Strahlenerkrankung des Dünndarmes (Strahlenenteritis) – Operative Therapie
Die operative Therapie bei Strahlenenteritis (entzündliche Schädigung des Darms durch Strahlentherapie) ist in der Regel nur bei Komplikationen indiziert, die konservativ nicht beherrschbar sind. Die häufigsten Indikationen für chirurgische Eingriffe sind Obstruktionen (Verengungen), Fistelbildungen (abnorme Verbindungen zwischen Darm und anderen Organen) oder schwerwiegende Blutungen.
Indikationen für eine operative Therapie
- Obstruktion (Verengung)
- Häufig verursacht durch fibrotische (narbenbedingte) Veränderungen nach Strahlentherapie.
- Symptome: Bauchschmerzen, Erbrechen, Meteorismus (Blähbauch) und Passagestörungen (Behinderung des Weitertransports im Darm).
- Fistelbildungen
- Abnorme Verbindungen zwischen Darmschlingen, benachbarten Organen oder der Haut.
- Symptome: Sekretion aus den Fisteln, chronische Infektionen und Malabsorption (schlechte Nährstoffaufnahme).
- Schwere Blutungen
- Bei Ulzerationen (Geschwüren) oder Erosionen (Oberflächenverletzungen) strahlengeschädigter Darmabschnitte.
Operative Maßnahmen
- Segmentresektion
- Entfernung des betroffenen Darmabschnitts mit primärer Anastomose (chirurgische Verbindung der Darmenden).
- Anlage eines Stomas (künstlicher Darmausgang)
- Temporäre oder permanente Ableitung der Darmfunktion zur Entlastung geschädigter Bereiche.
- Fistelchirurgie
- Resektion der Fistelgänge (Entfernung der abnormen Verbindung) und plastischer Verschluss bei komplexen Fisteln.
Postoperative Versorgung
- Ernährungsunterstützung
- Aufbau einer parenteralen (über die Vene) oder enteralen (über den Verdauungstrakt) Ernährung nach Bedarf.
- Kontrolle von Komplikationen
- Engmaschige Überwachung auf Anastomoseninsuffizienz (undichte chirurgische Verbindungen) oder Rezidive (Wiederauftreten der Beschwerden).