Speiseröhrenkrebs (Ösophaguskarzinom) – Symptome – Beschwerden

Folgende Symptome und Beschwerden können auf ein Ösophaguskarzinom (Speiseröhrenkrebs) hinweisen:

Leitsymptome
Diese Leitsymptome lenken den Verdacht auf Speiseröhrenkrebs und werden oft zuerst bemerkt:

  • Dysphagie (Schluckbeschwerden): Sind durch eine Verengung (Stenose) der Speiseröhre bedingt und erschweren das Schlucken von festen Nahrungsmitteln (in bis zu 90 % der Fälle)
  • Gewichtsverlust*: Oft ohne erkennbare Ursache; wird durch die reduzierte Nahrungsaufnahme infolge der Schluckbeschwerden verstärkt (in 60-80 % der Fälle)

Hauptsymptome (primäre Symptome)
Diese Hauptsymptome prägen das klinische Bild von Speiseröhrenkrebs:

  • Odynophagie (Schmerzen beim Schlucken): Treten in Mund, Rachen oder in der Speiseröhre auf, insbesondere bei fester Nahrung oder Flüssigkeiten (40-60 % der Fälle)

Begleitsymptome (sekundäre Symptome)
Diese Begleitsymptome sind weniger charakteristisch und können auf Komplikationen hinweisen:

  • Retrosternaler Brustschmerz: Dumpfer oder stechender Schmerz hinter dem Brustbein, der mit der Nahrungsaufnahme verstärkt auftreten kann (30-50 % der Fälle)
  • Dysphonie (Heiserkeit): Verursacht durch eine Lähmung des Stimmbandes (Rekurrensparese), wenn der Tumor in den Nervus recurrens einwächst (20-30 % der Fälle)
  • Anämie* (Blutarmut): Wird durch chronische Blutverluste im Magen-Darm-Trakt verursacht und führt zu Müdigkeit und Schwäche (20-30 % der Fälle)

Unspezifische Symptome
Diese unspezifischen Symptome treten bei vielen Erkrankungen auf und tragen weniger zur Diagnose bei:

  • Allgemeine Schwäche und Erschöpfung, häufig bedingt durch Anämie und unzureichende Nährstoffzufuhr

*Diese Symptome treten beim Ösophaguskarzinom in der Regel recht spät auf; zumeist sind sie uncharakteristisch.

Hinweis!
Ein Ösophaguskarzinom kann mit einem Plummer-Vinson-Syndrom (Synonyme: Sideropenische Dysphagie, Paterson-Brown-Kelly-Syndrom) einhergehen. Dabei zeigt sich ein Symptomenkomplex mit trophischen ("ernährungsbedingten") Störungen bei länger bestehender Eisenmangelanämie (Blutarmut durch Eisenmangel):

  • Zungenbrennen (Glossodynie, Burning-mouth-Syndrom, BMS; Glossitis)
  • Mundwinkelrhagaden (Cheilitis)
  • Nagelveränderungen mit Wachstumsstörungen (Hohlnägel, Koilonychie)
  • Dysphagie (Schluckbeschwerden) durch größere Schleimhautdefekte mit Schmerzen; Atrophie der Ösophagus-Schleimhaut mit Ösophagusnetz
  • Splenomegalie (Milzvergrößerung)
  • allgemeine Symptome wie Abgeschlagenheit, Schwäche und Müdigkeit 

Das Plummer-Vinson-Syndrom ist selbst ein endogener Risikofaktor für die Entwicklung eines Plattenepithelkarzinoms des Pharynx (Rachen) und des Ösophagus. Die Patienten sind im Regelfall Frauen im mittleren Alter (4. bis 7. Lebensjahrzehnt).