoffel mit Ei, Fleisch bzw. Fisch mit Hülsenfrüchten, Getreide mit Milch etc.
    • Als Folge des Zollinger-Ellison-Syndroms kommt es zu einer mangelhaften Neutralisation des in den Dünndarm gelangenden Mageninhalts, was zu einer verschlechterten Verdauung und Resorption der Makro- und Mikronährstoffe (Vitalstoffe) führt. Die Ernährung sollte somit ausgewogen und abwechslungsreich sein (Supplementierung ist empfehlenswert).
  • Auswahl geeigneter Lebensmittel auf Grundlage der Ernährungsanalyse
  • Siehe auch unter "Therapie mit Mikronährstoffen (Vitalstoffe)" – ggf. Einnahme eines geeigneten Nahrungsergänzungsmittels
    Für Fragen zum Thema Nahrungsergänzungsmittel stehen wir Ihnen gerne kostenfrei zur Verfügung.
    Nehmen Sie bei Fragen dazu bitte per E-Mail – info@docmedicus.de – Kontakt mit uns auf, und teilen Sie uns dabei Ihre Telefonnummer mit und wann wir Sie am besten erreichen können.

  • Detaillierte Informationen zur Ernährungsmedizin erhalten Sie von uns.

Organisationen und Selbsthilfegruppen

  • Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA)
    Postfach 91 01 52, D-51071 Köln
    Telefon: 0221-89920, Fax: 0221-8992300 E-Mail: poststelle@bzga.de, Internet: www.bzga.de
  • Bundesorganisation Selbsthilfe Neuro Endokrine Tumoren BS-NET e. V.
    Zentrale Poststelle, Nienkemper Straße 4/6, 14167 Berlin
    Telefon: 030-41 99 48 04, Fax: 030-41 99 48 06, E-Mail: info@net-shg.de, Internet: www.net-shg.de