Zollinger-Ellison-Syndrom – Ursachen
Pathogenese (Krankheitsentstehung)
Das Zollinger-Ellison-Syndrom ist eine endokrinologische Erkrankung, die durch eine Hypergastrinämie gekennzeichnet ist, verursacht durch einen gastrinproduzierenden Tumor, meist ein Gastrinom. Der erhöhte Gastrinspiegel führt zu einer übermäßigen Stimulation der Belegzellen im Magen, die daraufhin verstärkt Magensäure produzieren. Die chronisch gesteigerte Säureproduktion verursacht Schleimhautschäden und fördert die Bildung von Geschwüren (Ulkus) in Magen und Zwölffingerdarm (Duodenum).
Primäre pathophysiologische Mechanismen
- Gastrinproduzierender Tumor: Der primäre Auslöser ist ein Gastrinom, das häufig im Pankreas (Bauchspeicheldrüse) oder in der Duodenalwand (Zwölffingerdarm) auftritt. Der Tumor führt zu einer autonomen Überproduktion von Gastrin, unabhängig von den physiologischen Rückkopplungsmechanismen, die normalerweise die Gastrinsekretion regulieren.
- Hypergastrinämie und Magensäuresekretion: Der erhöhte Gastrinspiegel stimuliert die Magensäureproduktion der Belegzellen, was zu einem anhaltend niedrigen pH-Wert im Magen und im proximalen Dünndarm führt. Diese hohe Säurekonzentration verursacht eine Schädigung der Schleimhaut und begünstigt die Ulkusbildung.
Sekundäre pathophysiologische Mechanismen
- Schleimhautschädigung und Ulzeration: Die übermäßige Magensäure führt zu einem Abbau der schützenden Schleimhautbarriere im Magen und im Duodenum, was die Entstehung von Ulzera (Geschwüren) und Erosionen in der Magen- und Darmwand fördert.
- Malabsorption und Diarrhoe: Die hohe Säurekonzentration kann auch die Enzyme der Bauchspeicheldrüse inaktivieren, was zu einer verminderten Verdauungsleistung und Malabsorption im Dünndarm führt. Folge davon können Durchfälle sein, da unverdaute Fette und andere Nahrungsbestandteile nicht resorbiert werden.
Klinisches Bild
Leitsymptome
- Häufige, therapieresistente Geschwüre im Magen und Duodenum
- Sodbrennen, Oberbauchschmerzen und Völlegefühl
- Durchfälle, oft als Folge der Malabsorption
Fortgeschrittene Symptome
- Gewichtsverlust und Mangelerscheinungen durch Malabsorption
- Mögliche Komplikationen wie Blutungen aus Ulzera und Perforation der Darmwand
Zusammenfassung und klinische Relevanz
Das Zollinger-Ellison-Syndrom entsteht durch einen Gastrinom-bedingten Überschuss an Gastrin, der die Magensäureproduktion massiv stimuliert. Die chronische Übersäuerung führt zu Schleimhautschäden und häufig zur Ulkusbildung im Magen und Duodenum. Betroffene Patienten leiden unter therapieresistenten Geschwüren und Symptomen einer Malabsorption. Eine gezielte Diagnostik und die Entfernung des Gastrinoms sowie die Säurereduktion sind entscheidende Schritte in der Therapie.
Ätiologie (Ursachen)
Biographische Ursachen
- Genetische Belastung durch Eltern, Großeltern